Spezielle Schulsituation in den Städten
MedienmitteilungRegierungsrat
Anzugsbeantwortung Heidi Hügli SP -- Der Wunsch der Wirtschaft nach optimal qualifizierten Schulabgängerinnen und Schulabgängern ist unbestritten. Städtische Rahmenbedingungen schaffen aber grundsätzlich spezielle Voraussetzungen für den Lernerfolg von Schülerinnen und Schülern im Volksschulbereich. Deshalb sind rein quantitative Quervergleiche mit den Nachbarkantonen nicht nur im Ansatz ungerecht sondern auch höchst problematisch in der Wirkung. Richtig angelegte qualitative Untersuchungen sind allerdings unentbehrlich.
In Städten bestehen spezielle Unterrichtsbedingungen. So sind beispielsweise Klassen multikulturell zusammengesetzt und weisen eine hohe Fluktuation auf. Quervergleiche unter den Nachbarkantonen, die solche grundlegenden Unterschiede nicht berücksichtigen, sind deswegen im Ansatz ungerecht und in der Wirkung problematisch.
Dagegen sind Untersuchungen, die die Wirksamkeit eines Systems an sich überprüfen, für die Sicherung und Optimierung der Schule unentbehrlich. Mit der Evaluation der Weiterbildungsschule wird deshalb die Schulreform auch auf Wirkungen geprüft, die für den beruflichen Erfolg der Schülerinnen und Schüler bedeutend sind. So wird der erste Jahrgang, der im Sommer 1999 die Weiterbildungsschule verlassen wird, über die obligatorische Schulzeit hinaus wissenschaftlich begleitet werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden als Grundlage zur Aktualisierung und Verbesserung der Volksschulen in Basel-Stadt dienen.
Bildungsmassnahmen drängen sich dort auf, wo Schülerinnen und Schüler ihre Fähigkeiten (noch) nicht zur Entwicklung einer Sozial-, Selbst- und Fachkompetenz nutzen können. Gegenwärtig sollen deswegen vor allem Voraussetzungen gefördert werden, die es sowohl Leistungsstarken als auch Leistungsschwachen erlauben, ihre Kompetenzen zu stärken.
Gezielte Massnahmen im nachschulischen Bereich sind nach wie vor dringend notwendig. Denn Schülerinnen und Schülern, bei denen sich trotz Ausschöpfung ihrer persönlicher Ressourcen keine Perspektive abzeichnet, resignieren zunehmend.