Verleihung des Wissenschaftspreises der Stadt Basel an Dieter Koepplin
MedienmitteilungRegierungsrat
Der diesjährige Wissenschaftspreis der Stadt Basel geht an Dieter Koepplin. Ausgezeichnet wird der ehemalige Leiter des Basler Kupferstichkabinetts und Honorarprofessor für Kunstgeschichte an der Universität Freiburg i.B. für seine Leistungen in der wissenschaftlichen Erschliessung und öffentlichen Vermittlung der Bestände der Basler Graphischen Sammlung. Seine intensive Beschäftigung mit der Gegenwartskunst verschaffte ihm internationales Renommee und dem Basler Kupferstichkabinett Schenkungen von ganzen Werkkomplexen bedeutender Künstler.
Der Regierungsrat hat an seiner heutigen Sitzung den diesjährigen Wissenschaftspreis an Dieter Koepplin verliehen. Er war Vizedirektor des Kunstmuseums Basel und Leiter des Basler Kupferstichkabinetts, heute lehrt er als Honorarprofessor Kunstgeschichte an der Universität Freiburg i.B. Der Preis ist mit 20'000 Franken dotiert.
Der Wissenschaftspreis wird alljährlich und im Turnus der sieben Fakultäten Forschenden zuerkannt, die zur Universität Basel in enger persönlicher oder wissenschaftlicher Beziehung stehen und sich durch herausragende wissenschaftliche Leistungen hervorgetan haben. Der diesjährige Preisträger wird für seine Leistungen in der wissenschaftlichen Erschliessung und der öffentlichen Vermittlung der Bestände der Basler Graphischen Sammlung ausgezeichnet. Sein umfangreiches publizistisches Werk verweist auf die Intensität, mit der Dieter Koepplin sich insbesondere mit der Kunst der Renaissance und jener des 20. Jahrhunderts auseinandersetzt. Seinen Forschungsergebnissen über Lukas Cranach aus Anlass der Basler Ausstellung von 1974 kommt bis heute der höchste Gültigkeitsgrad zu; der zweibändige Katalog zählt zu den Standardwerken in der Cranach-Literatur. Noch heute bilden dessen Werke einen Schwerpunkt in Koepplins Forschungsarbeit.
Mehr noch aber war es Koepplins Beschäftigung mit der Gegenwartskunst, die ihm internationales Renommee verschaffte. So gelangte das zeichnerische und druckgraphische Gesamtoeuvre z.B. von Georg Baselitz, Francesco Clemente, Martin Disler, Donald Judd, Bruce Naumann, A.R. Penck - und besonders intensiv - von Joseph Beuys in unvergessenen Ausstellungen und ihren Katalogen zur Darstellung. Dank seiner persönlichen Beziehung zu vielen dieser Künstler entschlossen sich nicht wenige unter ihnen, dem Basler Kupferstichkabinett Schenkungen von ganzen Werkkomplexen zu machen. Mit seiner feinfühligen und gleichzeitig präzis analysierenden Interpretationsweise - beispielsweise des graphischen Werks eines Joseph Beuys - gelang es Dieter Koepplin, der Leserin und dem Betrachter in allgemeinverständlicher Sprache einen Zugang zur zeitgenössischen Kunst zu verschaffen. Das wissenschaftliche Hervorarbeiten und Sichtbarmachen der werkimmanenten künstlerischen Kräfte war und ist denn auch bis heute das Hauptziel von Koepplins Forschung geblieben.
Hinweise
Die Preisverleihung findet am 2. Dezember 2003 im Regierungsratssaal statt. Für die Verleihung des Wissenschaftspreises erfolgt eine separate Einladung.