Museen: REKABAS-Beschlüsse werden konkret
MedienmitteilungRegierungsrat
Das Museum für Gestaltung wird als staatliche Institution per 31. März 1996 definitiv geschlossen. Das Stadt- und Münstermuseum wird per 30. Juni 1996 dem Historischen Museum angegliedert. Das Museum für Völkerkunde erhält eine neue Führungs- und Organisationsstruktur. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden am Dienstagnachmittag persönlich informiert.
Der Regierungsrat hat für den Bereich der Museen drei Konzepte verabschiedet, mit denen bereits früher gefasste Beschlüsse konkretisiert und umgesetzt werden: das Schliessungskonzept für das Museum für Gestaltung, das Konzept für die Angliederung des Stadt- und Münstermuseums ans Historische Museum und ein neues Führungs- und Organisationskonzept für das Museum für Völkerkunde. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden über den Inhalt der Beschlüsse und deren Konsequenzen informiert. In allen drei Museen werden einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorzeitig pensioniert. Für die übrigen Angestellten des Stadt- und Münstermuseums und des Museums für Gestaltung werden neue Arbeitsplätze beim Kanton gesucht.
Museum für Gestaltung: Sammlungen bleiben erhalten
Für die Liegenschaft, in der das Museum für Gestaltung untergebracht ist, werden zurzeit verschiedene Nutzungsvarianten geprüft.
Stadt- und Münstermuseum: Münster-Skulpturen weiterhin zugänglich
Das Stadt- und Münstermuseum wird in den Räumen im Kleinen Klingental noch zwei Ausstellungen zeigen. Am 24. August wird die Ausstellung "Der Basler Friede 1795" eröffnet. Von März bis Ende Juni 1996 findet eine Ausstellung zum "Quartier am Ring" statt, für die bereits wesentliche Vorarbeiten geleistet wurden. Ab 30. Juni wird das Stadt- und Münstermuseum ins Historische Museum integriert.
Der Konservatorin werden im Historischen Museum neue Aufgaben anvertraut; so wird sie z.B. die Ausstellung "Wettstein/Westfälischer Friede 1648", die im Jahr 1998 stattfindet, vorbereiten. Die Ausstellungskredite und die übrigen Mittel des Stadt- und Münstermuseums, total ca. 100'000 Franken, werden ans Historische Museum übertragen.
Die Bildersammlung wird - je nach Thema - auf die Denkmalpflege, das Staatsarchiv, das Historische Museum und die Universitätsbibliothek aufgeteilt.
Die Sammlung der Münsterskulpturen und der übrigen romanischen Skulpturen soll in Räumen am bisherigen Standort bleiben und auf Anfrage oder für Führungen zugänglich bleiben. Im Rahmen der Neunutzung der Liegenschaft sollen diese Möglichkeiten berücksichtigt werden.
Das Refektorium soll wie bisher für gesellschaftliche und repräsentative Zwecke sowie als Ausstellungsraum der Öffentlichkeit erhalten bleiben. Die übrigen Räume sollen, sofern sie kunsthistorisch bedeutend sind, ebenfalls für repräsentative Zwecke benutzt werden. Diese Räumlichkeiten sollen, z.B. im Rahmen von Führungen, auch öffentlich zugänglich sein.
Für die übrigen Räume des Kleinen Klingentals wurde eine umfassende interne Nutzungsabklärung in Auftrag gegeben. Die oben erwähnten Nutzungen werden in diesen Abklärungen mitberücksichtigt.
Völkerkundemuseum: Neue Strukturen
Die REKABAS-Beschlüsse vom 12. April 1994 und das Leitbild für die Basler Museen, welches am 25. April dieses Jahres verabschiedet worden ist, sehen vor, dass für alle Museen angemessene Führungs- und Organisationsstrukturen erarbeitet werden. Für das Museum für Völkerkunde/Schweizerische Museum für Volkskunde liegen diese in den Grundzügen vor. Sie wurden von einem Organisationsberater zusammen mit dem Museumskader erarbeitet. Die Direktionsstelle wird neu definiert. Im Bereich der Zentralen Dienste wird die Zusammenarbeit und Koordination mit dem Naturhistorischen Museum, das im gleichen Komplex untergebracht ist, verstärkt.
Die Neugestaltung der Direktionsebene erfolgt auf den Zeitpunkt der Pensionierung des Vizedirektors. Gleichzeitig gehen der Direktor sowie eine Konservatorin vorzeitig in Pension. Dies steht im Einklang mit den Vorschlägen des Museums.
Das neue Konzept sieht eine Verstärkung der Führungsverantwortung auf Direktionsstufe vor. Die Direktorin oder der Direktor wird sich in Zukunft ausschliesslich der inhaltlichen, personellen und finanziellen Führung des Museums und den entsprechenden Planungen widmen und keinen Fachbereich mehr betreuen.
Die neue Struktur des Museums für Völkerkunde/Schweizerischen Museums für Volkskunde und der Zentralen Dienste der Museen an der Augustinergasse wird nach dem Amtsantritt des neuen Direktors oder der neuen Direktorin im Detail konkretisiert und umgesetzt. Er oder sie wird auch die Struktur für die mittleren und unteren Stufen des Museums für Völkerkunde erarbeiten.
Auch bei allen übrigen Museen werden in naher Zukunft die bestehenden Organisationsstrukturen überprüft und allenfalls angepasst. Parallel dazu werden - als Voraussetzung für die geplante Einführung der Globalbudgetierung - die im Museumsleitbild vorgesehenen Leistungsaufträge erarbeitet.