Chancengleichheit konkret- Basel-Stadt startet die Umsetzung
MedienmitteilungRegierungsrat
Basel-Stadt macht Ernst mit gleichen Chancen für Frauen und Männern. In allen Departementen haben dezentrale Projektgruppen ihre Arbeit aufgenommen. Der angestrebte breite Veränderungsprozess wird mit einem Bündel von Massnahmen konkretisiert.
Seit den Siebziger-Jahren machen Frauen rund die Hälfte der Beschäftigten in der kantonalen Verwaltung aus. Trotz vieler Veränderungen ist eine wirkliche Chancengleichheit noch nicht erreicht. So werden staatliche Dienstleistungen nach wie vor in einem klar weiblichen Sektor (Gesundheitswesen und Erziehungsbereich), einem durchmischten (Rechts- und Sozialwesen) und einem männlichen Sektor (Finanz-, Bau-, Polizei- und Verkehrswesen) erbracht. Hierarchisch und davon abhängig lohnmässig bleibt die Verteilung zwischen Frauen und Männern seit längerem stagnierend bei rund einem Fünftel Frauen im oberen Lohnklassenbereich. Dies trotz einem hohen Anteil von sehr gut ausgebildeten, motivierten Frauen unter den Beschäftigten. Teilzeitfunktionen werden grösstenteils von Frauen ausgeübt.
Um diese Ausgangslage präzise zu kennen, beauftragte der Regierungsrat das kantonale Gleichstellungsbüro mit einer interdepartementalen Arbeitsgruppe, eine Vorstudie zu erstellen. Damit die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern zielgerichtet gefördert werden kann, wurden gleichzeitig konkrete Massnahmen ausgearbeitet und Vorschläge für deren Umsetzung eingebracht. Nach ausführlicher Beratung verabschiedete der Regierungsrat im Dezember 1996 ein Konzept, das sich auf drei Schwerpunkte konzentriert:
· künftig werden Frauen in alle Entscheidungsprozesse in der Verwaltung besser integriert;
· Teilzeitstellen für Frauen und Männer werden auf allen Hierarchiestufen aktiv gefördert;
· Chancengleichheit wird als integrierter Teil der Personal- und Führungspolitik verankert.
Damit der Prozess in Gang kommt, wurden vierzehn dezentrale Projektgruppen mit insgesamt rund 60 Personen gebildet. Diese Kerngruppen werden zur Zeit geschult und schrittweise auf ihre Aufgabe vorbereitet. Das innerhalb und ausserhalb der Verwaltung vorhandene Potential der Frauen soll künftig viel besser genutzt werden. Als erste konkrete Massnahme erfassen daher die Projektgruppen zur Zeit den jetzigen Frauenanteil in allen Entscheidungspositionen der kantonalen Verwaltung. Bis zum 30. Juni 1997 legen alle Abteilungen den Frauenanteil im Kader fest, der kurz- und langfristig zu erreichen ist. Erstmals werden damit auf Departementsebene Vorstellungen verbindlich festgehalten, wie sich die Geschlechterverteilung künftig verändern soll.
Weitere Schritte sind die Schulung und Sensibilisierung der Führungskräfte, damit in der gesamten Personal- und Führungsarbeit auch versteckte Diskriminierungen besser erkannt und überwunden werden können. Der Ausbau der Teilzeitstellen für Frauen und Männer in der ganzen Verwaltung und auf allen Hierarchiepositionen soll auch Männern neue Formen der Verbindung von Beruf und Familie erlauben.
Chancengleichheit wird auch in den anderen aktuellen Projekten der kantonalen Verwaltung wie zum Beispiel New Public Management, Revision Beamtengesetz, Sparprogramme zu beachten sein.
Erste Fortschritte brachten die soeben erfolgten Wahlen der Verwaltungskomissionen, wo der Frauenanteil durch aktive Massnahmen merklich gesteigert werden konnte.