Der Basler Kulturförderpreis 2018 geht an die Bildende Künstlerin Daniela Brugger

Mit der Verleihung des Basler Kulturförderpreises 2018 an Daniela Brugger (*1983) wird deren vielfältiges Schaffen an der Schnittstelle von Bildender Kunst, Performance, Musik und Textproduktion gewürdigt. Die Jury ist überzeugt von der gesellschaftlichen Relevanz und der künstlerischen Qualität von Bruggers Werk. Mit ihren oftmals in disziplinübergreifender Zusammenarbeit entwickelten Projekten gibt sie der regionalen Kulturszene nachhaltige Impulse.

Daniela Brugger hat zuletzt mit dem gemeinsam mit Vera Bruggmann entwickelten Projekt „Oppressed by Privilege / Privileged by Oppression“ auf sich aufmerksam gemacht. Diese im Kollektiv ausgearbeitete Performance wurde während der Art Basel 2017 im Ausstellungsraum Klingental und 2018 in der Kunsthalle Basel gezeigt. Zwei eigens für das Projekt gegründete Punkbands setzten hierbei öffentlich gesammelte Texte in Klang und Aktion um.

Das von Brugger initiierte kollaborative Schreibprojekt „Who writes his_tory?“ hinterfragt die Reproduktion von Wissen und die strukturelle Diskriminierung von Frauen im Internet. Im Rahmen von öffentlichen Veranstaltungen in und ausserhalb Basels werden Wikipedia-Artikel jeweils von einer Gruppe von Autorinnen und Autoren überarbeitet. Zusammen mit Laura Endtner und in Zusammenarbeit mit der Radioschule Klipp&Klang hat Brugger das Projekt „Knastradio“ lanciert, bei welchem junge Straffällige in verschiedenen Schweizer Justizvollzugsanstalten eigene Radiosendungen produzierten. Brugger hat am Literaturprojekt „Rooftop Readings“ teilgenommen und publizierte mehrfach im LASSO-Magazin.

Ausserhalb Basels wurde Daniela Bruggers bildkünstlerisches Schaffen unter anderem im Progr in Bern, im Westwerk in Hamburg, im Kunstraum zwanzigquadratmeter in Berlin sowie in der “Kunsthalle Tropical” auf Island gezeigt. Aktuell kuratiert Daniela Brugger gemeinsam mit Katharina Brandl die Ausstellung „Magic Circle“ im Kunstraum Niederösterreich in Wien, welche sich dem feministischen Interesse an der Figur der Hexe in der zeitgenössischen Kunstproduktion widmet. Von Juli bis Dezember 2018 wird sie als Stipendiatin des internationalen Austauschprogramms „Atelier Mondial“ in Südafrika sein.

Die Jury hebt in ihrer Begründung insbesondere Bruggers kritischen Blick auf gesellschaftliche Phänomene und Geschlechterrollen hervor. Sie zollt dem Mut Respekt, mit welchem die Künstlerin etablierte Macht- und Repressionsstrukturen aufzuzeigen und aufzubrechen versucht. Zudem stellt die Jury Bruggers breites fachliches Interesse sowie ihre konsequente Vernetzung mit anderen Kulturschaffenden heraus.

Daniela Brugger wurde 1983 in Laufen geboren und ist seit 2010 wohnhaft in Basel. Sie absolvierte zunächst den Vorkurs an der Schule für Gestaltung Basel, danach den BA-Studiengang „Art Education“ an der Zürcher Hochschule der Künste sowie den MA-Studiengang „Fine Arts“ an der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW in Basel. Sie war von 2014 bis 2017 Co-Leiterin des Ausstellungsraumes Klingental und unterrichtet an der Schule für Gestaltung Basel.


Der Basler Kulturförderpreis
Der Basler Kulturförderpreis ist mit 10‘000 Franken dotiert und zeichnet impulsgebende Künstlerpersönlichkeiten und zukunftsweisende Initiativen aus, die für den künstlerischen Nachwuchs und das junge Kulturleben Basels von Bedeutung sind. Damit versteht er sich als wichtige Ergänzung zum Basler Kulturpreis. Die bisherigen Kulturförderpreise gingen an Lukas Huber (2017), Simon Krebs (2016), „Firma für Zwischenbereiche“ (2015), Gregor Brändli (2013) sowie Depot Basel (2012). Die Jury 2018 setzte sich zusammen aus: Sarah Chaksad (Musikerin), Sarah Hänggi (Musikerin) Janis Huber (Filmschaffender), Simone Lappert (Autorin), Yanik Soland (Bildender Künstler und Musiker) und Christoph Gaiser (Vorsitz, Abteilung Kultur, Präsidialdepartement Basel-Stadt).

Hinweise:

Die Preisverleihung findet am Dienstag, 5. Juni 2018 um 19h im Sommercasino Basel statt. Die Einladung an die Medien folgt Ende Mai.

www.danielabrugger.ch

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