UEFA Women’s Euro 2025 in Basel
Die Fussball-Europameisterschaft der Frauen fand vom 2. bis 27. Juli 2025 in acht Schweizer Städten statt. Basel durfte sowohl das Eröffnungs- als auch das Finalspiel sowie drei weitere Partien ausrichten und war somit ein bedeutender Austragungsort des Grossanlasses.
UEFA Women's Euro 2025 in Basel
Die Schweiz erhielt am 4. April 2023 den Zuschlag für die UEFA Women’s Euro 2025. Basel wurde neben Bern, Genf und Zürich ein wichtiger Austragungsort mit drei Gruppenspielen und zwei Partien der Finalphase. Basel war aufgrund der Stadionkapazität, der Nähe zur St. Jakobshalle und der guten Erreichbarkeit sowohl für das Eröffnungs- als auch das Finalspiel gesetzt. Während der Gruppenphase fanden zudem Spiele in Luzern, Thun, Sion und St. Gallen statt.
Das war die UEFA Women's Euro 2025 in Basel
AftermovieDie Bilanz der UEFA Women's Euro 2025 in Basel
Die UEFA Women’s Euro 2025 hat alle Erwartungen übertroffen und zahlreiche Rekorde aufgestellt. Es war die bestbesuchte Europameisterschaft der Frauen aller Zeiten: 29 von 31 Spielen waren ausverkauft, insgesamt verfolgten über 650’000 Zuschauerinnen und Zuschauer die Partien in den Stadien. Auch bei den TV- und Streamingzahlen wurden neue Höhen erreicht – mit einer Gesamtzuschauerzahl von über 500 Millionen weltweit. Ein weiteres Highlight waren die beliebten Fanmärsche, an denen insgesamt 95’000 Fans teilnahmen, davon rund 25’000 allein in Basel.
Basel selbst konnte gleich mehrere Bestmarken verzeichnen: So wurde hier die höchste Teilnehmerzahl bei einem Frauenfussballspiel in der Schweiz registriert, und beim Viertelfinale zwischen Deutschland und Frankreich sorgten 17’419 angereiste Deutschlandfans für eine beeindruckende Kulisse.
Mehr als Fussball
Die UEFA Women’s Euro 2025 war weit mehr als ein sportlicher Wettbewerb – sie wurde zu einem gesellschaftlichen Ereignis mit grosser Strahlkraft. Die Fan Zonen mit ihren zahlreichen Aktivitäten machten das Turnier zu einem Fest für alle, das Fans, Familien und die lokale Bevölkerung gleichermassen begeisterte.
Der Soccer Court bot mit sechs inklusiven Angeboten und 25 Programmen speziell für Mädchen und Frauen ein vielfältiges Mitmachprogramm. Rund 5’000 Teilnehmende absolvierten den beliebten Ball Parcours, während Sponsoren wie AXA, Heineken, Lidl, Visa, Pepsico und Adidas durch ihre Aktivierungen zur Turnieratmosphäre beitrugen. Ein besonderes Augenmerk lag auf dem Thema Inklusion: Angebote für gehörlose Menschen, barrierefreie Zugänge und spezielle Fussballangebote sorgten für mehr Teilhabe.
Auch die Verbindung von Fussball und Kultur wurde grossgeschrieben: Elf Konzerte, fünf Filmabende und die Ausstellung «Pokale zum Träumen» unterstrichen den Eventcharakter.
Highlights und Erfolgsfaktoren
Im Mittelpunkt stand jedoch der Frauenfussball, der mit seiner Dynamik und Begeisterung das Publikum mitriss. Auch das Schweizer Team trug entscheidend zu einer grossartigen Stimmung bei. Die Fanmärsche erwiesen sich als Publikumsmagnet – den Höhepunkt bildete der Marsch mit niederländischen und französischen Fans, an dem 10’000 Menschen teilnahmen. Die Fanzonen verbanden Sport, Kultur und Unterhaltung und schufen ein einzigartiges Gesamterlebnis.
Zahlen des Turniermonats in Basel
- Besucherzahlen Fan-Erlebnisse in Basel: rund 500’000
- davon St. Jakob-Park: 170'000 (> 34'000 pro Spiel)
- davon an den Fanmärschen: ca. 25'000 Besucherzahlen
- davon in den Fan Zonen: rund 300'000
- 230 Betriebsstunden der beiden Fan Zonen
- 11 Konzerte und 17 DJ Sets
- 5 Filmabende und 12 Freestyle Shows
- Über 10’000 Besucherinnen und -besucher der Ausstellung «Pokale zum Träumen» im Historischen Museum Basel
- 5 Fussbälle und 10 Delegationen bei der Kunstintervention «Bridge Kick»
- 5’500 Registrationen für den Ball Parcours
- Neun Diskussionen und 13 Live-Podcasts sowie vier Programmpunkte von Fangemeinschaften
Nachhaltige Mobilität: Anreise per ÖV
Dank der engen Zusammenarbeit mit den öffentlichen Transportunternehmen kann auch im Bereich Mobilität eine eindrückliche Bilanz gezogen werden. Damit die Fans pünktlich zu den fünf Spielen im St. Jakob-Park und wieder nach Hause gelangten, organisierten BVB und BLT rund 700 zusätzliche Tram- und Busfahrten. Ergänzt wurde das Angebot durch über 80 Shuttlezüge zwischen dem Bahnhof SBB und der Haltestelle St. Jakob und über 30 Extrazüge von Basel in alle Teile der Schweiz. Spätestens 50 Minuten nach Abpfiff waren alle Besucherinnen und Besucher auf dem Heimweg; wer länger blieb, nutzte das erweiterte Nachtnetz.
Das im Matchticket enthaltene trinationale ÖV-Ticket sorgte dafür, dass die Mehrheit der Fans mit dem öffentlichen Verkehr anreiste – auch aus dem Ausland: Die Région Grand Est und Baden-Württemberg boten Extrafahrten nach Mulhouse bzw. Freiburg an. In den Parkhäusern zeigte sich: Nur wenige kamen mit dem Auto – im beworbenen Parkhaus Horburg waren von 800 Plätzen lediglich 30 bis 150 belegt und in den öffentlichen Parkhäusern standen Tausende Parkplätze leer.
Sicherheit: Erfreuliche Bilanz
Die UEFA Women’s Euro 2025 verlief aus Sicht der Blaulichtorganisationen ruhig und friedlich. Die Kantonspolizei Basel-Stadt war gemeinsam mit der Sanität und der Berufsfeuerwehr der Rettung Basel-Stadt sowie der Polizei Basel-Landschaft im Einsatz. Im Rahmen der trinationalen Zusammenarbeit waren auch Polizistinnen und Polizisten aus unseren Nachbarländern Frankreich und Deutschland in der Stadt anwesend.
Im Vordergrund standen die Begleitung der Fanmärsche und die Sicherstellung eines möglichst reibungslosen Verkehrsflusses. Trotz des erhöhten Aufkommens blieben die Verkehrseinschränkungen minimal. Auch die Sanität verzeichnete selbst am heissen Eröffnungstag keine aussergewöhnliche Einsatzlage. Die Bilanz fällt erfreulich aus: Das nennenswerte Ereignis war, dass es keine nennenswerten Ereignisse gab.
Unterstützung von Volunteers
In Basel engagierten sich rund 500 Volunteers aus der ganzen Schweiz und dem grenznahen Ausland für die UEFA Women’s Euro 2025. Sie leisteten ihren Einsatz in mehr als 3’000 Schichten – an Spieltagen, in den Fan Zonen, bei den Infopoints, im Transport oder der Akkreditierung. Ohne ihren Einsatz wäre die Umsetzung dieses Grossanlasses in dieser Qualität nicht möglich gewesen.
Legacy: Nachhaltige Grundlage
Neben dem sportlichen Grossereignis war es der Regierung des Kantons Basel-Stadt ein zentrales Anliegen, dass die UEFA Women’s Euro 2025 nachhaltige Entwicklungen anstösst. Im Rahmen des Legacy-Programms lag der Fokus insbesondere auf der Förderung von Mädchen und Frauen im Fussball.
Ein wesentlicher Bestandteil war der mobile Soccer Court, der seit Juli 2024 bereits 754 Mal reserviert wurde – zusätzlich zu zahlreichen weiteren Nutzungen in freien Zeitfenstern. Im organisierten Fussball der Nordwestschweiz sind Zunahmen bei den Spielerinnen, Trainerinnen und Schiedsrichterinnen zu beobachten: Seit Januar 2025 stieg die Zahl der lizenzierten Spielerinnen von 2’218 auf 2’525 (+14 %), die Zahl der Trainerinnen von 198 auf 225 (+14 %) und die Schiedsrichterinnen haben sich von 7 auf 14 verdoppelt.
Das Ziel bleibt: Bis Ende 2027 sollen sich die Zahlen in allen drei Bereichen verdoppeln. Damit würde eine Grundlage geschaffen, um langfristig mehr Teilhabe, Vielfalt und Sichtbarkeit von Frauen im Fussball zu fördern.
Projektleitung
Unmittelbar nach dem Zuschlag für die Austragung des Turniers am 4. April 2023 wurde die politische Steuerung und Projektleitung des Grossanlasses benannt. Im Steuerungsausschuss sind der Vorsteher des Erziehungsdepartements (Leitung) sowie die Vorsteherinnen des Justiz- und Sicherheitsdepartements sowie des Bau- und Verkehrsdepartements vertreten. Die Projektleitung wurde Sabine Horvath übertragen. Seit August 2023 steht die gesamte Projektorganisation:
Steuerungsausschuss
- Regierungsrat Mustafa Atici, Vorsteher Erziehungsdepartement
- Regierungsrätin Stephanie Eymann, Vorsteherin Justiz- und Sicherheitsdepartement
- Regierungsrätin Esther Keller, Vorsteherin Bau- und Verkehrsdepartement
- Sabine Horvath, Projektleiterin Women’s Euro 2025 Basel
- Steve Beutler, Stv. Projektleiter Women’s Euro 2025 Basel
- Daniel Arni, Leiter Allmendverwaltung, BVD
Projektorganisation
- Sabine Horvath, Projektleiterin Women’s Euro 2025 Basel, ED
- Steve Beutler, Leiter Sportamt, Stv. Projektleiter Women’s Euro 2025 Basel, ED
- Daniel Arni, Leiter Allmendverwaltung, BVD
- Oliver Biedert, Öffentlicher Verkehr, Amt für Mobilität, BVD
- Christoph Bosshardt, Leiter Aussenbeziehungen und Standortmarketing, PD
- Letizia Elia, Direktorin Basel Tourismus
- Peter Jörg, Teilprojekt Programmation