Indikatorenbericht nachhaltige Entwicklung 2016

Nachhaltige Entwicklung ist im Kanton Basel-Stadt in der Verfassung seit 2005 als Leitlinien staatlichen Handelns verankert. Der Indikatorenbericht 2016 ersetzt die bisherige Nachhaltigkeitsberichterstattung des Kantons Basel-Stadt, welche zuletzt 2013 aktualisiert worden ist. Der Bericht umfasst die sechs Bereiche «Bevölkerung», «Staatliches Handeln», «Grundbedürfnisse und Wohlergehen», «Natürliche Lebensgrundlagen», «Gesellschaftlicher Zusammenhalt» und «Wirtschaftliche Entfaltung». Das Indikatorenset wird alle vier Jahre überprüft und bei Bedarf ergänzt. Dies geschieht jeweils im Rahmen des Legislaturplanungsprozesses.

Im Auftrag des Präsidialdepartements haben das Statistische Amt und die Kantons- und Stadtentwicklung den neuen Indikatorenbericht zur nachhaltigen Entwicklung 2016 erarbeitet. Der Indikatorenbericht umfasst 67 Indikatoren und ersetzt die bisherige Nachhaltigkeitsberichterstattung des Kantons Basel-Stadt. Die Gliederung folgt einem ganzheitlichen Verständnis von nachhaltiger Entwicklung und umfasst die sechs Bereiche «Bevölkerung», «Staatliches Handeln», «Grundbedürfnisse und Wohlergehen», «Natürliche Lebensgrundlagen», «Gesellschaftlicher Zusammenhalt» und «Wirtschaftliche Entfaltung».

Das heutige Verständnis nachhaltiger Entwicklung sieht diese weder als zusätzliche Staatsaufgabe noch als Auftrag einzelner Dienststellen der Verwaltung. Nachhaltige Entwicklung ist vielmehr als Leitlinie des staatlichen Handelns im Sinne der Kantonsverfassung (§15 KV) generell integrierter Bestandteil der staatlichen Aufgabenerfüllung. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, verzichtet der Regierungsrat auf separate Ziele zur nachhaltigen Entwicklung und richtet neu seine Legislaturplanung gesamthaft auf eine nachhaltige Entwicklung des Kantons aus. „Wenn wir die einzelnen Bereiche anschauen, sehen wir, wo wir gut unterwegs sind und wo wir Handlungs- oder eben Vertiefungsbedarf sehen. So kann die Regierung konkret festlegen, wo in den nächsten 4 Jahren Schwerpunkte und Ziele gesetzt werden sollen“, erklärt Guy Morin, Vorsteher des Präsidialdepartements.

Bestandesaufnahme und Herausforderungen
Die generelle Lebensqualität in Basel-Stadt wird als gut bewertet. In der Bevölkerungsbefragung 2015 benoten die befragten Personen im Schnitt mit der Note 7,7 und damit so hoch wie nie seit der ersten Befragung 2003. „Die jetzige Zusammensetzung der Bevölkerung ist für eine Entwicklung im nachhaltigen Sinn gut: Die Alterspyramide gleicht einem blühenden Baum mit guten Wurzeln. Der Anteil gut Ausgebildeter steigt Dank der Zuwanderung. Das zeigen die Wanderungsanalyse und die Integrationsindikatoren“, führt Guy Morin aus. Gleichzeitig ginge aber die Schere von den gut Ausgebildeten und den Jugendlichen, die immer häufiger nach der obligatorischen Schulzeit noch ein Brückenangebot in Anspruch nehmen müssen, auseinander. Diese Entwicklung genau zu beobachten und entsprechende Massnahmen zu entwickeln, sei eine der grossen Herausforderungen für die Zukunft, so Morin.

Einige Fakten
Seit 2013 zeigt die Summe der Einnahmen aus Einkommens- und Vermögenssteuer eine steigende Tendenz, die Unterschiede innerhalb der Bevölkerung nehmen allerdings leicht zu. Dies zeigt sich anhand der Entwicklung des Gini-Koeffizienten, der eine steigende Ungleichverteilung des Reineinkommens in den letzten 20 Jahren belegt.

Die Nettoschulden sanken seit dem Jahr 2000 von 19 000 Franken auf gut 9 000 Franken pro Kopf im Jahr 2015. Das Bruttoinlandprodukt pro Kopf in Basel-Stadt entwickelte sich insbesondere zwischen 2000 und 2007 deutlich stärker als jenes der Kantone Zürich und Genf und liegt 2014 bei knapp 170 000 Franken.

Die Arbeitslosenquote unterliegt starken konjunkturellen Schwankungen und liegt 2015 knapp unter 3,7% und damit höher als noch im Jahr 2000. Die Arbeitslosenquote der 15- bis 24-Jährigen beträgt 2015 rund 4,5%. Die Sozialhilfequote der jungen Erwachsenen liegt mit 9,8% deutlich über dem kantonalen Mittel von 7,1%.

Der gesamte Energieverbrauch ist von 2010 bis 2014 um 16% zurückgegangen, was nicht zuletzt auf die mildere Witterung zurück zu führen ist. Der Anteil der erneuerbaren Energie ist im selben Zeitraum von 35% auf 38% gestiegen. Die Langzeitgrenzwerte für Stickstoffdioxid und CO2 wurden seit 2010 resp. 2012 nicht mehr überschritten.

Ganzheitliche Betrachtungsweise
Im Rahmen des ganzheitlichen Verständnisses nachhaltiger Entwicklung sollen die Indikatoren nicht einzeln sondern im Gesamtkontext analysiert werden. Die sechs erwähnten Bereiche der nachhaltigen Entwicklung sind eng miteinander verknüpft und beeinflussen sich gegenseitig auf vielfältige Weise. Der Indikatorenbericht ermöglicht damit einen Überblick über die nachhaltige Entwicklung im Kanton Basel-Stadt.

Hinweise:

Das Indikatorenset wird alle vier Jahre überprüft und bei Bedarf ergänzt. Dies geschieht jeweils im Rahmen des Legislaturplanungsprozesses.
Der Bericht wird auf der Website des Statistischen Amtes unter www.statistik.bs.ch/nachhaltigkeit publiziert und laufend aktualisiert. Weitere Informationen zur nachhaltigen Entwicklung kommuniziert die Kantons- und Stadtentwicklung auf ihrer Website www.entwicklung.bs.ch/nachhaltigkeit

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