Job- und Topsharing: Win-Win für Arbeitgebende und Arbeitnehmende

Mehr Know-how, Erfahrung und Loyalität bei geringeren Ausfallzeiten – die Vorteile von Jobsharing sind statistisch erwiesen. Das gilt für alle Hierarchiestufen, bis hin zum Topsharing mit geteilter Führungsverantwortung. Noch zögern Unternehmen bei der Umsetzung – trotz Fachkräftemangel. Der aktuelle Infoletter der Familienfreundlichen Wirtschaftsregion Basel liefert Fakten und praktische Tipps zum Thema und zeigt, wie sich die grossen Chancen dieses Modells nutzen lassen.

27 Prozent von 2600 befragten Unternehmen in der Schweiz bieten gemäss einer Erhebung der Fachhochschule Nordwestschweiz Jobsharing-Stellen an. Auch das Prinzip der gemeinsamen Führung wird in vielen KMU und Familienbetrieben schon seit Langem gelebt. Wenn Unternehmen nach wie vor zögern, das Modell einzuführen, dann aufgrund eines alten Vorurteils: dass sich Verantwortung nicht teilen lässt. Die Praxis beweist das Gegenteil: Obwohl Job- oder Topsharing mit grösserem Aufwand verbunden ist – finanziell, organisatorisch, kommunikativ –, bringt es dem Unternehmen oft echten Mehrwert. Komplexe Entscheide werden gemeinsam schneller gefällt, die Qualität und die Stellvertretungen gesichert und die Innovation gefördert.

Betriebs- und volkswirtschaftlich sinnvoll
«Jede fünfte gut ausgebildete Frau mit Kindern arbeitet heute nicht. Damit bleibt ein enormes Potenzial an Arbeitskräften ungenutzt. Job- oder Topsharing-Angebote könnten diesen Frauen interessante Optionen für den (Wieder-)Einstieg bieten», sagt Leila Straumann, Leiterin der Abteilung Gleichstellung von Frauen und Männern des Kantons Basel-Stadt und betont: «Auch Männer, die zunehmend den Wunsch haben, Führungsverantwortung in Teilzeit wahrzunehmen, sind interessiert an Topsharing-Lösungen. Die Erfahrung zeigt: Job- und Topsharing sind grundsätzlich in allen Branchen und Bereichen möglich.» In ihrem aktuellen Infoletter beleuchtet die Familienfreundliche Wirtschaftsregion Basel die Erfolgsfaktoren für die Umsetzung. Wichtig ist vor allem, das Zusammenspiel eines Topsharing-Tandems – schon beim Rekrutieren – zu prüfen. Unabdingbar sind gemeinsame Werte. Deshalb finden Stellenpartnerinnen und -partner am besten von sich aus zusammen. Wie zum Beispiel Ramona Cecini und Annette Ringger: Sie teilen sich die stellvertretende Leitung der Chirurgie am Bürgerspital Solothurn – eine Stelle, die hundertprozentige Präsenz und Flexibilität erfordert (lesen Sie dazu das Interview auf www.familienfreundliches-basel.ch).

Information und Austausch unter Arbeitgebenden fördern
2017 widmet sich die Familienfreundliche Wirtschaftsregion Basel verstärkt dem Thema Job- und Topsharing, am 6. November 2017 findet in Basel zudem das zweite internationale Kolloquium dazu statt.

Aktueller Infoletter, Interview und weitere Informationen zur Tagung: www.familienfreundliches-basel.ch

Hinweise:

Die Familienfreundliche Wirtschaftsregion Basel setzt sich für familienfreundliche Arbeits- und Rahmenbedingungen in der Wirtschaftsregion Basel ein. Als Public Private Partnership, koordiniert von der Abteilung Gleichstellung von Frauen und Männern Basel-Stadt, dient sie dem Austausch und der Vernetzung von privaten und öffentlichen Arbeitgebenden, Wirtschaftsverbänden und Verwaltungsstellen.

www.familienfreundliches-basel.ch

nach oben