Kampagnen zur Sensibilisierung der Bevölkerung für bessere Luft
MedienmitteilungRegierungsrat
(Anzugsbeantwortung Paul Dilitz SP) -- Dank dem Vollzug der Luftreinhalte-Verordnung sowie der Umsetzung des Luftreinhalteplans beider Basel konnte der Schadstoffausstoss in der Region Basel gegenüber 1985 nahezu halbiert werden: Dadurch verbesserte sich auch die Luftqualität. Trotzdem überschreiten die Schadstoffkonzentrationen der Stickoxide des Feinstaubs und des Ozons in der Basler Luft nach wie vor die schweizerischen Luftqualitäts-Standards.
Der Realisierung einer Vielzahl teurer technischer Massnahmen ist es zu verdanken, dass die Schadstoffmengen seit 1985 nahezu halbiert werden konnten. Massnahmen, die eine Verhaltensänderung im Konsum und im Mobilitätsverhalten der Bevölkerung bezwecken, stossen in der Umsetzung allerdings auf Widerstand, obwohl auch in diesen Bereichen Handlungsbedarf besteht. Ein parlamentarischer Vorstoss fordert deswegen die Lancierung einer baselstädtischen Informations- und Motivationskampagne für bessere Luft, nachdem weder Nachbarkantone noch Bund zu einer gemeinsamen Kampagne zu bewegen sind.
Der Regierungsrat ist der Ansicht, dass eine breit angelegte Informationskampagne allein für Basel-Stadt nicht finanzierbar ist. Er hält hingegen die vom Lufthygieneamt beider Basel verfolgte Strategie, mit gezielten Kampagnen Bürgerinnen und Bürger zu informieren und zu sensibilisieren, für wirksam. Erwähnenswert sind die Kampagnen "Eco-Drive", "Was stinkt denn hier?" und "Mir stinkt’s!". In der "Eco-Drive" Kampagne wurde eine schadstoffarme und energieschonende Fahrweise propagiert. Teilnehmenden wurde in Zusammenarbeit mit dem Fahrlehrerverband die Gelegenheit geboten, eine schonende Fahrtechnik anlässlich eines halbtätigen Fahrkurses kennenzulernen. Die Kurse wurden einmalig finanziell unterstützt, über 700 Personen nutzten diese Chance. Mit den anderen zwei Kampagnen will das Lufthygieneamt beider Basel die Bevölkerung über die schädlichen Auswirkungen der illegalen Abfallverbrennung in Cheminées und Holzöfen sensibilisieren.
Gegenwärtig sind weitere Kampagnen in Vorbereitung: Mit der Kampagne "angestrichen?" werden schadstoffarme Farben und Lacke propagiert. Damit wird für den Haushalt sowie den Hauseigentümerinnen, -eigentümern, Hobbymalerinnen und -malern gezeigt, wie sie einen Beitrag zur Minderung der Lösemittelemissionen leisten können. Diese Kampagne wird zusammen mit einem Grossverteiler der Region Basel organisiert.
Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass sich die spezifischen Kampagnen gut eignen, die Bevölkerung für Luftreinhaltemassnahmen zu sensibilisieren und sie dazu zu bewegen, Alternativlösungen zu wählen. Der Regierungsrat ist überzeugt, dass Luftreinhaltekampagnen nur Wirkung und Verhaltensänderungen herbeiführen können, wenn sich Bürgerinnen und Bürger mit der Botschaft einer Kampagne identifizieren und den generierten persönlichen Mehrwert erkennen können.