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Deutschkurse für Fremdsprachige

Medienmitteilung

Regierungsrat

(Anzugsbeantwortung Anita Lachenmeier-Thüring GP/BastA) -- Fremdsprachige Personen die nach Basel kommen sollen künftig verstärkt für die Notwendigkeit von Deutschkenntnissen sensibilisiert werden. Verschiedene Massnahmen sind in Planung. Insbesondere soll eine Fach- und Informationsstelle geschaffen werden die diesbezügliche Angebote und Hilfestellungen koordiniert prüft und plant.

In seiner Antwort auf einen parlamentarischen Vorstoss hält der Regierungsrat fest, dass ihm der Handlungsbedarf bei der Verbesserung der Sprachkompetenzen ausländischer Mitbewohner und Mitbewohnerinnen bewusst ist. Zu Recht werde im Vorstoss festgehalten, dass sich der Alltag von Ausländerinnen und Ausländern mit fehlenden Sprachkompetenzen äusserst schwierig gestaltet. Probleme wie Verunsicherung, Missverständnisse und unnötiger Arbeitsaufwand ergeben sich beim Kundenkontakt in den kantonalen Ämtern, in den Schulen und in den Kindergärten. Grundsätzlich problematisch ist, dass ausländische Personen ohne Sprachkompetenzen ihre Rechte - sei dies im Schulbereich oder in Bereichen der öffentlichen Verwaltung - nicht oder nur schwer wahrnehmen können.

Es ist vorgesehen, in Zusammenarbeit mit dem Basler Kurszentrum für Menschen aus fünf Kontinenten (K5), ab nächstem Jahr alle neuankommenden Ausländerinnen und Ausländer zu begrüssen, sie für die Notwendigkeit und die Vorteile des Spracherwerbs zu sensibilisieren und - bei Bedarf und entsprechend den individuellen Möglichkeiten - Kurszuweisungen vorzunehmen. Für die Koordination, Prüfung und Planung dieser Hilfestellungen und Angebote wird eine zuständige Fach- und Informationsstelle geschaffen.

Die Grundlage für die erwähnten Massnahmen bildet das Leitbild des Regierungsrates zur Integrationspolitik. Dieses fusst unter anderem auf der Erkenntnis, dass eine erfolgreiche Integration sowohl im Interesse der Einheimischen wie auch der Zugezogenen liegt. An die im Leitbild definierte offensive Integrationspolik des Kantons ist demnach die Erwartung an die Migrantinnen und Migranten geknüpft, sich ebenfalls für eine erfolgreiche Integration einzusetzen. In diesem Sinne soll beispielsweise geprüft werden, ob ein Deutschkursobligatorium gesetzlich zulässig wäre. Der Kurspreis sollte den finanziellen Mitteln der Kursteilnehmenden angepasst werden. Weniger geeignet sind Gratisangebote, damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich nicht als Sondergruppe fühlen müssen. Allerdings sind Gratiskurse, wie sie beispielsweise der Verein Johanna für ausländische Frauen anbietet, äusserst hilfreich, befindet sich diese Zielgruppe doch häufig in finanzieller Abhängigkeit von ihren Männern und somit auch in Abhängigkeit von deren Bereitschaft einer Kursfinanzierung.

Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, dass der Regierungsrat die zukünftige Integrationspolitik nicht nur defizitorientiert angehen will. Das heisst, dass in Zukunft auf dem Potential der hier ansässigen Migrationsbevölkerung sowohl der ersten als auch ganz besonders der zweiten Generation aufgebaut und deren Ressourcen wie beispielsweise Mehrsprachigkeit genutzt werden soll. Als konkrete Umsetzungsmassnahme ist deshalb im Integrationsleitbild die Förderung der Beschäftigung ausländischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genannt; Zweisprachigkeit und interkulturelle Kompetenzen werden dadurch zur Optimierung der Verwaltungstätigkeit genutzt.

Weitere Auskünfte

Thomas Kessler Tel. 267 78 40 Delegierter für Migration und Integration Polizei- und Militärdepartement