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Bevölkerungsbefragung 2003: Über 95% der Befragten leben gerne in Basel-Stadt

Medienmitteilung

Regierungsrat

Die ersten Ergebnisse der repräsentativen Bevölkerungsbefragung Basel-Stadt liegen vor. Über 95% der Befragten gaben an gerne in Basel-Stadt zu leben. Besonders positiv finden die Befragten das kulturelle Angebot. Fast alle Befragten sind sehr oder eher zufrieden mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (95%). Luftqualität Lärmsituation Sauberkeit und Parkplätze in der Innenstadt vereinen mit je ca. 40% die meisten sehr oder eher Unzufriedenen auf sich. Als Problem am häufigsten genannt wurden Aspekte aus der Kategorie "Ausländerprobleme Asyl".\\ Der Regierungsrat freut sich in einer ersten Beurteilung der Resultate über die positiven Ergebnisse; diese wie auch die Hinweise auf Verbesserungen bilden wichtige Anregungen für die Massnahmenplanung. Die wichtigsten Resultate werden in den Politikplan des Regierungsrates einfliessen die Detailergebnisse werden im Herbst in einer speziellen Publikation veröffentlicht.

Gute Lebensqualität in Basel-Stadt
Die repräsentative Bevölkerungsbefragung im Kanton Basel-Stadt ergab ein insgesamt ausgesprochen erfreuliches Resultat: Über 95% der Befragten leben sehr oder eher gerne im Stadtkanton. Die grosse Beliebtheit von Basel-Stadt als Wohnort widerspiegelt sich auch in der Tatsache, dass 69% der interviewten Personen ihren Wohnort nicht wechseln würden, wenn sie heute völlig frei entscheiden könnten. Gleichzeitig wird der Lebensqualität in Basel-Stadt ein gutes Zeugnis ausgestellt: Auf einer 10er-Skala (1=überhaupt nicht gut, 10=sehr gut) erhält die Lebensqualität im Durchschnitt einen Wert von 7,4.

Spontan führten 24% der Befragten bei der Frage, was ihrer Meinung nach sehr positiv in Basel sei, das kulturelle Angebot an. Weiter wurden von 12% die Lage am Dreiländereck und von 11% das Öffentliche Verkehrsangebot genannt.

Bei der Frage nach den gegenwärtig grössten Problemen in Basel wurden in erster Linie Probleme in der Kategorie "Ausländerprobleme, Asyl" genannt (28%). Bloss 12% sahen in zweiter Linie Probleme im Bereich "Kriminalität, öffentliche Sicherheit’ bzw. an dritter Stelle "Steuern und Gebühren" (10%).

Aussagen zu spezifischen Bereichen
Gefragt wurde auch nach der Zufriedenheit mit 21 wichtigen Einrichtungen und Lebensbedingungen in Basel-Stadt. Sehr oder eher zufrieden sind die Befragten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (95%), den Einkaufsmöglichkeiten in Basel (93%), der Gesundheitsversorgung (93%), der Abfallbeseitigung (90%) sowie dem Kulturangebot (85%). Mit Abstand am meisten Unzufriedenheit signalisieren die Befragten bei den Parkplätzen in der Innenstadt (40%), der Luftqualität (39%) sowie bei der Sauberkeit auf Strassen und Plätzen (36%).

Der Bereich "Ausländerprobleme, Asyl" wird von einem guten Viertel der Befragten genannt, wenn darum geht, die zurzeit grössten Probleme in Basel-Stadt zu bezeichnen. Dies, obwohl gleichzeitig von gut zwei Drittel der Befragten die Menschen aus anderen Ländern, die jetzt hier wohnen, als grosse oder eher grosse Bereicherung erachtet werden (68%). Die Umfrage zeigt auch, dass fast alle befragten Ausländerinnen und Ausländer gute Bekannte unter der Schweizer Bevölkerung haben (97%). Umgekehrt haben 43% schweizerische Befragte keine guten Bekannten unter ausländischen Mitbewohnerinnen und –bewohnern.

Fast 60% der Befragten möchten, dass die Steuern und Gebühren in Basel-Stadt gesenkt werden. Bloss gut 1% sind der Meinung, diese müssten erhöht werden. Trotz der oft gewünschten Steuersenkungen zählten die Befragten jedoch mehr Ausbauwünsche für staatliche Leistungen auf als Sparvorschläge. Sie möchten die Leistungen des Staates vor allem im Schul-, Ausbildungs- und Lehrstellenbereich (28%), oder im Sozialbereich (Familienförderung, Unterstützung Bedürftiger und Älterer) (29%) ausgeweitet haben. Vorschläge für Einschränkungen der staatlichen Leistungen hingegen werden zurückhaltend gemacht. In erster Linie sehen die Befragten Einsparungspotenzial beim Bau von Strassen und Gebäuden (21%), aber auch beim Staatspersonal (8%).

Die kantonale Verwaltung wird insgesamt positiv eingeschätzt; vier Fünftel der Antwortenden bezeichneten den letzten Kontakt mit einer Verwaltungsstelle als sehr oder eher positiv. Fast 60% der Befragten fühlen sich von den Behörden gut oder eher gut vertreten, 20% sind nicht zufrieden und weitere 20% konnten oder wollten keine Antwort geben.

Erste Beurteilung der Resultate
Der Regierungsrat nimmt mit Freude und Genugtuung zur Kenntnis, dass fast alle der Befragten gerne in Basel-Stadt wohnen und dass die Lebensqualität und das Kulturangebot eine sehr gute Note erhalten. Er führt die positive Einschätzung der Lebensqualität auch auf seine Bemühungen zurück, Quartiere, das Wohnumfeld und andere spezielle Orte wie z.B. die Rheinufer aufzuwerten (z.B. Integrale Aufwertung Kleinbasel, Aktionsprogramm Stadtentwicklung). Er sieht sich auch in seinen Bemühungen gestärkt, den öffentlichen Verkehr zu fördern und dessen Qualität zu sichern. Die Unzufriedenheit, die Befragte betreffend Parkplätze in der Innenstadt geäussert haben, wertet der Regierungsrat als Hinweis dafür, dass hier die von ihm beantragten Verbesserungen notwendig sind und dass verstärkt auf das Parkleitsystem hinzuweisen ist.

Der Bereich "Ausländerprobleme, Asyl" zeigt verschiedene Facetten, die es noch weiter zu analysieren gilt. Zwar erhält dieses Thema bei den Problemnennungen die höchste Anzahl, gleichzeitig erachten jedoch gut zwei Drittel der Befragten die Ausländerinnen und Ausländer als Bereicherung. Die Tatsache, dass fast alle befragten ausländischen Mitbewohnerinnen und Mitbewohner gute Schweizer Bekannte haben, wertet der Regierungsrat auch als Erfolg der Integrationspolitik. Der Integration misst der Regierungsrat weiterhin grösste Bedeutung bei; sie wird auch im kommenden Politikplan 2004-2007 einen Schwerpunkt der Regierungstätigkeit bilden. Zudem soll ein umfassendes Controlling der zurzeit rund 40 laufenden Projekte im Bereich Integration dazu beitragen, die Massnahmen auf die aktuellen Entwicklungen und Bedürfnisse auszurichten.

Die Kategorie "Kriminalität und öffentliche Sicherheit" nennen die Befragten am zweithäufigsten als das grösste Problem in Basel-Stadt. Die Häufigkeit der Nennung (12%) fällt im Vergleich mit Resultaten aus Bevölkerungsbefragungen in anderen Städten (Zürich 2001: 17%, Bern 2001: 11,8 %) allerdings weniger oder fast gleich hoch aus. Gut drei Viertel der Befragten (78%) geben auch an, mit der öffentlichen Sicherheit sehr oder eher zufrieden zu sein. Um die Sicherheit noch mehr zu verbessern, werden seit einigen Monaten für Örtlichkeiten, die objektiv unsicher sind oder von der Bevölkerung als unsicher erlebt werden, Massnahmen geprüft, mit denen die Sicherheit bzw. das Sicherheitsgefühl noch erhöht werden kann.

Der Regierungsrat freut sich über die Tatsache, dass die Arbeit der Kantonalen Verwaltung im Grossen und Ganzen gute Noten erhält. Der Regierungsrat hofft, mit Hilfe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber auch mit der Einführung von New Public Management (NPM) die Kundenfreundlichkeit noch weiter verbessern zu können.

Weitere Resultate und Detailauswertungen
Die wichtigsten Resultate werden in den nächsten Politikplan einfliessen. Dieser wird im Herbst 2003 erscheinen. Daneben wird das Statistische Amt weitere Detailauswertungen vornehmen und abgestimmt auf den Erscheinungstermin des Politikplans ein Heft der Reihe Stadt und Region mit weitergehenden Analysen der Befragung veröffentlichen.

Ein Bericht mit den ersten Ergebnissen der Befragung kann beim Statistischen Amt bezogen werden oder direkt als PDF-Datei heruntergeladen werden unter www.statistik.bs.ch/Befragung2003.pdf .

Zur Durchführung der Bevölkerungsbefragung Für die Bevölkerungsbefragung wurden telefonisch knapp 1500 im Kanton Basel-Stadt wohnhafte Personen mit Jahrgang 1985 und älter befragt. Ausländische Einwohnerinnen und Einwohner mussten im Besitze der Niederlassungsbewilligung C sein. Die Befragung fand vom 21. Januar bis zum 4. März 2003 statt. Über 90 Prozent der befragten Personen fanden die Bevölkerungsbefragung sehr oder eher sinnvoll.

Weitere Auskünfte

Dr. Ralph Lewin Tel. 061 267 85 40 Vorsteher des Wirtschafts- und Sozialdepartements Dr. Madeleine Imhof Tel. 061 267 87 25 Leiterin Informationsvermittlung (Projektleiterin Bevölkerungsbefragung) Statistisches Amt