Neue Museumsstrukturen gehen in die Umsetzung
MedienmitteilungRegierungsrat
"Atlas" hiess das Projekt in dem für die Museen des Kantons Basel-Stadt neue Führungs- und Organisationsstrukturen erarbeitet wurden. Die vorgeschlagenen Kernelemente: Mit jedem Museum soll eine Leistungsvereinbarung abgeschlossen werden im Gegenzug erhält das Museum ein Globalbudget das die Finanzierung über mehrere Jahre hinaus sichert. Die gemeinsam zu erbringenden Leistungen sollen von der Museumsdirektorenkonferenz koordiniert werden. Der Regierungsrat hat das Erziehungsdepartement mit der Umsetzung des Konzeptes beauftragt.
Im April 1995 hat der Regierungsrat das von einer Expertengruppe erarbeitete "Leitbild für die Basler Museen" verabschiedet. Darin heisst es unter anderem: "Die Museen sind mit umfassender Eigenverantwortung auszustatten sowie mit weitgehender Autonomie in inhaltlichen, organisatorischen, personellen und finanziellen Fragen."
Auf dem Weg zu dieser Autonomie sind die Museen nun einen Schritt weiter gekommen. Unter der Leitung des Direktors des Antikenmuseums, Peter Blome, hat eine Arbeitsgruppe der staatlichen Museen und des Erziehungsdepartementes den Grundsatz des Leitbilds konkretisiert. "Atlas" hiess das Projekt, das von STG - Coopers & Lybrand moderiert wurde und dessen Ergebnisse nun dem Regierungsrat vorgelegt wurden.
Zwischen dem zuständigen Departement und jedem einzelnen Museum soll eine Leistungsvereinbarung abgeschlossen werden, die die Aufgaben des Museums während einer bestimmten Periode umschreibt. Im Gegenzug erhält jedes Museum ein Globalbudget. Dieses soll vom Grossen Rat für eine mehrjährige Periode festgelegt werden, wobei jährlich eine Tranche freigegeben wird. Für die Bewilligung der Globalbudgets der Museen gelten dieselben Grundsätze, welche auch für die Globalbudgets der sieben PUMA-Pilotprojekte zur Anwendung gelangen.
Die Globalbudgetierung bringt den Museen gegenüber heute mehr Autonomie und mehr Flexibilität; die langfristige Planung wird wesentlich vereinfacht. Damit die Globalbudgetierung eingeführt werden kann, ist ein neues Museumsgesetz zu schaffen, das zur Zeit erarbeitet wird. Wann es wirksam werden kann, hängt von der Dauer und dem Ergebnis des politischen Entscheidungsprozesses im Grossen Rat ab. Ziel ist, das Museumsgesetz spätestens per 1999 in Kraft zu setzen.
Innerhalb der Leistungsvereinbarung sollen die Museen die ihnen zugesprochenen Finanzmittel frei einsetzen können. Überschüsse und Verluste sollen innerhalb der Finanzierungsperiode von einem Geschäftsjahr auf das andere übertragen werden können. Die Kantonsbeiträge an grosse Sonderausstellungen sollen im Globalbudget eingeschlossen sein.
Die Koordination der fünf staatlichen Museen in inhaltlicher, personeller und finanzieller Hinsicht soll in Zukunft Sache der Museumsdirektorenkonferenz sein. Ihr wird ein kleiner Stab zur Seite stehen, der für die museumsübergreifenden Aufgaben in den Bereichen Vermittlung, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing, Personalwesen und Informatik zuständig ist. Diese Funktionen werden heute zum grössten Teil vom Erziehungsdepartement wahrgenommen.
Die neuen Führungs- und Organisationsstrukturen der Museen können stufenweise in Kraft gesetzt werden. Die Museumsdirektorenkonferenz in neuer Form und deren Stab können vermutlich per 1998 die Arbeit aufnehmen.