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Nominationen für den Crossair-Verwaltungsrat: Zwiespältige Gefühle

Medienmitteilung

Regierungsrat

Der Regierungsrat hat die erweiterte Liste des Steuerungsausschusses für die Zusammensetzung des neuen Verwaltungsrates für die Crossair zu Handen der Generalversammlung vom 6. Dezember 2001 zur Kenntnis genommen. Mit diesem Vorschlag sind seine Ziele mindestens teilweise erfüllt. Gleichzeitig ist der Regierungsrat aber auch sehr enttäuscht über die Nichtnomination von Moritz Suter.

Bei der ersten Liste von Personen, die vom Steuerungsausschuss für den Verwaltungsrat der Crossair vorgeschlagen wurden, hat der Regierungsrat mit grossem Unverständnis zur Kenntnis nehmen müssen, dass es "gelungen ist", einen Verwaltungsrat zusammenzustellen, in dem alle Flughafenregionen der Schweiz ausser der Region Nordwestschweiz eingebunden wurden. Der Regierungsrat hat sich in der Folge dafür eingesetzt, diesen schwerwiegenden Mangel zu korrigieren. Dabei ist es ihm nicht darum gegangen, einfach reine Vertreter der Region zu nominieren, sondern darum, hochqualifizierte Persönlichkeiten, die zumindest eine minimale Verankerung in unserer Region haben, vorzuschlagen.

Ein zweiter Mangel der ursprünglichen Nominationen war die Tatsache, dass der erfolgreiche bisherige Crossair-Verwaltungsrat praktisch ausgebootet worden war. Dies gilt speziell für deren Präsidenten, Moritz Suter, der riesige Verdienste um die Crossair hat und mit seinen Kenntnissen, seiner Erfahrung und seinen Beziehungen in der Luftfahrtbranche auch für den Verwaltungsrat der neuen Gesellschaft eine grosse Bereicherung wäre.

Mit Peter Wagner ist es gelungen, einen Vertreter aus der Speditions- und Logistikbranche für die Crossair zu gewinnen, der CEO der weltweit führenden Logistikgruppe Danzas mit Sitz in Basel ist. Deswegen und weil er seinen Wohnsitz in der Region hat, kennt er deren Anliegen und kann eine gewisse Verbindung zwischen der neuen Fluggesellschaft und der Region Nordwestschweiz gewährleisten. Die Tatsache, dass Wagner nun per Jahreswechsel von der Danzas an die Spitze der Zürcher Vontobel-Bank wechselt, kann insofern ebenfalls positiv gewertet werden, als er damit auch exzellente Beziehungen in die Region seines neuen Arbeitsplatzes unterhalten wird. Für die Crossair ist Peter Wagner ohne Zweifel ein grosser Gewinn.

Mit Michael Pieper setzt der Steuerungsausschuss nun erfreulicherweise auch ein Zeichen, dass er ausser Claudio Generali, den er als bisherigen Crossair-Verwaltungsrat bereits auf die erste Liste der Nominationen gesetzt hatte, das Knowhow und den Geist der Crossair nicht einfach ausschliesst. Pieper ist ein erfolgreicher Unternehmer und ein Mann der ersten Stunde der Crossair. Er kennt deren Geschichte, Strukturen und Methoden, die zum Erfolg geführt haben, bestens und kann vieles dazu beitragen, dass die Crossair unter Wahrung des allseits gelobten "Crossair-Geistes" auch unter den neuen Vorzeichen überlebt und floriert.

Enttäuscht, wenn auch nach zahlreichen Verlautbarungen aus den meinungsmachenden Kreisen nicht verwundert, ist der Regierungsrat darüber, dass man nun glaubt, auf Moritz Suter endgültig verzichten zu können. Neben dem Substanzverlust für die neue Gesellschaft, der damit in Kauf genommen wird, ist die Art und Weise nicht akzeptierbar, wie gewisse Kreise mit einem initiativen und fähigen Unternehmer, der aber gerade deshalb nicht pflegeleicht ist, umgesprungen ist. Moritz Suter ist der Gründer-Präsident der Crossair und hat sich um diese Gesellschaft, dank der heute überhaupt die Schweizer Luftfahrt noch eine Zukunft haben kann, Riesenverdienste erworben. Die überwältigenden Reaktionen der Empörung über seine Nichtberücksichtigung und die Sympathiebezeugungen weit über die Region Nordwestschweiz hinaus haben gezeigt, wie tief Suter hier verankert ist und wie dankbar wir ihm für seine Leistungen zu Gunsten unserer Region und der Schweizer Luftfahrt sind. Es ist sehr bedauerlich, dass gewisse Leute nicht in der Lage waren, über ihre eigenen Schatten zu springen.

Mit dem in Richtung Region Nordwestschweiz und in Richtung Crossair erweiterten Vorschlag für den Verwaltungsrat der Crossair sind die Ziele, für die sich der Regierungsrat in den vergangenen Tagen und Wochen nach Kräften eingesetzt hat, zwar nur teilweise erreicht worden. Der neuen Gesellschaft sollte nun aber auf jeden Fall ein guter Start ermöglicht werden.

Die Gesellschaft braucht in dieser entscheidenden Phase keine Querelen, sondern einen handlungsfähigen und starken Verwaltungsrat, der nach objektiven Kriterien die Gesellschaft in eine gute Zukunft führt. Die Basler Regierung gibt dabei ihrer Erwartung Ausdruck, dass neben der neuen Zielsetzung der Crossair, den Hub in Zürich wieder zu beleben, auch ihre bisherige erfolgreiche Tätigkeit als Regionalfluggesellschaft für die anderen Schweizer Flughäfen, insbesondere Genf, Lugano und Basel, im gleichen Stil fortgeführt wird. Der Regierungsrat wird sich seinerseits dafür einsetzen, dass die Infrastruktur auf dem EuroAirport wie geplant weiter verbessert werden kann und damit u.a. für die Crossair und die Passagiere aus dem Einzugsgebiet des EuroAirport ausgezeichnete Voraussetzungen bestehen.

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