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Park und Pavillon in Basel – Architektur als soziale Bühne

In Basel haben Pavillons in den letzten zwei Jahrzehnten eine neue Bedeutung erlangt. Sie sind architektonische Schmuckstücke in öffentlichen Grünanlagen, soziale Treffpunkte und kulturelle Bühnen in einem. Die öffentlichen und verpachteten Bauten interagieren mit den Parks und umgekehrt. Sie bilden Anker, sind Anlaufstellen, bieten Dienstleistungen an und versorgen die Besucherinnen und Besucher der wichtigen städtischen Grünflächen. Nicht zuletzt stiften sie Identität für die Quartierbevölkerung.

Während der Park traditionell als Ort der Erholung gilt, eröffnen die Pavillons neue Perspektiven: Sie schaffen Räume für Austausch, Gastronomie, Veranstaltungen – und beleben die Stadt im Kleinen wie im Grossen. Nicht zuletzt sorgen sie auch für eine soziale Kontrolle. Alle diese Bauten zeigen, dass Pavillons in Basel weit mehr sind als reine Zierde. Sie sind Orte der Gemeinschaft, kleine architektonische Experimente und Impulsgeber für die Entwicklung urbaner Grünräume und Plätze. Für den Hochbau von Städtebau & Architektur sind diese Bauaufgaben die ‹Perlen› der Arbeit. Jede für sich ist einzigartig – mit wenig Technik und viel Wirkung.

Aussenansicht von Café mit Baum und Bänken davor.
Visualisierung Parkcafé, Winkelriedplatz
© Pesenti Schütz Architektur

Parkcafé → Winkelriedplatz

Mit Spannung wird das Parkcafé am Winkelriedplatz von Pesenti Schütz Architektur erwartet, welches derzeit in Planung ist. Beim Umbau des eingeschossigen Trafogebäudes zeigt sich die städtebauliche Relevanz neuer Pavillons: Sie sollen nicht nur Park und Quartier verbinden, sondern auch Nachbarschaften beleben und sichere Orte mit Aufenthaltsqualität bilden.


Moderne Café-Terrasse mit Bäumen und Sonnenschirmen.
Kleiner Wassermann, St. Johannspark
© Sascha Vogel

Kleiner Wassermann → St. Johannspark

Mit der Neugestaltung des St. Johannsparks wurde 2012 ein neuer Pavillon eröffnet. Der federleichte Holzbau ist Resultat eines Wettbewerbs, den das Architekturbüro Burckhardt+Partner für sich entschieden hatte. Heute finden sich darin das Café «Kleiner Wassermann» und der Neutrale Quartierverein St. Johann. Als offener Ort für Familien, Spielgruppen, Veranstaltungen und Kultur zeigte er über Jahre als Pionier, wie flexibel Pavillons in der Nutzung sein können.


Öffentlicher Platz mit Bänken, Bäumen und Cafés bei Sonnenschein.
Breite Kiosk, Liestaleranlage
© Sascha Vogel

Breite Kiosk → Liestaleranlage

Mit dem Breite Kiosk erhielt die Liestaleranlage 2016 eine Aufwertung – ein kleines, aber wichtiges Beispiel für die Rolle von Pavillons im Alltagsleben. Der minimalistische Holz- und Betonbau von Reuter Architekten verbindet Versorgung und Aufenthaltsqualität an einer stark frequentierten Strasse. Die 90m2 grosse und helle Überdachung bietet einen niederschwelligen Treffpunkt, an dem man sich auch nach Ende der Ladenöffnungszeiten und bei schlechtem Wetter aufhalten darf. Dank den Betreibern ergab sich sowohl für Anwohnerschaft wie Pendelnde ein Mehrwert. 


Menschen sitzen in einem Parkcafé unter Bäumen bei sonnigem Wetter.
Zum Kuss, Elisabethenanlage
© Sascha Vogel

Zum Kuss → Elisabethenanlage

Zentral gelegen ist das Café «Zum Kuss» in der Elisabethenanlage. Auch hier hat die Umgestaltung des ehemaligen «Totenhüsli» (Kapelle von 1850) den Park aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Park und Gastronomieangebot haben sich gegenseitig positiv beeinflusst, worauf sich ein heute vorzeigbarer Volkspark entwickelte, den auch Touristinnen und Touristen nach Ankunft am Bahnhof SBB wahrnehmen. Christ & Gantenbein haben die Kapelle 2011 umgebaut. Auffälligstes Merkmal ist der minimalistische und doch markante Eingriff mit dem grossen, runden Fenster.


Historisches Gebäude mit Bäumen und Menschen im Garten.
Gärtnerhaus, Schwarzpark
© Sascha Vogel

Gärtnerhaus → Schwarzpark

Etwas versteckter, aber architektonisch umso reizvoller ist das 2025 wiedereröffnete Gärtnerhaus von 1862 im Schwarzpark. Ursprünglich als Wohn- und Arbeitsort mit Stallungen konzipiert, wird das Gärtnerhaus heute als kultureller Ort wahrgenommen – ein Beispiel für die gelungene Umnutzung historischer Kleinarchitekturen. Das Baubüro in situ hat sich bei der Sanierung jedem Detail auf den rund 700m2 angenommen und eine nachhaltige Augenweide geschaffen. Kürzlich sind nun Gewerberäume und ein kleines Café eröffnet worden, welche zu einer Neuentdeckung einladen.


Aussenbereich eines Cafés mit Tischen und Stühlen, umgeben von Bäumen.
Pavillon im Park, Schützenmattpark
© Sascha Vogel

Pavillon im Park → Schützenmattpark

Der Schützenmattpark verfügt schon seit 2002 über einen 170m2 grossen «Pavillon im Park», der durch seine konzeptionelle Gestaltung besticht. 42 Teams wurden zum viel beachteten Wettbewerb zugelassen. Barcelo Baumann Architekten erhielten den Zuschlag, einen Ersatzneubau für den alten Musikpavillon zu entwerfen. Zwei Blöcke in Holz mit Küche und Diensträumen des Restaurants schliessen symmetrisch an den Gastraum und die transparente Sichtachse unter dem schwebenden Dach an. Gastronomie und Umgebung verschmelzen, die Grenzen zwischen Innen- und Aussenbereich sind verwischt. Der treffende Entwurf für diesen Ort hat nach wie vor absolute Berechtigung.


Pavillon mit Bäumen und Besuchern im Park.
Kindertankstelle, Oekolampad-Anlage
© Daisuke Hirabayashi

Kindertankstelle → Oekolampad-Anlage

Ein schönes Beispiel ist die « Kindertankstelle » in der Oekolampad-Anlage (2018, Caesar Zumthor Architekten). Der verspielte Infrastrukturbau aus Holz und rezyklierten Klinkern dient den Kindern beim Spielen auf dem neuen Spielplatz. Kletterfindlinge aus Bondo und Wiese bleiben durch den geschickt platzierten, 60m2 grossen Baukörper gut überblickbar und der offene Bau wird zur Anlaufstelle für Familien. Die architektonische Entwicklung geschah zeitgleich und im engen Austausch mit der Umgestaltung der Oekolampad-Anlage durch die Stadtgärtnerei.


Autor: Sascha Vogel, Hochbau, Städtebau & Architektur

Städtebau & Architektur

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Münsterplatz 11
4001 Basel

Öffnungszeiten

Mo-Fr 8.00-12.00 / Mo-Do 13.30-17.00 und Fr 13.30-16.00

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