37 Millionen Franken für Informations- und Kommunikationstechnologie im Kantonsspital
MedienmitteilungRegierungsrat
Der Regierungsrat beantragt dem Grossen Rat einen Kredit von 37 Millionen Franken für den zweiten Realisierungsschritt des Projektes "SIS MED" im Kantonsspital Basel. Das Projekt beinhaltet den Aufbau einer einheitlichen umfassenden zentralen Plattform und Drehscheibe für die Bearbeitung von medizinischen Daten und somit die Einführung der elektronischen Krankengeschichte.
Der Regierungsrat bewilligte einen Kredit von 3,7 Millionen Franken für den zweiten Realisierungsschritt zur Einführung des medizinischen Spital-Informations-Systems "SIS-MED" im Kantonsspital Basel. Eine entsprechende Vorlage wurde an den Grossen Rat weitergeleitet. Der erste Realisierungsschritt, für den der Grosse Rat am 23. Februar 1998 1,4 Millionen Franken bewilligt hatte, beinhaltete die spitalweite Einführung der elektronischen Datenerfassung der Diagnosecodes für das Bundesamt für Statistik. Des weiteren sind repräsentative Abteilungen für die Einführung eines computerbasierten Patientendossiers, das heisst der elektronischen Krankengeschichte, ausgewählt worden. Mit dem zweiten Realisierungsschritt soll SIS MED auf alle stationären Abteilungen sowie auf die Polikliniken, Operationssäle und Ambulatorien ausgedehnt werden.
Der Nutzen der elektronischen Krankengeschichte hat sich in der schnellen, zeit- und ortsunabhängigen Verfügbarkeit relevanter Daten und Informationen sowie durch die Optimierung der Geschäftsprozesse im administrativen Bereich gezeigt. Ärztinnen und Ärzte können mit entsprechender Berechtigung auf die strukturierte elektronische Krankengeschichte von Patientinnen und Patienten zugreifen. Die automatische Weitergabe der Krankengeschichte bei Verlegungen von Patientinnen und Patienten innerhalb des Kantonsspitals Basel, beispielsweise von der Pflegeintensivstation auf die stationäre Abteilung, erspart den Ärztinnen und Ärzten die nochmalige Datenerfassung.
Das automatische Erstellen von Berichten ist ein weiteres Hilfsmittel, welches zu erhöhter Effizienz in der Erfüllung der administrativen Aufgaben der Ärzteschaft geführt hat. Erfasste Daten können auf Knopfdruck in verschiedenen vordefinierten Berichtstypen (z.B. Arztbriefe, Rezepte, Informationsbriefe an Hausärzte) angezeigt und nach Bedarf ausgedruckt werden.
Neben weiteren Datenschnittstellen zu medizinischen Informatiksystemen (unter anderem zum Radiologiesystem, Pathologiesystem etc.) soll im Rahmen des zweiten Realisierungsschritts SIS MED ein Konzept für die elektronische Vernetzung mit den Aussenstellen des Kantonsspitals, beziehungsweise Hausärzten, spitalexternen Pflege (Spitex) und weiterem realisiert werden. Die jährlichen Betriebskosten und die Systembetreuungsaufwände werden durch die Einführung eines einheitlichen und standardisierten medizinischen Informatiksystems im stationären und ambulanten Bereich des Kantonsspitals nachhaltig reduziert. Die Verfügbarkeit wichtiger medizinischer Informationen wird erheblich verbessert.
Mit den Optimierungen, die mit dem SIS MED möglich sind, können die administrativen Aufgaben des medizinischen Personals, im Speziellen der Ärzteschaft, effizienter erfüllt werden. Ein direkter Nutzen für die Verwirklichung der 55-Stunden-Woche für Assistenz- und Oberärzte durch die spitalweite Einführung des SIS MED darf daher erwartet werden.
Beim Start von SIS MED wurde darauf hingewiesen, dass nach erfolgreichem Abschluss des ersten Realisierungsschritts dem Grossen Rat der Antrag für das Folgeprojekt vorgelegt wird. Das im ersten Realisierungsschritt erarbeitete Datenschutzreglement vom 6. Dezember 1999 ist für den zweiten Realisierungsschritt eine verbindliche Vorgabe. Nach Beendigung des zweiten Realisierungsschritts SIS MED verfügt das Kantonsspital für alle stationären und ambulanten Abteilungen über eine einheitliche zentrale Plattform und Drehscheibe für die elektronische Ablage und den Zugriff auf medizinische Daten. Der zweite Realisierungsschritt wird nach der Beschlussfassung durch den Grossen Rat gestartet. Er wird voraussichtlich drei Jahre dauern.