Baum, Bank, Boule, Buvette, Brunnen
Die Werkzeugkiste der kleinen Helfer für eine lebenswerte Stadt ist vielfältig und flexibel einsetzbar, um Diversität und Vielschichtigkeit als Qualitäten zu schärfen: Nicht jeder Ort muss alles können, aber viele Orte müssen vieles können.

Oft sind es die kleinen und vermeintlich unscheinbaren Dinge, die einen Ort entstehen lassen. Elemente, die zum Gehen, Sitzen, Flanieren, Verweilen oder Spielen animieren, beleben Orte und ermöglichen soziale Interaktion. Damit fördern sie nicht nur attraktivere Stadträume, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur sozialen Resilienz in den Wohnquartieren, indem sie Begegnung und Austausch erleichtern.
Das Wasserspiel im Quartier, das Vorgartenmäuerchen in Sitzhöhe, die Bank, die den Baum auf dem kleinen Platz ringförmig einfasst, oder der öffentlich zugängliche Ping-Pong-Tisch auf einer ungenutzten Parzellenfläche – all diese Elemente sind zwar kleine, aber entscheidende Puzzlesteine im städtischen Gefüge. Sie laden dazu ein, Strassen und Plätze gerne zu Fuss zu nutzen und die Stadt als Lebensraum zu begreifen.
Jeder neu gepflanzte Baum, jede zusätzliche Fassadenbegrünung und jede entsiegelte Asphaltfläche mildern die Folgen extremer Wetterereignisse. Gleichzeitig stärkt dies die Vernetzung der Stadtnatur und erhöht ihre Klimaresilienz – eine Grundlage, von der die Attraktivität des städtischen Umfelds entscheidend abhängt.
A GOOD CITY IS LIKE A GOOD PARTY – PEOPLE STAY LONGER THAN REALLY NECESSARY BECAUSE THEY ARE ENJOYING THEMSELVES.
Gerade weil ein einzelner kleiner Beitrag oft unscheinbar ist, ist es wichtig, sich seine Wirkung in der Summe immer wieder bewusst zu machen – insbesondere im Alltag unserer Arbeit.
Der Basler Kompass der Dienststelle Städtebau & Architektur gibt in erster Linie Hinweise zur Reduktion von Treibhausgasen und dient somit als Impulsgeber für den Klimaschutz. In seiner ganzheitlichen Betrachtungsweise schafft er jedoch sehr bewusst einen Rahmen für alle Massstäbe und Themenbereiche. Die Wechselwirkungen und Zusammenhänge zwischen Klimaschutz, Klimaanpassung und Anforderungen einer lebenswerten Umwelt werden so nachvollziehbar.
Die Reduzierung von CO2-Emissionen und der Wandel hin zu einer postfossilen Gesellschaft sind eine anspruchsvolle Aufgabe. Deshalb sollten wir rechtzeitig an den Baum, die Bank und die Boule-Bahn denken! Der Basler Kompass gibt mit den Punkten ‹Stadt mit Aufenthaltsqualität› und ‹Stadt als Lebensraum› Hinweise, wie eine gesunde, lebenswerte und zukunftsfähige Stadtgesellschaft gestaltet werden kann.
Die Balance zwischen gezielten Verbesserungen und Möglichkeitsräumen ist die Grundlage für lokale Aneignung und Mitgestaltung. Oft zeigen sich die tatsächlichen Bedürfnisse erst im täglichen Gebrauch. Umweltgerecht entscheiden heisst daher auch, bestimmte Optionen bewusst offen zu halten. Im Kleinen ist dies einfacher umsetzbar als im Grossen – bleiben wir also aufmerksam und knüpfen weiter am Netz der kleinen Helfer für ein lebenswertes Basel.
Autor: David Gregori, Fachstelle umweltgerechtes Planen & Bauen, Städtebau & Architektur
Städtebau & Architektur
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