Basel-Stadt und Basel-Landschaft gegen einen Abbau der SWISS am EuroAirport
MedienmitteilungLaut Medienberichten zieht die SWISS in Erwägung den Verkehr ab dem EuroAirport einzustellen und womöglich ihren Sitz und ihre Verwaltung nach Zürich zu verlegen. Die Regierungen der beiden Basler Kantone halten fest dass dies sämtlichen bisherigen Zusicherungen seitens der SWISS-Führung widersprechen würde. Sie wenden sich entschieden gegen derartige Pläne die den endgültigen Abschied vom Konsens beim Aufbau der SWISS bedeuten würden. Angesichts der Bedeutung der Region als zweitgrösstem Wirtschaftsraum der Schweiz wäre dies für die beiden Regierungen und die Bevölkerung der Region absolut unverständlich. Die Regierungen fordern die SWISS auf am Sitz der SWISS in Basel und am EuroAirport als Standort im Europaverkehr festzuhalten.
Laut Medienberichten hat der neue CEO der SWISS, Christoph Franz, bei Gesprächen mit Gewerkschaftsvertretungen erklärt, dass im Rahmen eines weiteren Sparprogramms die Konzentration des Flugverkehrs auf den Standort Zürich geprüft werde. Weiter heisst es, die Vorschläge umfassten auch eine Sitzverlegung nach Zürich.
Die beiden Basler Regierungen wenden sich energisch gegen solche Pläne. In sämtlichen Gesprächen mit den beiden Regierungen haben die Verantwortlichen der SWISS stets erklärt, ein Abzug vom EuroAirport und eine Verlegung der Verwaltung und der Arbeitsplätze nach Zürich stünden ausser Frage. Sollte dies nun dennoch ernsthaft in Betracht gezogen werden, so würde dies eine völlige Kehrtwende und einen starken Vertrauensbruch bedeuten. Eine weitere Reduktion der für die Wirtschaft der Regio TriRhena zentralen Europaverbindungen ab dem EuroAirport wäre eine klare Benachteiligung für die Nordwestschweiz und stünde nicht im Einklang mit deren Bedeutung als zweitgrösstem Wirtschaftsraum der Schweiz. Weitere Arbeitsplatzverluste am EuroAirport infolge einer Verlegung des Firmensitzes der SWISS wären inakzeptabel.
Die nach dem Grounding der Swissair 2001 durch Bund, Kantone – darunter mit einem namhaften Beitrag auch die beiden Basel – und Wirtschaft vorgenommene Milliardeninvestition in die SWISS ist klar als im Interesse aller drei Landesflughäfen liegend deklariert worden. Nun den Verkehr ab Basel einzustellen, würde der damaligen Zielsetzung völlig widersprechen und von der ganzen Region Basel als Affront empfunden. Die im Bundesbeschluss über den Aufbau der SWISS ausdrücklich geforderte angemessene Bedienung aller Landesflughäfen durch die SWISS wäre damit endgültig obsolet. Eine Flugplangestaltung der SWISS mit dem Ziel, das Passagieraufkommen aus dem Einzugsgebiet des EAP noch weiter nach Zürich zu ziehen, müssten die beiden Basler Regierungen entschieden zurückweisen. Aber auch wegen der am Standort Basel-EuroAirport erwiesenermassen vorteilhafteren Kosten- und Arbeitsmarktbedingungen könnten sie für eine Aufgabe von Basel zugunsten von Zürich keinerlei Verständnis aufbringen. Sie wäre für das Schweizer Luftfahrtunternehmen SWISS kontraproduktiv. Die Regierungen erwarten daher, dass Basel als Unternehmenssitz und Verwaltungsstandort von der SWISS nicht in Frage gestellt wird. Gleichzeitig fordern sie die SWISS auf, in ihren Angebotsplanungen dem Potenzial der Region Basel Rechnung zu tragen. Dies ist auch für den EuroAirport unerlässlich. Für den Flughafen ist die heutige Situation unbefriedigend.