Fremdsprachige Kinder: Förderung statt Doppelzählung
MedienmitteilungRegierungsrat
Anzugsbeantwortung Eva Huber SP -- Fremdsprachige Kinder werden im baselstädtischen Schulsystem mit speziellen Massnahmen die schon im Kindergarten beginnen systematisch unterstützt. Bei der Klassenbildung wird die Fremd- und Zweisprachigkeit nach Möglichkeit berücksichtigt. Eine Doppelzählung der fremdsprachigen Schülerinnen und Schüler hingegen wird nicht erwogen.
Im Schulbereich bestehen bereits heute zahlreiche Konzepte und Massnahmen zur Förderung der fremdsprachigen Kinder und Jugendlichen. Als Beispiele für schulhausspezifische Projekte auf Primarschulstufe sind das Projekt St. Johann sowie das Einschulungskonzept im Schulhaus Bläsi zu erwähnen, auf der Stufe der Orientierungsschule das Projekt "IntegrOS". An mehreren Standorten der Orientierungsschule wird erfolgreich nach dem Konzept der "Sprach- und Kulturbrücke" unterrichtet. Auf allen Schulstufen bestehen Fremdsprachenklassen. Die Förderung in der Erstsprache (Unterricht in heimatlicher Sprache und Kultur) hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.
Bereits heute werden also grosse Anstrengungen zur Verbesserung der Integrationsfähigkeit unserer Schulen im Bereich der fremdsprachigen Kinder unternommen. Im Rahmen der Umsetzung des Integrationsleitbildes sollen zusätzliche Massnahmen eingeleitet sowie bewährte Konzepte und Projekte weiterentwickelt und bedarfsgerecht ausgebaut werden.
Im vergangenen Sommer hat der Regierungsrat eine Arbeitsgruppe mit der Aufgabe betraut, die Situation im Finanzbereich des Erziehungsdepartementes zu analysieren und eine Finanzsteuerung einzurichten, welche den Schulleitungen erlaubt, ihre Mittel mit bestmöglicher Wirkung einzusetzen. Die Definition eines Lektionendaches pro Kind, differenziert nach den verschiedenen Schultypen, steht dabei im Vordergrund. Auf der Stufe der Orientierungsschule liegt das Lektionendach für zwei- und fremdsprachige Kinder bereits heute höher als dasjenige der übrigen Schülerinnen und Schüler. Die Arbeitsgruppe wird diesen Ansatz weiterentwickeln und auch für die übrigen Schultypen prüfen. Diese Lösung trägt dem Anliegen des parlamentarischen Vorstosses insofern Rechnung, als für fremdsprachige Kinder im Durchschnitt mehr Mittel zur Verfügung stehen werden als für Schülerinnen und Schüler ohne spezielle Förderbedürfnisse. Anders als bei einer Doppelzählung können die Schulleitungen zusätzliche Mittel jedoch gezielt bedarfsorientiert einsetzen.