Stipendienpraxis soll beibehalten werden
MedienmitteilungRegierungsrat
Beantwortung Anzug Liselotte Dick FDP -- Der Regierungsrat hält an der gegenwärtigen Stipendienpraxis die sich insgesamt bewährt hat fest. So werden Auszubildenden in der Regel Stipendien gewährt und nur in besonders bezeichneten Fällen tritt an deren Stelle ein zinsgünstiges oder gar zinsloses Darlehen. Das baselstädtische System entspricht jenem zahlreicher anderer Kantone insbesondere jenem von Baselland. Der Gesamtaufwand konnte reduziert werden.
Im vergangenen Jahr wurden Stipendien in Höhe von 11,1 Millionen Franken gewährt; davon gingen 4,1 Millionen an Hochschulabsolventen- und absolventinnen. Stipendien für 7 Millionen Franken wurden an Auszubildende in Fachhochschulen und Berufsschulen gewährt. Insgesamt gingen davon in 1996 550’000 Franken an 84 Empfängerinnen und Empfänger als zinsgünstige oder zinslose Darlehen.
In spezifischen Bereichen werden seit Herbst 1994 vermehrt zinsgünstige Darlehen anstelle von Stipendien gewährt. Für Dissertationen oder kostenintensive Nachdiplomstudien müssen grundsätzlich andere Finanzierungsquellen, wie Nationalfonds, Institute, Privatwirtschaft oder private Stiftungen und Fonds, genutzt werden. Studienwechsel oder Repetitionssemester aufgrund nicht bestandener Zwischenprüfungen werden im Rahmen von Zweitausbildungen nicht mehr stipendiert.
Das kantonale Stipendienwesen, das in der Schweiz annähernd gleich gehandhabt wird, steht aufgrund verschiedener struktureller und konjunktureller Ursachen unter einem verstärkten Druck, der in nächster Zukunft anhalten wird. Das im interkantonalen Vergleich gut ausgebaute baselstädtische Stipendienwesen soll aus bildungs-, sozial- und wirtschaftspolitischen Gründen - gerade in der gegenwärtigen, von Arbeitslosigkeit und Rezession geprägten Zeit - in seiner heutigen Substanz erhalten bleiben. Eine Ausdehnung wird allerdings nicht angestrebt. Eine konsequente, kostensparende Stipendienbewirtschaftung hat in den letzten Jahren zu einem Rückgang der Auszahlungen von 14,3 Millionen im Jahr 1993 auf 11,1 Million im Jahr 1996 geführt.