Verkehrskennzahlen 2024: Veloverkehr stagniert auf hohem Niveau, Autoverkehr nimmt weiter zu
Comunicato stampaBau- und Verkehrsdepartement
Nachdem der Veloverkehr in den vergangenen Jahren jeweils stark zulegen konnte, stagnierte er 2024 erstmals auf hohem Niveau. Zugleich waren auf den Basler Strassen erneut mehr Autos unterwegs als im Vorjahr. Die Autos werden zudem schwerer und grösser, der Anteil der umweltschonenden Autos nimmt nur minim zu. Positiv ist, dass der öffentliche Verkehr erneut mehr Fahrgäste befördern konnte und mehr Leute zu Fuss unterwegs waren.
In Basel-Stadt gibt es zahlreiche Verkehrszählstellen, die erfassen, wo wie viele Autos, Velos oder Fussgängerinnen und Fussgänger unterwegs sind. Auch die Transportunternehmen erfassen die Zahl der Fahrgäste. Aus diesen Daten erstellt das Amt für Mobilität einmal jährlich den aktuellen Verkehrsindex für den Kanton. Die Zahlen für das Jahr 2024 zeigen erstmals seit Jahren, dass der Veloverkehr in Basel stagniert. Während er seit 2010 (mit Ausnahme der Corona-Lockdowns) kontinuierlich zugenommen hat, verharrte er im vergangenen Jahr auf hohem Niveau.
Zeitgleich hat der Autoverkehr sowohl auf den Stadtstrassen als auch auf den Autobahnen im Kanton weiter zugenommen (je 2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr). Der städtische Autoverkehr liegt damit immer noch 5 Prozentpunkte unter dem Wert von 2019 vor der Pandemie. Das Ziel des Umweltschutzgesetzes, dass der motorisierte Verkehr gegenüber 2019 nicht zunehmen darf, wird nach wie vor eingehalten. Dennoch zeigt die Entwicklung in eine andere Richtung, als dies die ambitionierten Klimaziele des Kantons vorgeben. In seiner Klimastrategie hält der Kanton das Ziel fest, den MIV bis 2037 gegenüber 2019 um ein Drittel zu reduzieren. Der Trend geht aber nach wie vor in eine andere Richtung. Dies gilt auch für den Anteil der umweltschonenden Fahrzeuge, der im vergangenen Jahr nur minim von 1.1% auf 1.3% zugelegt hat. Das Ziel des Kantons, dass bis 2030 jedes fünfte Auto umweltschonend sein soll, ist somit zunehmend schwierig erreichbar (siehe Grafik «Entwicklung umweltschonender Autos»). Gemäss Umweltschutzgesetz müssen bis 2050 alle Verkehrsmittel umweltschonend sein. Als umweltschonend gelten Fahrzeuge, die emissionsarm (d.h. Abgasnorm für Neufahrzeuge erfüllt), klimaschonend (d.h. im Betrieb ohne CO2-Ausstoss) und ressourcenschonend sind (d.h. Personenwagen leichter als 1'700 kg und Energieeffizienzklasse A).
Da der Trend zu grösseren und schwereren Personenwagen ungebrochen ist, braucht es weitere Massnahmen zur Förderung kleinerer Fahrzeuge, damit Basel-Stadt seine Klimaziele erreichen kann. Eine Massnahme hat der Regierungsrat mit der Einführung der nach Autogrösse abgestuften Preise für die Anwohnerparkkarten bereits umgesetzt. 2027 werden die Preise für die Anwohnerparkkarte - wie bereits beschlossen und angekündigt - nochmals steigen. Zu einer stärkeren Lenkungswirkung beim Autoverkehr kann die in einer Motion geforderte Erhöhung der Motorfahrzeugsteuer beitragen. Zudem prüft der Kanton neue Tempo-30-Strecken zu Gunsten einer höheren Aufenthaltsqualität in den Wohnquartieren. Diese erhöhen auch die Verkehrssicherheit und reduzieren Emissionen. Mit zwei Superblock-Tests will der Kanton darüber hinaus herausfinden, wie er die Quartiere weiter vom Autoverkehr entlasten und so zu mehr Grün und Lebensqualität in der Stadt beitragen kann. Auch die Veloverbindungen baut der Kanton weiter aus. Nachdem das Stimmvolk im vergangenen Mai den Gegenvorschlag zur Velorouten-Initiative angenommen hat, folgen in einem ersten Schritt zeitnah jene Verbesserungen, die mit kleinen Anpassungen der Markierung und Signalisation realisierbar sind. Zudem soll der Öffentliche Verkehr als attraktive Alternative zur Autofahrt weiter ausgebaut werden. Ein zentrales Projekt ist der Bau der Margarethenverbindung, die unter anderem zur Verlagerung von Autofahrten zwischen dem Leimental und der Stadt beitragen wird.
Der Öffentliche Verkehr wurde auch im vergangenen Jahr wieder stärker genutzt (plus 2 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr). Die Nachfrage liegt aber nach wie vor unter dem Niveau, das sie vor der Pandemie erreichte – konkret liegt der Wert noch 8 Prozentpunkte unter jenem von 2019. Das Wachstum beim ÖV wird stark von der S-Bahn getragen, die unterdessen wieder fast gleich viele Personen befördert, wie vor der Pandemie. In Basel waren die Menschen schliesslich auch öfter zu Fuss unterwegs (plus 3 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr).
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