Bericht zur Fluglärmbelastung 1998
MedienmitteilungRegierungsrat
Nach dem Bericht der Fluglärmkommission über den Stand der Bemühungen zur Verminderung der Fluglärmbelastung des EuroAirports Basel-Mulhouse-Freiburg im Jahre 1998 hat sich die Gesamtzahl der Flugbewegungen auf dem EuroAirport 1998 um rund 9 Prozent erhöht. Gut 40 Prozent der Flugbewegungen entfielen auf den Sektor Süd (Schweiz). Der in NNI-Werten gemessene Fluglärm war an vier von fünf Messpunkten niedriger als im Vorjahr. Der sogenannte äquivalente Dauerschallpegel LAeq wies bis auf die Messstation Allschwil steigende Werte auf. Der Regierungsrat hat den Bericht der Fluglärmkommission genehmigt. Der Bericht geht nun weiter an den Grossen Rat.
Im Berichtsjahr 1998 haben die Nachtflüge zwischen 22.00 und 06.00 Uhr um knapp 15 Prozent von 6’966 auf 8’063 zugenommen. Der Sektor Nord des EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg war dabei von gut 77 Prozent der entsprechenden Flugbewegungen betroffen, auf den "Schweizer Sektor" entfielen 21 Prozent. Während der Sperrzeit zwischen 24.00 und 05.00 Uhr wurden gegenüber 585 im Vorjahr 584 Flüge durchgeführt.
Bei allen Messpunkten, ausser dem Messpunkt Aéroport/Hesingue, waren 1998 die NNI-Werte niedriger als im Jahr 1997. (Der Störindex NNI bewertet einerseits die Fluglärm-Pegelmaxima und andererseits die Anzahl Flugbewegungen zwischen 06.00 und 22 Uhr, welche 68 dB(A) überschreiten.) Der äquivalente Dauerschallpegel (LAeq), bei dem auch der weitere Umgebungslärm berücksichtigt wird (Bahn-, Strassenlärm etc.), lag im Vergleich zum Vorjahr beim Messpunkt Allschwil unverändert. Bei den anderen Messpunkten war eine Erhöhung festzustellen. Die Reklamationen wegen Lärmbelästigungen haben von 2’079 im Vorjahr auf 2'058 leicht abgenommen; die Zahl der Eingaben hat von 903 auf 974 leicht zugenommen.
Aufgrund der erhöhten Zahl der Starts von Jets pro Tag im Jahresdurchschnitt auf der Direktstartroute hat der Regierungsrat Verhandlungen mit dem Flughafen und den französischen Luftfahrtbehörden aufgenommen. Dabei ist es gelungen, in einer Neuregelung die Voraussetzungen für die Reduktion der effektiven Zahl der Jet-Direktstarts pro Tag im Jahresdurchschnitt auf maximal 8 festzulegen. Diese Reduktion hat bereits im Jahr 1999 positive Effekte gezeigt; ihre volle Wirkung wird sie im Jahre 2000 entfalten.
Der Regierungsrat konnte daneben im Jahre 1998 erreichen, dass mit lärmintensiven Strahlflugzeugen gemäss Anhang zum ICAO-Handbuch, Kapitel 2, keine Nachtflüge mehr stattfinden. Ab März 2000 tritt zudem für Charterflugzeuge eine strengere Nachtflugordnung in Kraft. Darüber hinaus sind die Arbeiten für allfällige neue An- und Abflugrouten sowie die Gespräche mit Frankreich über die Einführung schadstoffabhängiger Landetaxen im Gange.