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Meningokokken

Meningokokken-Erkrankungen werden durch das Bakterium Neisseria meningitidis (Meningokokken) verursacht. In der europäischen Bevölkerung tragen 8 bis 15 Prozent diese Erreger im Nasen-Rachen-Raum, ohne selbst zu erkranken. Die Ansteckung erfolgt über engen Kontakt zu einer infizierten Person.

Übertragung

Enge Kontakte mit Übertragung von Atemwegssekret

Die Ansteckung erfolgt von Mensch zu Mensch durch engen Kontakt via Tröpfchen-Infektion (Husten, Niesen, Küssen). Ausserhalb des Körpers sterben die Keime rasch ab. Begegnungen ohne engen Kontakt führen daher in der Regel nicht zu einer Ansteckung. 

Symptome

Fieber, Nackensteifheit, Muskelschmerzen und Hautausschlag

Die Krankheit beginnt 2 bis 10 Tage nach der Ansteckung. Solange die Bakterien nur in der Nase und im Rachen sind, führen sie nicht zu Symptomen. 

Über die Schleimhäute im Nasen-Rachen-Raum können die Bakterien ins Blut gelangen und schwere Erkrankungen auslösen. Man spricht dann von einer invasiven Meningokokken-Erkrankung. Dies kann zu einem schweren Krankheitsverlauf bis hin zu einer Blutvergiftung (Sepsis) oder Hirnhautentzündung (Meningitis) führen. Allgemeine Symptome sind plötzliches Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit sowie häufig ein Hautausschlag. Bei der Hirnhautentzündung kommen Kopf- und Nackenschmerzen sowie Erbrechen dazu. Eine Meningokokken-Erkrankung kann innerhalb weniger Stunden zur Bewusstlosigkeit oder gar zum Tod führen.

Risikofaktoren für einen schweren Krankheitsverlauf

Viele enge Kontakte und Immunschwäche

Kinder unter 5 Jahren und Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren haben oft viele enge Kontakte. Sie sind daher hauptsächlich von der Erkrankung betroffen. Ein erhöhtes Risiko haben zudem Personen mit einer Immunschwäche oder fehlender Milz(-funktion).

Wann braucht es medizinische Hilfe?

Wenn Sie nach Kontakt zu einer erkrankten Person folgende Beschwerden haben, sollten Sie umgehend eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.

  • Fieber
  • Heftige Kopfschmerzen
  • Nackensteifheit
  • Übelkeit, Erbrechen 
  • Lichtempfindlichkeit
  • Verwirrtheit
  • Hautausschlag

Bitte beachten Sie, dass dies keine abschliessende Liste ist. Bei starkem Krankheitsgefühl empfehlen wir Ihnen, in jedem Fall eine Gesundheitsfachperson um Rat zu fragen.

Therapie

Sofortige Antibiotika-Therapie im Spital

Die Behandlung mit einem Antibiotikum sollte im Spital erfolgen und bereits bei Krankheitsverdacht begonnen werden.

Schutz vor Übertragung

Impfung und rasche Behandlung von Kontaktpersonen

Der schweizerische Impfplan empfiehlt Kleinkindern, Jugendlichen und Personen mit erhöhtem Risiko für schwere Krankheitsverläufe eine Impfung gegen Meningokokken als Ergänzung zu den Basisimpfungen. Es gibt verschiedene Impfstoffe, welche jeweils vor unterschiedlichen Untergruppen (Serogruppen) der Meningokokken schützen. Details zur Impfempfehlung finden Sie im schweizerischen Impfplan.

Enge Kontaktpersonen werden vorbeugend und so rasch wie möglich mit einem Antibiotikum behandelt. Die vorbeugende antibiotische Behandlung erfolgt auch bei bereits geimpften Personen. Ob zusätzlich eine Meningokokken-Impfung notwendig ist, entscheidet die zuständige Gesundheits-Fachperson. Bei den meisten engen Kontaktpersonen ist eine Impfung sinnvoll.

Informationen für Fachpersonen

Meldepflicht

Invasive Meningokokken-Erkrankungen gehören zu den meldepflichtigen Erkrankungen und müssen von der Ärztin oder dem Arzt gemeldet werden. 

  • Frist: Der klinische Befund sollte innerhalb von 24 Stunden per Mail an die entsprechenden Adressaten eingereicht werden. Die Adressaten sind auf den Befunden deklariert.

    Damit möglichst früh Massnahmen ergriffen werden können, bitten wir zusätzlich um eine möglichst zeitnahe telefonische Meldung.

  • Name Meldeformular: «Meningokokkenerkrankung, invasiv - Meldung zum klinischen Befund» 

Kontakt für Fachpersonen

Kantonsärztlicher Dienst

Abteilung Übertragbare Krankheiten
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 9.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 17.00 Uhr. Ausserhalb der Öffnungszeiten kann der Pikettdienst der Medizinischen Dienste des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt via Polizei erreicht werden (Notruf 117).

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Übertragbare Krankheiten

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4001 Basel

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Telefonische Erreichbarkeit:
Montag bis Freitag:
09:00 - 12:00 Uhr und 14:00 - 17:00 Uhr

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