Neuer alter Basler Bundesbrief
MedienmitteilungRegierungsrat
Medienmitteilung der Staatskanzlei Basel-Stadt und der Landeskanzlei Basel-Landschaft -- Am 9. Juni 2001 jährt sich die Unterzeichnung des Basler Bundesbriefes zum 500. mal. Aus diesem Anlass haben der Staatsschreiber des Kantons Basel-Stadt und der Landschreiber des Kantons Basel-Landschaft den Bundesbrief in eine lesbare Schrift und in eine zeitgemässe und damit verständliche Sprache übersetzen lassen.
Am 9. Juni 1501 ist - nach intensiven Verhandlungen - der auf ewige Zeiten abgeschlossene Bundesbrief zwischen Basel und der Eidgenossenschaft in Luzern unterzeichnet worden. Am 13. Juli 1501 - am Heinrichstag - ist er dann auf dem Luzerner Kornmarkt vor den eidgenössischen Gesandten und der (männlichen und über 16 Jahre alten) Basler Bürgerschaft beschworen worden.
Der Bundesbrief von 1501 hängt im Basler Rathaus im Original und im Regierungsgebäude in Liestal in einer Kopie. Geschrieben ist das wichtige Dokument in einer heute nur mehr schwer lesbaren Schrift und in einer weitgehend unverständlichen - Deutschen - Sprache. Geschrieben wurden die elf Basler Bundesbriefe (angeblich zu einem Jahreslohn!) vom Luzerner Staatsschreiber (oder eher von seinen Schreibgehilfen).
Seine Nach-Nachfolger in Basel und Liestal, Robert Heuss und Walter Mundschin, haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Bundesbrief von 1501 samt neuhochdeutscher Übersetzung quasi als Geburtstagsüberraschung zum Bundesjubiläum und als Hommage an die Vorgänger heraus zu geben. Bis heute gibt es nämlich keine Übertragung dieses Dokumentes in die gegenwärtige Sprache, obwohl niemand daran zweifeln kann, dass diese Urkunde bis heute die Situation unserer beiden Kantone prägt. Die Übersetzungsarbeit wurde von Historiker Claudius Sieber-Lehmann und dem ehemaligen Rathausverwalter Erwin Bezler geleistet. Der stellvertretende Basler Staatsarchivar Ulrich Barth, Bernhard Christ und Hans-Rudolf Hagemann als Rechtshistoriker sowie Mireille Othenin-Girard, Staatsarchiv Baselland, haben die Arbeit wissenschaftlich begleitet. Die grafische Gestaltung oblag Schaffner und Conzelmann, den Druck besorgten das WWB, Werkstätten- und Wohnzentrum Basel, Milchsuppe.
Die Broschüre, welche den Originaltext und die Übersetzung enthält, ist in einer Auflage von 5'000 Exemplaren gedruckt worden und wird von der Staatskanzlei Basel-Stadt und der Landeskanzlei Baselland kostenlos abgegeben.