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Partnerschaftliches Vorgehen der beiden Basel: gemeinsame Ausbildung in den Gesundheitsberufen

Medienmitteilung

Regierungsrat

Medienmitteilung der Regierungen von Basel-Stadt und Basel-Landschaft -- Die Regierungen der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft haben ein gemeinsames Vorgehen bei der Neukonzeption der Ausbildungen im Gesundheitswesen beschlossen. Neu soll eine Berufslehre zu ‚Fachangestellten Gesundheit’ und die Ausbildungen an einer Höheren Fachschule Gesundheit angeboten und ermöglicht werden. Für die neu zu bildende Trägerschaft der Höheren Fachschule werden verschiedene Varianten geprüft.

Die Bundesverfassung gibt vor, dass der Bund mit dem neuen Berufsbildungsgesetz auch die Berufe im Gesundheitswesen regeln muss. Die Sanitätsdirektorenkonferenz hat deshalb gemeinsam mit der Erziehungsdirektorenkonferenz und dem Bund eine neue Systematik in der Ausbildung der Gesundheitsberufe entwickelt. Der neuen Systematik haben alle beteiligten Organe und Institutionen zugestimmt. Somit werden nun neu Ausbildungen auf der Sekundarstufe II (Berufslehre mit dem Abschluss zu "Fachangestellten Gesundheit") sowie auf der Tertiärstufe (dipl. Pflegefachfrau und Pflegefachmann, Fachfrau und Fachmann für medizinisch-technische Radiologie, medizinische Laborantin und medizinischer Laborant, sowie dipl. Physiotherapeutin und Physiotherapeut) angeboten.

Neu ist es also möglich, bereits mit 16 Jahren im Gesundheitswesen eine Berufslehre zu beginnen. Die Lehre dauert drei Jahre, der Lehrvertrag wird mit dem Arbeitgeber abgeschlossen, und es muss die Berufsfachschule besucht werden, an der auch die Berufsmaturität abgelegt werden kann. Nach der Lehre oder nach Abschluss einer mindestens dreijährigen Diplomausbildung (DMS 3) kann die Höhere Fachschule besucht werden, die mit einem Diplom abschliesst.

Die Regierungen von Basel-Stadt und Basel-Landschaft haben entschieden, die Umsetzung des neuen Bundesgesetzes und die daraus resultierende Bildungssystematik im Gesundheitswesen gemeinsam zu realisieren. Sie gaben einer bikantonalen Arbeitsgruppe den Auftrag, entsprechende Vorschläge zu entwickeln.

Nach verschiedenen Abklärungen haben die beiden Regierungen beschlossen, dass für die Berufslehre "Fachangestellte Gesundheit" ein gemeinsames Angebot für beide Kantone aufgebaut wird. Der Kanton Basel-Landschaft ist federführend beim Aufbau der entsprechenden Berufsschule. Der ganze Prozess wird von den Ämtern für Berufsbildung und Berufsberatung gesteuert. Im Sommer 2004 soll mit ein bis zwei Klassen, also mit rund 40 Lernenden gestartet werden.

Die Ausbildung zur dipl. Pflegefachfrau beziehungsweise zum dipl. Pflegefachmann an einer Höheren Fachschule soll ab 2006 ebenfalls für beide Kantone gemeinsam angeboten werden, wie dies bisher schon für die Ausbildungen zur Physiotherapie, med.-techn. Radiologie und med. Labor der Fall war. Federführend bei der Entwicklung der Höheren Fachschule ist das Sanitätsdepartement Basel-Stadt. Der Kanton Basel-Landschaft respektive die Erziehungs- und Kulturdirektion stellt den stellvertretenden Projektleiter. Die zu gründende Höhere Fachschule Gesundheit soll mittelfristig aus der kantonalen Verwaltung Basel-Stadt ausgeschieden und von einer neu zu bildenden Trägerschaft geführt werden.

Für die Trägerschaft sind drei Varianten zu verfolgen und zu einem späteren Zeitpunkt den beiden Regierungen zur Entscheidung vorzulegen: Die Trägerschaft der künftigen Höheren Fachschule Gesundheit soll entweder durch die neu zu schaffende Organisation der Arbeitswelt (analog KV, aprentas) oder durch die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft oder durch mehrere Kantone gebildet werden.

Die Regierungen von Basel-Stadt und Basel-Landschaft sind überzeugt, dass dieses Geschäft nur partnerschaftlich sinnvoll realisiert werden kann. Die beiden Regierungen hoffen, dass die neuen Ausbildungsmöglichkeiten auch dazu beitragen, im Gesundheitswesen künftig über den dringend notwendigen Nachwuchs in den pflegerischen, medizinisch-technischen und medizinisch-therapeutischen Bereichen zu verfügen. Zudem wird mit der neuen Bildungssystematik die Attraktivität dieser Berufszweige im Gesundheitswesen gesteigert.

Weitere Auskünfte

Dr. Carlo Conti Tel. 061 267 95 23 Vorsteher Sanitätsdepartement Basel-Stadt Erich Straumann Tel. 061 925 56 03 Vorsteher Volkswirtschafts- und Sanitätsdirektion Basel-Landschaft