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Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur für fremdsprachige Schulkinder im Kanton Basel-Stadt

Medienmitteilung

Regierungsrat

Beantwortung Anzug Heidi Hügli SP -- Die Kurse im heimatlicher Sprache und Kultur die vielen fremdsprachigen Basler Schulkindern von den entsprechenden konsularischen Organen angeboten werden sind soweit wie möglich in die Schulpensen und in die Schulräume integriert.

Nach den zwischen der Erziehungsdirektorenkonferenz und dem Bund mit verschiedenen Staaten vereinbarten Empfehlungen stellt der Kanton für diese HSK-Kurse Schulräume wie auch Pensenzeit zur Verfügung. Dadurch wird gegenüber den fremdsprachigen Kindern zum Ausdruck gebracht, dass ihre Muttersprache als Teil ihrer Identität anerkannt ist. Sie sind also in das Schulgeschehen integriert und akzeptiert.

So können fremdsprachige und einheimische Lehrkräfte sich kennenlernen und miteinander zusammenarbeiten. Solche mit Recht als nützlich beurteilten Kontakte lassen sich jedoch nicht dekretieren oder verfügen; sie müssen vielmehr auf der Schulhausebene durch die Direktbeteiligten organisiert werden, was im übrigen vielerorts geschieht. Die Zusammenarbeit ist natürlich auch an die Voraussetzung gebunden, dass die fremdsprachigen Lehrkräfte der deutschen Sprache einigermassen mächtig sind. Den Bestrebungen, die Kurse so weit wie möglich in das Schulhausgeschehen zu integrieren und sie damit für die fremdsprachigen Kinder als normale Unterrichtssituation erscheinen zu lassen, stellen sich indessen einige Schwierigkeiten entgegen. Die einen sind organisatorischer Natur und hängen damit zusammen, dass sich die fremdsprachigen Kinder auf sehr viele Sprachgruppen verteilen, was zu sehr kleinen Gruppen führen kann, beispielsweise für Portugiesen und Griechen. Die Kurse müssen demnach an freien Nachmittagen zentral irgendwo angeboten werden, was von vornherein eine Integration in den ordentlichen Unterricht oder auch nur einen Einbau in das reguläre Schulgeschehen ausschliesst. Sodann ist zu berücksichtigen, dass für viele in den Basler Schulen vertretenen Sprachen keine Heimat- und Kulturkurse existieren. Es bleibt in diesen Fällen der privaten Initiative der Eltern überlassen, Lerngruppen zu schaffen. Kommen diese zustande, so können ihnen soweit nötig auch Schulräume zur Verfügung gestellt werden. Gewichtiger sind die Probleme, die dadurch entstehen oder entstehen könnten, dass viele Kinder aus Konfliktgebieten, wo man sich auch um Sprache und Kultur streitet, in unseren Schulen anwesend sind. Dies schafft ungünstige Voraussetzungen für Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur, die es jedenfalls ausschliessen, das von den Anzugstellenden empfohlene Integrationsrezept anzuwenden.

Weitere Auskünfte

Dr. Willi Schneider Tel. 267 84 07 Departementssekretär Erziehungsdepartement