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Schleusenkraftwerk in Birsfelden ist volkswirtschaftlich nicht sinnvoll

Medienmitteilung

Regierungsrat

Beantwortung Anzug Dr. Rudolf Rechsteiner SP -- Der Bau eines Schleusenkraftwerks in Birsfelden ist nach Ansicht des Regierungsrates technisch zwar möglich jedoch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht vertretbar. Hingegen wird das bestehende Kraftwerk Birsfelden weiter ausgebaut.

Der in einem parlamentarischen Vorstoss vorgeschlagene Einbau eines Schleusenkraftwerkes in Birsfelden ist keine neue Idee; die zuständigen Ingenieure haben sie jedoch bereits früher verworfen. Die Turbine im Schleusenwasser müsste sehr gross dimensioniert sein, um das Schleusen der Schiffe auch weiterhin innert kurzer Zeit zu ermöglichen, und würde dadurch sehr teuer. Berechnungen zeigen, dass die mögliche Stromproduktion trotz hoher Investitionen unter einer Million Kilowattstunden pro Jahr liegt.

Der zweite Vorschlag, bei Hochwasser das zusätzliche Wasser über diese Turbine zu leiten, ist zwar auf den ersten Blick bestechend. Es wäre jedoch die wesentlich billigere Investition, die vier grossen Turbinen des bestehenden Kraftwerkes für eine grössere Schluckmenge auszurüsten. Bereits durch eine Erhöhung der Schluckmenge um ein halbes Prozent könnte die Stromproduktion um rund 3 Millionen Kilowattstunden erhöht werden.

Aus wirtschaftlichen Überlegungen lässt sich der Bau eines Schleusenkraftwerkes nicht rechtfertigen. Wohl wegen der fehlenden Rentabilität konnte auch kein existierendes Schleusenkraftwerk als Referenz gefunden werden. Die geplanten und teilweise bereits getätigten Investitionen für den Ausbau des Kraftwerks Birsfelden sind wesentlich attraktiver und erfüllen die Anliegen des parlamentarischen Vorstosses besser.

Die mittlere Stromproduktion des heutigen Kraftwerks Birsfelden, an welchem der Kanton Basel-Stadt zu 50 Prozent beteiligt ist, beträgt 534 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Zur Zeit laufen verschiedene Modernisierungsprojekte. Mit einem Aufwand von 50 Millionen Franken werden zum Beispiel die bestehenden Turbinen und Generatoren erneuert, wodurch die Stromproduktion gleichzeitig um zusätzliche 23 Millionen Kilowattstunden pro Jahr erhöht wird. Mit einer Austiefung im Bereich des Unterwassers kann die Produktion mit einer Investition von 30 Millionen Franken um weitere 26 Millionen Kilowattstunden gesteigert werden.

Weitere Auskünfte

Eduard Schumacher Tel. 275 5115 Direktor Industrielle Werke Basel