Kunstkredit Basel-Stadt: Kunst im öffentlichen Raum von Guido Nussbaum im Gundeldingerquartier

Das Wandgemälde «Hybris-Helix Basiliensis» von Guido Nussbaum entstand im Rahmen eines Wettbewerbs des Kunstkredits Basel-Stadt, in Zusammenarbeit mit dem Stadtentwicklungsprojekt Gundeli Plus und der Abteilung Städtebau & Architektur im Bau- und Verkehrsdepartement. Das Wandgemälde befindet sich an der Gundeldingerstrasse 57 an einer Fassadenfläche eines Wohnhauses von Marcus Diener aus den 1970er Jahren und wird am 22. Juni 2018 eingeweiht.

Die 2017 veröffentlichte Ausschreibung zu Kunst im öffentlichen Raum im Basler Gundelingerquartier verfolgte das Ziel, eine qualitativ hochwertige, künstlerische Arbeit zu realisieren, welche die Bevölkerung zu einer Auseinandersetzung mit ihrer Wohnumgebung einlädt. In einer ersten Runde wählte die Jury aus 62 Eingaben von regionalen Kunstschaffenden nach einer Machbarkeitsüberprüfung fünf Vorschläge aus. Danach wurden die Quartierbewohnerinnen und -bewohner eingeladen, ihre Stimmen für ihren Favoriten abzugeben; das Ergebnis dieser Abstimmung zählte als eine zusätzliche Stimme in der Endjurierung. Die Jury setzte sich aus Mitgliedern der Kunstkreditkommission, Vertreter und Vertreterinnen des Quartiers, der Eigentümerschaft und der Kantons- und Stadtentwicklung zusammen.

Guido Nussbaums Wandgemälde „Hybris-Helix Basiliensis» zeigt im unteren Teil eine Vedute im klassischen Sinn: eine Basler Stadtansicht mit prominenten Gebäuden wie dem Messe- und dem Roche-Turm. Dahinter erhebt sich ein noch viel höheres Hochhaus in Form eines Korkenziehers. Was sich hier metallisch glänzend in den Himmel schraubt, ist der von Nussbaum aufs Korn genommene, im Titel angesprochene «Architekturübermut“ in Basel. Er nimmt mit der Form des Hochhauses Bezug auf das Gebäude in Form einer Doppelhelix, das vor ein paar Jahren anstelle des heutigen Roche-Turms vorgeschlagen worden war. Neben der Erinnerung an die jüngere Stadtgeschichte und einer Hommage an grosse Basler Architektur enthält die Arbeit einen Kommentar zum Verhältnis von Kunst und Architektur.

Der Künstler
Guido Nussbaum (geb. 1948 in Muri, AG) besuchte von 1967 bis 1969 die Fotoklasse an der Kunstgewerbeschule in Zürich und lebt und arbeitet seit 1982 in Basel. Nach der Weiterbildung zum Zeichenlehrer in Luzern und Zürich von 1973 bis 1975 wirkte er sieben Jahre lang als Fachlehrer an der Bezirksschule Aarburg. Von 1987 bis 1992 unterrichtete er an der Mal- und Bildhauerfachklasse der Schule für Gestaltung in Basel. In seiner künstlerischen Arbeit beschäftigt er sich mit Plastik, Video, Fotografie und mit Malerei. Der Konzeptkünstler konnte u.a. 1987 in der Kunsthalle Basel und 1997 im Aargauer Kunsthaus Einzelausstellungen einrichten. Im „Nussbaum-Tribunal“ fungierte er 2005–2007 als Richter über Basels Kunst im öffentlichen Raum. 2011 erhielt er den Prix Meret Oppenheim des Bundesamtes für Kultur BAK.

Hinweise:

Einweihung in Anwesenheit des Künstlers: Freitag, 22. Juni 2018, 18 bis 20 Uhr; Pruntrutermatte, Eingang an der Ecke Pruntruterstrasse/Margarethenstrasse

Jurybericht und weitere Informationen

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