ST10 - ST12 Natur und Landschaft
ST10 Landschaftsräume sichern und vernetzen
Basel-Stadt liegt in der oberrheinischen Tiefebene und ist in eine vielfältige Landschaft eingebettet. Aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte in der trinationalen Agglomeration dienen die Landschaftsräume des Kantons (Wieseebene, Dinkelbergabhang sowie der Bruderholzrücken) der Naherholung und dem Naturerlebnis. Gleichzeitig sind sie klimatisch für die Zufuhr nächtlicher Kaltluft in die Stadt und als Entlastungsraum am Tag sehr wichtig. Allerdings schwächen höhere Temperaturen und häufigere Dürreperioden zunehmend die Vitalität der Waldflächen.
Ziel sind der Erhalt und die Förderung der Landschaftsräume, deren Vielfalt und deren Verbindung untereinander. Hierbei gilt es, die Funktionsvielfalt der Landschaft und der Gewässer als Lebensraum für Fauna und Flora, als Erholungsraum für den Menschen (Aufenthalt, Naturerleben und Bewegung) sowie als Wirtschaftsfaktor (Landwirtschaft) aufeinander abzustimmen.
Strategischer Entscheid
Die Vernetzung der Landschaftsräume innerhalb von Basel-Stadt und in die umgebende Landschaft wird gesichert und verbessert. Das kulturelle und natürliche Erbe der Landschaft ist anzuerkennen, zu bewahren, wo sinnvoll wiederherzustellen und weiterzuentwickeln.
Die Gewässerräume mit Gewässersohle, Uferbereich und Umland sind als Ökosysteme zu erhalten und wiederherzustellen, so dass sie soweit wie möglich naturnahen Verhältnissen entsprechen.
Der Wald bleibt in seiner Gesamtheit ein ökologisch wertvolles Gebiet. Wertvolle Bereiche des Lebensraums Wald sind aufzuwerten und zu schützen.
Die Sicherung und Entwicklung der Landschaft wird mit den Nachbargemeinden im Agglomerationsprogramm Basel und im Trinationalen Eurodistrict Basel (TEB) koordiniert und weiter verbessert.
ST11 Wertvolle Naturräume schützen und Biodiversität stärken
Die Räume ausserhalb des Siedlungsgebietes weisen hohe landschaftliche und ökologische Qualitäten auf und sind für die Attraktivität des Wohn- und Wirtschaftsstandorts Basel entscheidend. Auch innerhalb des Siedlungsgebietes bestehen ökologisch wertvolle Naturräume, die eine naturbezogene Erholung erlauben. Es herrschen trockenwarme Lebensräume vor, zudem Wiesen, Gehölze, Gewässer und strukturreiches Kulturland. Durch eine zunehmende Verdichtung des Siedlungsgebiets, einen erhöhten Nutzungsdruck auf naturnahen Flächen, zunehmende Lärmbelastung und Lichtverschmutzung sowie den Klimawandel gerät die Biodiversität immer stärker unter Druck.
Ziel ist der Erhalt und die Förderung der Biodiversität, d.h. der Vielfalt der Ökosysteme, der Vielfalt der einheimischen, standortgerechten Pflanzen- und Tierarten sowie der genetischen Vielfalt innerhalb der Arten. Räumlich sind daher bestehende Naturwerte zu schützen, schützenswerte Naturflächen aufzuwerten und zu entwickeln sowie neue Flächen mit hohem Naturwertpotenzial zu fördern und zu schaffen.
Strategischer Entscheid
Die typische Vielfalt der naturnahen Lebensräume innerhalb und ausserhalb des Siedlungsgebiets ist zu erhalten und wird gefördert, auch im Hinblick auf die Ziele der Anpassung an den Klimawandel. Bedrohte Arten und deren Lebensräume sind zu schützen.
Die Vernetzung zwischen den Lebensräumen erfolgt über Verbundachsen. Beeinträchtigungen oder Engstellen bei Verbundachsen sind, wo möglich, zu beheben.
Der Erhalt und die Förderung der Lebensräume sowie ihre Nutzung (z.B. Erholung) sind aufeinander abzustimmen
ST12 Kulturland nachhaltig gestalten
Im Kanton Basel-Stadt ist der Anteil an landwirtschaftlicher Fläche seit Jahren stabil. Im Vergleich zu anderen Kantonen ist der Anteil an der Gesamtfläche gering.
Der Klimawandel stellt für die Landwirtschaft eine immer grössere Herausforderung dar. Extreme Wetterereignisse, insbesondere Dürreperioden, stellen ein zunehmendes Problem in der Bewirtschaftung der Landwirtschaftsflächen dar.
Ziel ist, das Kulturland zu erhalten, zu pflegen und ökologisch aufzuwerten. Das Nebeneinander von Naturschutz, Erholung und Trinkwasserschutz bleibt gewährleistet. Eine nachhaltige Nutzung stärkt die Biodiversität.
Strategischer Entscheid
Eine nachhaltige, auf landschaftliche Qualitäten ausgerichtete Bewirtschaftung des Kulturlands ist zu fördern und berücksichtigt die sich verändernden klimatischen Bedingungen.
Die landwirtschaftliche Nutzung ist mit den Anforderungen an den Naturschutz insbesondere zur Förderung der Biodiversität, dem Bodenschutz sowie mit Erholungsnutzungen abzustimmen.
Städtebau & Architektur
Öffnungszeiten
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