Entwicklung der Medizinischen Fakultät der Universität Basel
MedienmitteilungRegierungsrat
Anzugsbeantwortung Dr. Martin Oberholzer CVP Marianne Dubach LDP und Umberto Stücklin DSP -- Mit der Verselbständigung der Universität auf Anfang 1996 sind wesentliche Schritte zur Erneuerung der Medizinischen Fakultät getan worden. Der Universitätsrat hat sich intensiv mit diesem Bereich befasst. Dabei ist sowohl aus universitärer wie auch aus Sicht der Dienstleistung klar der Wille zum Weiterführen der Medizinischen Fakultät an der Universität Basel bestätigt worden. Wichtig ist aber eine Verbesserung der Führungs- und Organisationsstruktur der Fakultät. Zur Limitierung der Ausbildungskosten braucht es auch in Zukunft Zulassungsbeschränkungen.
Der Universitätsrat hat sich in mehreren Sitzungen mit Fragen der Organisation der Medizinischen Fakultät, des Lehr- und Forschungsangebotes und dessen Abgrenzung zum Dienstleistungsbereich sowie mit der Erweiterung der Trägerschaft für die Medizinische Fakultät befasst. Der zeitintensive Erneuerungsprozess hat damit wichtige Impulse erhalten.
Wesentlich für die Entwicklung der medizinischen Fakultät ist die Autonomie der Universität mit einem Universitätsrat und der damit verbundenen stärkeren Einbindung des Kantons Basel-Landschaft. In den Beratungen des Universitätsrats ist dabei aus universitärer Sicht wie aus Sicht der Dienstleistung klar der Wille zum Weiterführen der Medizinischen Fakultät in Basel bestätigt worden.
Beim Lehr- und Forschungsangebot der Medizinischen Fakultät und seiner Abgrenzung zum Dienstleistungsbereich laufen auf schweizerischer wie auf kantonaler Ebene umfangreiche Abklärungen. Mit den Analysen für die Schaffung des Universitäts-Kinderspitals beider Basel ist eine Grundlage geschaffen worden, um generell die Kosten von Lehre und Forschung an den Universitätsspitälern zu erfassen. Der Universitätsrat hat zudem das gegenwärtige Lehr- und Forschungsangebot der Medizinischen Fakultät in sieben Strukturberichten über die einzelnen Fachbereiche umfassend darstellen lassen. Sie bieten in ihrer Gesamtheit eine ausgezeichnete Grundlage für das Projekt "Die Medizinische Fakultät von morgen", das 1997 initiiert wurde und jetzt entscheidend vorangebracht werden kann. Die Studienreform in Medizin befindet sich im ersten Jahr ihrer Implementation. Wichtige Punkte sind eine ganzheitliche Beschäftigung mit Gesundheit und Krankheit, ein praxisbezogeneres Studium oder eine verbesserte Begleitung der Studierenden. Damit die Ausbildungsqualität erhalten oder gesteigert werden kann braucht es weiterhin Zulassungsbeschränkungen für die medizinische Fakultät.
Für eine erweiterte Trägerschaft sind mit dem Kanton Basel-Landschaft erste Ergebnisse erzielt worden. Ein Teil des basellandschaftlichen Jahresbeitrags an die Universität (gut 10 Millionen Franken der insgesamt 75 Millionen Franken.) geht als Abgeltung an das Sanitätsdepartement. Diese Abgeltung wurde mit dem Vertrag zum Universitäts-Kinderspital beider Basel um weitere 4,2 Millionen Franken erhöht. Schrittweise sind einzelne Kliniken basellandschaftlicher Spitäler zu Universitätskliniken mit entsprechender Verantwortung erhoben worden. Damit ist de facto ein erster Schritt zur Direktbeteiligung des Partnerkantons an der medizinischen Ausbildung geleistet worden. Daneben gibt es weitere Kooperationen, zum Beispiel mit Kliniken im Kanton Aargau, mit der herzchirurgischen Klinik in Luzern oder mit der wiederherstellenden Chirurgie in Lörrach. Kooperationsgespräche werden auch mit der Medizinischen Fakultät in Bern geführt. Überregionale und nationale Kooperationen beanspruchen viel Zeit, bis konkrete Ergebnisse vorliegen.