Basler Film- und Medienkunstpreise 2018

Im Rahmen der partnerschaftlichen Förderung der Abteilung Kultur des Kantons Basel-Stadt und kulturelles.bl wurden am 26. November 2018 in der Gare du Nord zum dritten Mal hervorragende Film- und Medienkunstprojekte ausgezeichnet. Die beiden Kulturabteilungen vergaben vier Preise und Preisgelder von insgesamt 60‘000 Franken. In diesem Jahr entschied die Jury, aufgrund der hohen Qualität und Diversität der vorliegenden Bewerbungen, zwei Preise in der Kategorie Kinofilm zu verleihen. Den Basler Filmpreis erhielten einerseits die Regisseurinnen Katharina Knust und Jana Magdalena Keuchel für ihren Dokumentarfilm „Letztes Jahr in Utopia“. Andererseits wurde der Regisseur Jeshua Dreyfus für seinen Spielfilm „Sohn meines Vaters“ ausgezeichnet. Der Basler Medienkunstpreis ging an Niculin Barandun, Brigitte Fässler, Sarah Reid und Tomek Kolczynski für ihr Projekt „The Several Ways I’ve Died In My Imagination“. Mit dem Basler Kurzfilmpreis wurde Kilian Vilim für den Animationsfilm „OOZE“ geehrt.

Basler Filmpreis

Der Basler Filmpreis ist mit 20‘000 Franken dotiert. Zugelassen für den Wettbewerb um den Basler Filmpreis sind ausschliesslich unabhängige Kinofilmproduktionen. Eingereicht wurden elf Kinofilme unterschiedlicher Genres. Die Jury entschied sich aufgrund der hervorragenden Qualität der eingereichten Projekte, zwei gleichwertige Preise in dieser Kategorie zu verleihen. Mit dem Basler Filmpreis wurden der Dokumentarfilm „Letztes Jahr in Utopia“ (2018) von Katharina Knust (*1981) und Jana Magdalena Keuchel (*1985) ausgezeichnet sowie der Spielfilm „Sohn meines Vaters“ von Jeshua Dreyfus (*1985), produziert von Tilt Production.

„Letztes Jahr in Utopia“: Das Regieduo Katharina Knust und Jana Magdalena Keuchel dokumentiert in „Letztes Jahr in Utopia“ eine Versuchsanordnung. Es werden Blicke auf Machtstrukturen hinter einer künstlichen Utopie geworfen.
Der Film wird in einer öffentlichen, kostenlosen Vorführung im Landkino (Sputnik) gezeigt (Dienstag 27. November 2018, 20:15 Uhr).

„Sohn meines Vaters“: Simon pflegt eine Hassliebe zu seinem Vater, einem polyamourösen, jüdischen Psychiater. Als Vater und Mutter in die Ferien fahren, fängt Simon ein verführerisches Katz-und-Maus-Spiel mit der Geliebten des Vaters an und verstrickt sich desaströs im klebrigen Familiennetz.
Der Film wird in einer öffentlichen, kostenlosen Vorführung im Stadtkino Basel gezeigt (Mittwoch 28. November 2018, 18:30 Uhr).

Basler Kurzfilmpreis

Der Basler Kurzfilmpreis ist mit 10‘000 Franken dotiert. Die Kategorie richtet sich auf Filme von bis maximal 60 Min. Länge, ungeachtet ihres Genres. Insgesamt wurden elf Kurzfilme, darunter auch Diplomfilme vom regionalen Nachwuchs, eingereicht. Das Spektrum reichte von Kunstfilmen, über Dokumentar- und Spielfilme, bis hin zu Animationen. Den Preis für den besten Basler Kurzfilm gewann „OOZE“ (2017) von Kilian Vilim (*1987). Er schloss mit diesem Animationsfilm sein Studium an der Hochschule Luzern im Fach Design & Kunst ab.

„OOZE“: Die schwarz-weisse Computeranimation schildert ohne Dialog den routinierten Alltag eines einsamen Liftboys. Dieser wird in seinem Alltag mit der Einsamkeit konfrontiert. Tagein, tagaus bringt er seine Gäste an ihr Ziel. Die Versuche, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, enden meist in einer düsteren Begegnung mit dem eigenen Selbst.

Basler Medienkunstpreis

Der Basler Medienkunstpreis ist mit 10‘000 Franken dotiert. Eingabeberechtigt sind audiovisuelle künstlerische Produktionen (Videokunst, Experimentalfilm, Kunstfilm) sowie computerbasierte künstlerische Projekte. Eingereicht wurden zwölf Projekte von Kunst- und Filmschaffenden. Ausgezeichnet mit dem Basler Medienkunstpreis wurde das transmediale Projekt des Medienkünstlers Niculin Barandun (*1987), der Videokünstlerin Brigitte Fässler (*1980), der Literatin und Sängerin Sarah Reid (*1993) und des Komponisten Tomek Kolczynski (*1973). Aus ihrem kollaborativen Arbeitsprozess sind im Zeitraum von Herbst 2017 bis Sommer 2018 mehrere miteinander verknüpfte künstlerische Ergebnisse entstanden.

„The Several Ways I’ve Died In My Imagination“: Im Mittelpunkt des Projekts stehen Texte von Sarah Reid, die um Themen wie Ausgrenzung, religiösen Fundamentalismus, Rassismus und Sexualität kreisen. Die Künstlerin entwickelt Geschichten über den Verlust von Identität und Persönlichkeit. Auf der Bühne trägt Sarah Reid ihre Texte vor, während Tomek Kolczynski dazu live stimmungsvolle Klangräume aus Endlosschlaufen, Geräuschen und Kirchenorgeln kreiert. Sein Soundtrack vermischt sich mit der hypnotischen Stimme der Künstlerin und wird von den geheimnisvollen, poetischen Video- und Animationsprojektio-nen von Brigitte Fässler und Niculin Barandun visuell ergänzt.

Förderung Film und Medienkunst BS/BL

Das partnerschaftliche Fördermodell der beiden Kantone ist seit Januar 2016 in Kraft. Die neue Förderung für Film und Medienkunst BS/BL stärkt die Region Basel als Kreations- und Produktionsstandort für qualitätsvolle und innovative audiovisuelle Produktionen und digitale Medien. Als Teil des Förderprogramms zeichnet sie hervorragende Filme und Medienkunstprojekte aus, die im vergangenen Jahr realisiert wurden. Alle Preisvergaben erfolgen auf Empfehlung einer unabhängigen und von den beiden Kulturabteilungen Basel-Stadt und Basel-Landschaft eingesetzten Fachjury. Die diesjährige Jury setzte sich aus folgenden Expertinnen und Experten zusammen:

  • David Bernet, Schweizer Autor und Regisseur für Dokumentarfilm
  • Reta Guetg, Head of Industry und Programmer beim Zürich Film Festival
  • Prof. Dr. Ute Holl, Seminar für Medienwissenschaft, Universität Basel

Hinweis zu den öffentlichen Filmvorführungen

Die beiden Siegerfilme der Kategorie "Basel Filmpreis" werden in öffentlichen Vorstellungen in Anwesenheit der Filmschaffenden gezeigt.

Dienstag, 27. November im Landkino Liestal (Kino Sputnik) um 20.15 Uhr: "Letztes Jahr in Utopia", R: Katharina Knust & Jana Magdalena Keuchel (2018, 72 Min.)

Mittwoch, 28. November im Stadtkino Basel um 18.30 Uhr: "Sohn meines Vaters", R: Jeshua Dreyfus (2018, 90 Min.)

Der Eintritt ist gratis, es wird empfohlen, sich rechtzeitig Plätze zu reservieren.

Reservationen Stadtkino Basel: T. 061 272 66 88  
Reservationen Landkino Liestal (Kino Sputnik): T. 061 921 14 17

Die reservierten Karten sind 30 Min. vor Beginn der Vorstellung abzuholen.

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