Ausdehnung der archäologischen Grabungen bei der Nordtangente
MedienmitteilungRegierungsrat
Grossflächige archäologische Untersuchungen und Grabungen im Abschnitt 2 und 3 der Nordtangente haben im vergangenen Jahr wichtige Überreste ehemaliger keltischer Siedlungen zutage gebracht. Damit die Grabungsarbeiten den Kenntnissen entsprechend ausgedehnt werden können hat der Regierungsrat ein maximales Kostendach von 898 Millionen Franken für die Jahre 2000 bis 2006 beschlossen. Die Finanzierung erfolgt über die Nationalstrassenrechnung wobei der Bundesbeitrag 65 Prozent beträgt.
Die bisherigen Grabungen im Bereich der Nordtangente haben zahlreiche, bislang noch unbekannte Informationen zur ehemaligen keltischen Siedlung "Basel-Gasfabrik" ergeben. Diese liegt im Bereich der Abschnitte 2 und 3 (Rheinufer bis Voltaplatz) der Nordtangente.
Die zwischen 150 und 80 v.Chr. bewohnte, über 15 Hektaren grosse Siedlung, ist als Objekt nationaler Bedeutung eingestuft und steht unter dem Schutz der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Sie gilt als eine der bedeutendsten Siedlungen der keltischen Epoche.
Die Archäologische Bodenforschung hat in enger Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt die durch verschiedene Baumassnahmen bedrohten Funde geborgen und dokumentiert. Die seither ausgeführten Arbeiten haben wesentliche, neue Kenntnisse zur Folge. Zu den "highlights" gehören die Entdeckung eines keltischen Töpferofens sowie der erstmalige Nachweis von (noch älteren) Siedlungsresten aus der Bronzezeit (ca. 2000 bis 1000 v.Chr.).
Auf Grund der neuen archäologischen Erkenntnisse sind gegenüber den früheren Annahmen intensivere und aufwändigere sowie weiträumigere Grabungen notwendig. Daher ist mit zusätzlichen Aufwendungen von höchstens 8,98 Millionen Franken zu rechnen. Die Finanzierung erfolgt über die Nationalstrassenrechnung, wobei der Bundesbeitrag 65 Prozent beträgt.
1995 waren das Baudepartement und das Erziehungsdepartement auf Grund des damaligen Wissens über die keltische Siedlung im Bereich des früheren Gaswerkareals von Grabungskosten in der Höhe von 6 Millionen Franken ausgegangen.
Im Jahre 2002 wird die Öffentlichkeit im Rahmen einer Ausstellung über die Ergebnisse der Grabungen informiert.