Massnahmen gegen Arbeitslosigkeit von Migrantinnen
MedienmitteilungRegierungsrat
Anzugsbeantwortung Gabi Mächler SP -- Der Regierungsrat ist sich der problematischen Situation der Migrantinnen auf dem Arbeitsmarkt bewusst. Er sieht dringenden Handlungsbedarf und hat bereits Massnahmen eingeleitet.
In seiner Antwort auf einen parlamentarischen Vorstoss betont der Regierungsrat die Bedeutung der problematischen Arbeitsmarktsituation für Migrantinnen. Er bestätigt die Aussagen, dass sich die Integrationspolitik hauptsächlich an den Migrantinnen orientieren muss, um wirkungsvoll zu sein. Obwohl die Arbeitslosigkeit für praktisch alle Kategorien von Erwerbstätigen rückläufig ist, bleibt weiterhin die Quote bei ausländischen Frauen überdurchschnittlich hoch. Eine im Jahr 1998 publizierte Studie von Aeppli, Hoffmann und Teiss über Ausgesteuerte in der Schweiz gibt Auskunft über die Risikofaktoren bezüglich einer Aussteuerung: weiblich, ausländisch, ungelernt, verheiratet, über 49-jährig, in Hilfsfunktion, nicht mobil. Es kann davon ausgegangen werden, dass diese Risikofaktoren bereits beim Eintritt der Arbeitslosigkeit wirksam sind. Gehäuft treten sie bei Migrantinnen auf. Entscheidend sind jedoch die oft prekären Arbeitsverhältnisse, unter welchen Migrantinnen arbeiten: temporär, auf Abruf und im Niedrigstlohnsegment.
Der Regierungsrat geht davon aus, dass mittelfristig eine verbesserte Schul- und Berufsbildung für Migrantinnen ein wirksamer Weg zur Vermeidung von Arbeitslosigkeit ist. Ganz besonders gilt dies für junge Migrantinnen, die in zukunftsträchtigen Berufen Entwicklungsmöglichkeiten erhalten sollen. Andererseits ist jedoch auch die Integration ganzer Familien voranzutreiben. Bis heute erfolgt der Einbezug der Mütter unter Berücksichtigung des familiären Umfelds zu wenig gezielt, Angebote für die Töchter sind die Ausnahme.
Zur Zeit sind verschiedene Studien zur Wirksamkeit arbeitsmarktlicher Massnahmen im Gang. Deren Resultate sollen so genutzt werden, dass die Arbeit der Verwaltung auch zu Gunsten der Migrantinnen optimiert wird. Zudem sollen die Thematik Integration und Migration und die geschlechterspezifischen Fragen dazu im Weiterbildungsprogramm des gesamten Staatspersonals aufgenommen werden. Weiter wird die Expertenkommission Erwachsenenbildung sich mit einem modularen Grundschulangebot für Erwachsene auseinandersetzen müssen. Dieses ist deshalb von Bedeutung, weil das vorhandene Weiterbildungsangebot für Erwachsene nur von denjenigen Personen genutzt werden kann, die bereits über ein gute Grundschulbildung verfügen. Der Regierungsrat erachtet es als wichtig, dass spezifische Angebote für jene Frauen gemacht werden, die im Regelangebot zu kurz kommen.