Editorial Ausgabe #1 von Beat Aeberhard, Kantonsbaumeister
Eine lebenswerte Stadt ist eine Stadt der vielen Wege. Eine Stadt der vielen Wege ist eine lebenswerte Stadt.

Von diesen Gedanken ausgehend haben wir die erste Ausgabe des Baukultur-Magazins der Dienststelle Städtebau & Architektur gestaltet. Eine lebenswerte Stadt ermöglicht Abwechslung und Raum für individuelle, sich wandelnde Bedürfnisse. Sie bietet Aufenthaltsqualität, Sicherheit und Erreichbarkeit, dezentrale Qualitäten, eine vielfältige Infrastrukturversorgung sowie Grünräume und Wasser, um Koexistenz, Teilhabe, Begegnungen und Rückzug zu erlauben. Zugleich achtet sie bei ihrer Weiterentwicklung auf ihre Geschichte und ihren identitätsstiftenden Bestand.
Unsere Aufgabe ist es, uns für Schönheit, Vielfalt und einen angemessenen Massstab einzusetzen, Interessen mit Fokus auf eine gerechte und inklusive Stadt abzuwägen, nutzungsneutrale Strukturen zu fördern und nutzungsoffene Räume zuzulassen. Wir pflegen bestehende und künftige Infrastrukturen mit Blick auf die Umwelt und die Schnittstellen zwischen privatem und öffentlichem Raum. Vermittlung und Dialog verstehen wir als zentrale Methoden der Baukultur.
Wie sich unsere tägliche Praxis an diesen schon oft gehörten Begriffen konkret orientiert, zeigen die Beiträge unserer Mitarbeitenden in diesem Magazin. Ergänzt werden sie durch externe Stimmen, denn wir sind überzeugt, dass eine lebendige Stadt vom Austausch und vom Einfluss vieler lebt.
Dass selbst die über 200 Jahre alten Verse von «Z’Basel am mym Rhy» des Wiesentalers Johann Peter Hebel noch heute als Inspiration für eine gute Stadtplanung taugen, zeigt der Beitrag von Ariane Widmer Pham. Weitere Perspektiven eröffnet der Bericht zum Abschlusspodium der Ausstellung «Lebenswerte Stadt – 28 × Stadtentwicklung in Dänemark. Ein Städtedialog mit Basel». Und Michel Steiners Carte Blanche bringt es auf den Punkt: Eine Stadt muss ‹für alle› sein.
Umrahmt wird das Magazin von Fotografien von Selina Seibel. Sie laden dazu ein, die Stadt als sich wandelnden Raum zu begreifen – als Bühne, die uns nicht nur zur Verfügung steht, sondern uns ermöglicht, das Leben selbstbestimmt, gleichberechtigt und würdevoll zu gestalten. Vielleicht lassen sich beim Lesen neue Wege durch unsere Stadt entdecken – und neue Perspektiven auf das, was sie lebenswert macht.
Autor: Beat Aeberhard, Kantonsbaumeister, Leiter Städtebau & Architektur
Städtebau & Architektur
Öffnungszeiten
Mo-Fr 8.00-12.00 / Mo-Do 13.30-17.00 und Fr 13.30-16.00