Umsetzung der Vision
Zur Umsetzung der Vision tragen Projekte und Massnahmen der Verwaltung bei. Ebenso sind Innovationen und Beiträge aus Wirtschaft und Bevölkerung notwendig. Diese erhält die Möglichkeit, sich einzubringen. Begleitet wird der Prozess von einer verwaltungsinternen Arbeitsgruppe unter der Leitung der Stabsstelle Planungskoordination im Gesundheitsdepartement.
Die Interdepartementale Koordinationsgruppe Alter (IKA)
Die Interdepartementalen Koordinationsgruppe Alter (IKA) besteht aus Vertretern aller Departemente des Kantons sowie der Landgemeinden Riehen und Bettingen. Die IKA hat die Rückmeldungen aus einer Online-Befragung zur Vision gesichtet und konkrete Herausforderungen nach Wichtigkeit und Dringlichkeit bewertet. Zusammen mit den Resultaten der Bevölkerungsbefragung 55+, dem verwaltungsinternen Fachwissen und unter Einbezug politischer Vorstösse wurde entschieden, welche Projekte und Massnahmen in einem ersten Schritt angegangen werden sollen.
Umsetzung in mehreren Bereichen
Die IKA hat mehrere Bereiche identifiziert, die angegangen werden sollen:
- Soziale Teilhabe fördern – Soziale Isolation verhindern
- Schutz vor Ausschluss und Benachteiligung
- Arbeitsmarktfähigkeit
- Wohnen und Autonomie bis ins hohe Alter
- Die Beziehungen zwischen den Generationen positiv gestalten
- Queer altern
- Gesunde Stadt
- Gewalt im Alter
Die Bereiche bilden wahrgenommene, aber nicht unbedingt tatsächlich vorhandene Lücken in der bestehenden Basler Alterslandschaft ab. Die Bereiche stammen einerseits aus dem Sorgenbarometer, zu dem sich die Baslerinnen und Basler in der Umfrage zur Vision hatten äussern können. Andererseits sind es Bestrebungen aus der Bevölkerung. Alle Bereiche können zu Strategien oder Massnahmenpaketen führen und alle werden einzeln in einem Ergebnisbericht dokumentiert.
Einige Bereiche steuert die Interdepartementale Koordinationsgruppe Alter, in anderen sollen auch Ideen und Projekte aus der Bevölkerung zur Umsetzung der Vision beitragen.
Sozialer Teilhabe fördern – Soziale Isolation verhindern
Das Verhindern von Einsamkeit wurde in der Umfrage vom Herbst 2020 als wichtigste Herausforderung identifiziert. Als Gefühl ist Einsamkeit etwas sehr Persönliches. Als Gesellschaft können wir erkennen, ob unsere Mitmenschen sozial isoliert sind. Soziale Teilhabe zu fördern und damit auch möglichst vielen Mitmenschen ein selbstbetimmtes Leben zu ermöglichen, ist das Ziel dieses Bereichs. Viele Organisationen aus der Zivilgesellschaft nehmen sich bereits auf unterschiedliche Arten dem Thema an. Wie können wir diese Anstrengungen noch besser bündeln, damit es immer weniger sozial isolierte Personen in unserem Kanton hat? Wie erreichen wir sozial isolierte Personen und bringen sie dazu, diese Angebote in Anspruch zu nehmen? Um solche und ähnliche Fragen geht es in diesem Bereich.
Schutz vor Ausschluss und Benachteiligung
Oft geht eine Benachteiligung oder ein Ausschluss von älteren Menschen auf stereotypische Annahmen zurück wie ein schlechtes Gehör oder einer Abneigung gegenüber Computern – alles nur, weil wir graue Haare sehen… Älter zu sein kann Vorteile mit sich bringen. Das Alter ist eine Eigenschaft unter vielen, die es zu beachten gilt bei Angeboten oder Informationen. Wenn das Alter mit anderen Merkmalen wie Geschlecht, Armut oder mangelnden Deutschkenntnissen zusammenkommt, können sich Benachteiligungen verstärken. Wie zeigen sich die Diskriminierungen konkret? Und wie können wir präventiv wirken, damit solche Benachteiligungen nicht mehr vorkommen? Um solche Fragen geht es in diesem Bereich.
Weitere Informationen
Ergebnisbericht: Schutz vor Benachteiligung und Ausschluss.pdf (Startet einen Download) Bericht zum Workshop (Startet einen Download) Bericht zum Workshop - Anhang (Startet einen Download) Leitfaden für das Schreiben von Texten für ältere Personen Altern - ältere Menschen - demographischer Wandel: Ein Kommunikationsleitfaden in Sprache und Bild Neue Bilder des Alter(n): Ein Leitfaden für wertschätzende Kommunikation über das Alter(n)Arbeitsmarktfähigkeit
Das Thema Arbeitsmarkt wurde 2021 als Bereich zur Umsetzung der Vision «Gut und gemeinsam älter werden im Kanton Basel-Stadt» aufgenommen. Das Thema belegte in der Umfrage zur Vision einen hohen Stellenwert bei den Befragten. Im vorliegenden Ergebnisbericht wird die Situation älterer Arbeitnehmender im basel-städtischen Arbeitsmarkt aufgezeigt. Darunter die Arbeitsmarktbeteiligung sowie die Situation hinsichtlich Arbeitslosigkeit und Aussteuerung. Weiter werden die entsprechenden Massnahmen von Bund und Kanton aufgezeigt. Darunter finden sich präventive Massnahmen, welche dazu dienen den Eintritt einer Arbeitslosigkeit im Voraus zu vermeiden sowie Massnahmen zur Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Auch werden die Angebote und Leistungen für ausgesteuerte Personen thematisiert.
Weitere Informationen
Ergebnisbericht: Arbeitsmarktfähigkeit.pdf (Startet einen Download)Wohnen und Autonomie bis ins hohe Alter
Fragen des altersgerechten Wohnens sind kein neues Thema in der Alterspolitik. 2 Aspekte kommen hier zusammen. Zuerst geht es um den Bestand an genügend altersgerechtem Wohnraum im Kanton. Daneben geht es um Fragen über den Umzug in altersgerechte Wohnungen respektive darum, in der eigenen Wohnung verbleiben zu können – je nach der persönlichen Situation. Da der Wohnungsmarkt im Kanton Basel-Stadt im Umbruch ist, befindet sich diese Lücke, die vielleicht gar keine ist, in der Konzeptionsphase.
Die Beziehungen zwischen den Generationen positiv gestalten
Wie steht es um das Zusammenleben der verschiedenen Generationen in unserem Kanton? Welche Beziehungen braucht es zwischen den Generationen, damit sich dieses Zusammenleben für alle Beteiligten positiv gestaltet und von gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist? Dem Verein 55+ Basler Alterskonferenz (55+ BA) sind das gute Zusammenleben der verschiedenen Generationen und tragende, wertschätzende Beziehungen zwischen diesen Generationen ein grosses Anliegen. 55+ BA hat die Initiative zur Schaffung eines Generationenleitbildes Basel-Stadt ergriffen. Dieses soll zur Richtschnur werden für alle in Basel, die sich konkret dem Thema Generationenbeziehungen annehmen.
Queer Altern
Das Älterwerden ist eine persönliche Erfahrung. Durch den Wandel der Generationen und der Gesellschaft tauchen neue Biografien auf. Mit der demographischen Entwicklung werden diese in Zukunft häufiger werden. Der Verein queerAltern Region Basel ist eine Gruppe engagierter Menschen, die sich mit Themen von homosexuellen älteren Personen beschäftigen. Sie erleben das Älterwerden jenseits der Mehrheitsgesellschaft. Im Frühjahr 2022 organisierte der Verein eine Veranstaltungs-Trilogie. Die Ergebnisse aus diesen Gesprächen fliessen nun ein Überlegungen, wie der Staat und wie die Zivilgesellschaft unterstützend wirken können.
Gesunde Stadt
Wir verbringen einen grossen Teil unserer Zeit im öffentlichen Raum. Wenn wir älter werden, nimmt diese Zeitspanne ab, weil man mehr zu Hause macht. Die Zeit im öffentlichen Raum nimmt aber auch zu, denn es dauert länger, sich von einem zum anderen Ort zu bewegen. Ältere Menschen haben andere Ansprüche an den öffentlichen Raum, der sich selber ebenfalls wandelt und nicht mehr wie früher aussieht. Seniorinnen und Senioren, die seit mehreren Jahrzehnten in einem Quartier wohnen, haben einen Blick für diese Veränderungen. In Zukunft – Stichworte Hitzewellen und Mobilitätswandel – werden weitere Anpassungen im öffentlichen Raum notwendig sein. In diesem Sinne unterstützen wir diverse zivilgesellschaftliche Initiativen, die sich der Frage beteiligend annehmen, was all diese Entwicklungen für die älteren Menschen von heute und morgen bedeuten. Mit der Unterstützung von zivilgesellschaftlichen Initiativen wie zum Beispiel dem Projekt «PhotoVoice» des Netzwerks Caring Community Gundeli gewinnen diese Themen an Stellenwert.
Weitere Informationen
Ergebnisbericht: Gesunde Stadt (Startet einen Download)Gewalt im Alter
Gewalt und Vernachlässigung im Alter sind ein ernstes, oft tabuisiertes Problem, das durch den demografischen Wandel an Dringlichkeit gewinnt. Gewaltformen reichen von körperlichen und psychischen Übergriffen über finanzielle Ausbeutung bis hin zu Vernachlässigung – besonders gefährdet sind pflegebedürftige, abhängige und hochbetagte Menschen. Auch auf nationaler Ebene steht die Thematik im Fokus: Der Bundesrat veröffentlichte 2020 den Bericht «Gewalt im Alter verhindern», aktuell wird ein Impulsprogramm erarbeitet, das ab 2026 Prävention, Sensibilisierung und Entlastung von Angehörigen stärken soll. Zudem machen Kampagnen wie «Gemeinsam gegen Gewalt im Alter» sichtbar, dass es nie zu spät ist, Hilfe zu holen. In Basel zeigt eine Studie des Instituts für Rechtsmedizin: Fachpersonen sind zwar sensibilisiert, doch in Prävention, Früherkennung und Intervention besteht Verbesserungsbedarf. Es werden mehrere Massnahmen vorgeschlagen. Erste Schritte wurden bereits eingeleitet, um Gewalt im Alter konsequenter zu verhindern und Betroffene besser zu schützen.
Gesundheitsdepartement
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