Hochrechnungen zu den Nationalratswahlen Basel-Stadt 1995
MedienmitteilungRegierungsrat
Der Informationsdienst der Staatskanzlei des Kanton Basel-Stadt präsentiert für die Nationalratswahlen 1995 wiederum Hochrechnungen für welche die Arbeitsgruppe "Hochrechnung Basel-Stadt" verantwortlich zeichnet. Die Hochrechnungsergebnisse haben inoffiziellen Charakter.
Da in Basel-Stadt nicht in den Auszählprozess eingegriffen werden darf, kann die Arbeitsgruppe nicht auf eine fertig ausgezählte, repräsentative Stichprobe zurückgreifen, von der das Resultat hochgerechnet wird. Die angewandte Methode weicht damit in einem wichtigen Punkt von den vorwiegend aus Deutschland bekannten Modellen ab.
Die Berechnungsgrundlage besteht aus den sogenannten Kontrollbogen der Wahllokale, auf denen die Zahl der unveränderten, der veränderten und der freien Listen aufgeführt sind. Aufgrund dieser Angaben können Aussagen über die Parteienstärken gemacht werden.
Das Panaschier- und Kumulierverhalten der Stimmberechtigten dieses Wahlgangs ist nicht bekannt. Es müssen hiezu Annahmen getroffen werden. Um von den eingelegten Listen für die jeweilige Partei auf die für die Sitzverteilung massgebende Zahl der Stimmen zu kommen, legt die Arbeitsgruppe das Kumulier- und Panaschierverhalten der Stimmberechtigten zugrunde, wie es sich bei den letzten Nationalratswahlen und Grossratswahlen darstellte.
Solange die Listenergebnisse nicht aus allen Wahllokalen vorliegen, werden die Ergebnisse der nicht vorliegenden Lokale ebenfalls auf Grundlage der Daten von 1991 hochgerechnet.
Diesem Verfahren liegt die Annahme zugrunde, dass sich das Wahlverhalten der Stimmenden in den jeweiligen Wahllokalen, und hiezu gehören auch die brieflich Stimmenden, gegenüber den letzten Jahren nicht verändert hat (Hochburgen bleiben Hochburgen etc.).
Die Ergebnisse der Hochrechnungen bei früheren Wahlen, die nach der gleichen Methode ermittelt wurden, zeigten jeweils eine sehr gute Übereinstimmung mit den effektiven Wahlresultaten. In der Zwischenzeit wurden allerdings Wahllokale aufgehoben. Weiter ist zu vermuten, dass der sehr grosse Anteil der brieflich Stimmenden weiter zunimmt. Die Ausgangsbasis für die Hochrechnungen wird aufgrund der geringeren Zahl der Stimmenden in den Wahllokalen statistisch gesehen unzuverlässiger.
Die Präsentation und die Leitung der Hochrechnungen obliegt in Zusammenarbeit mit dem Informationsdienst der Staatskanzlei Herrn Prof. Dr. Gerhard Schmid, ausserordentlicher Professor für öffentliches Recht und Politologie. Die weiteren Mitglieder der Arbeitsgruppe sind die Herren Eduard Perret, Amt für Informatik und Paul Rohrer, Öffentliche Krankenkasse (OeKK).
Die Ausrüstung besteht aus einem Standard-PC mit einer handelsüblichen Tabellenkalkulations-Software. Die übrige Technik dient der Vermittlung und Dokumentation der Hochrechnungsergebnisse.
Wir hoffen, mit dieser Dienstleistung zu einem spannenden Wahlsonntag beizutragen und den Gesprächen im Wahlforum in der Messe Basel eine Fülle von Diskussionsstoff zu liefern.