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Schutzkonzept ESC 2025

Menschenmenge bei einem Event neben einem Plakat mit Aufschrift 'Need HELP'.
© Foto: Florian Spring

ESC Schutzkonzept 2025: das Pilotprojekt

Basel setzte beim Eurovision Song Contest 2025 ein Zeichen gegen Sexualisierte Gewalt, Feindlichkeiten und Diskriminierung wie Queerfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und Ableismus und bot Betroffenen rund um die Uhr professionelle Unterstützung an. 

ESC 2025 in Basel

Der ESC 2025 wurde vom 10. bis 17. Mai in der Stadt Basel ausgetragen, seit 1988 zum ersten Mal wieder in der Schweiz. Es handelte sich um einen Grossevent mit Strahlkraft weit über die Kantons- und Landesgrenze hinaus. Die Grossveranstaltung zog täglich tausende Musikfans an, die feiern und das Nachtleben geniessen wollten. Das Event erstreckte sich über das gesamte Stadtgebiet bis nach Weil am Rhein in Deutschland. 

Prävention und Unterstützung für Betroffene

Bei hohem Publikumsaufkommen, langen Nächten und Alkoholkonsum muss leider auch mit hohem Aufkommen von Sexualisierter Gewalt sowie mit queerfeindlichen Übergriffen und anderen Diskriminierungsformen gerechnet werden. Betroffene haben gemäss nationalem Opferhilfegesetz Anrecht auf Unterstützung, unabhängig davon, ob sie eine Anzeige bei der Polizei machen oder nicht.

Aus diesem Grund haben die Fachstelle Gewaltschutz und Opferhilfe des Justiz- und Sicherheitsdepartement und die Fachstelle Gleichstellung des Präsidialdepartements zusammen mit der  Opferhilfe beider Basel  ein umfassendes Massnahmenpaket mit Präventions- und Unterstützungsangeboten initiiert. Partnerorganisationen in der Umsetzung waren: nachtsamTaktvoll Sicherheitskultur AG  und die  Dargebotene Hand

Diese professionelle Unterstützung von Betroffenen an einem Grossevent direkt vor Ort und während 24/7 war erstmalig in der Schweiz. Das Projekt wurde daher finanziell durch das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann unterstützt.

Zwei Personen mit Opferhilfe-Westen bei Veranstaltung im Stadion.
© Foto: Florian Spring

Massnahmen

Konkret bestand das Massnahmenpaket aus den folgenden kostenlosen und niederschwelligen Hilfsangeboten: 

  • Safer Spaces an den Veranstaltungsorten (Venues) als Orte der professionellen Beratung, Betreuung und Begleitung von Betroffenen, geführt von der Opferhilfe beider Basel und eigens dafür engagierten Mitarbeitenden.
  • Mobile Awareness Teams, die in den Venues erkennbar patrouillierten, mit ihrer Präsenz die Räume sicherer machten und niederschwellig ansprechbar waren. Sie arbeiteten betroffenenzentriert, diskriminierungssensibel und deeskalierend. Analog den Teams der Safer Spaces, waren sie in gemischten Teams unterwegs; professionelle Mitarbeitende von Taktvoll Sicherheitskultur und qualifizierten Mitarbeitenden, die für den Zeitraum während des ESC eingestellt wurden.
  • 24/7 Hotline und E-Mail für Notfälle, Fragen und Anliegen von gewaltbetroffenen Menschen und ihrem Umfeld, als erster Schritt zur Hilfe, Beruhigung und Begleitung. Die Hotline und die Mail wurde von der Opferhilfe beider Basel zusammen mit der Dargebotenen Hand betrieben. Ab November 2025 wird dieses Angebot in die Regelstruktur des Kantons überführt.
  • Dem Schutzkonzept lag ein gemeinsames Handlungskonzept sowie eine entsprechende Schulung möglichst aller Stakeholder und am ESC involvierter Personen zugrunde.
  • Begleitet wurde das Massnahmenpaket von einer Kommunikationskampagne, die u.a. auf Social Media und an den Veranstaltungsorten in der ganzen Host City präsent war und auf das Schutzkonzept aufmerksam machte. 
Person hält eine lila Karte in der Hand auf der Strasse.
© Foto: Florian Spring

Nachhaltigkeit und Wissenstransfer

Die getroffenen Massnahmen orientieren sich unter anderem an den Forderungen der Istanbul-Konvention, die im Jahr 2018 für die Schweiz in Kraft getreten ist. Die Erkenntnisse aus der Umsetzung dieses Pilotprojekts sollen der breiten Öffentlichkeit, Fachpersonen und Veranstaltenden zur Verfügung stehen, so dass sie auch über diesen Event hinaus dazu beitragen, ein sicheres und respektvolles Miteinander zu schaffen.

Politiker/innen im Safer-Space
© Foto: Florian Spring

Alle Tätigkeiten wurden evaluiert und sind im Evaluationsbericht festgehalten

Evaluation ESC-Schutzkonzept.pdf (Startet einen Download)

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