Bericht zur Fluglärmbelastung 2003
MedienmitteilungDie Regierungen der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft haben den Fluglärmbericht 2003 zu Handen der Kantonsparlamente verabschiedet. Im Berichtsjahr nahmen die Flugbewegungen um insgesamt 193 Prozent ab. Auf den Sektor Süd (Schweiz) entfielen rund 37 Prozent der Flugbewegungen.
Im vergangenen Jahr, das nach den Restrukturierungsentscheiden der SWISS markante Einschnitte im Angebot ab dem EuroAirport brachte, ist die Anzahl der Starts und Landungen am EuroAirport (EAP) um ein Fünftel (19,3 Prozent) zurückgegangen. Dies entspricht einer Abnahme von rund 21'100 Bewegungen. Es wurden knapp 68'000 Flüge nach Instrumentenflugregeln durchgeführt. Die Flugbewegungen am EAP erreichten damit in etwa das Niveau von 1994. In der Nacht betrug der Rückgang 13 Prozent; dies sind 927 Bewegungen weniger als im Vorjahr. Die Nachtflugbewegungen wurden zu rund Dreiviertel über dem Gebiet nördlich des EAP abgewickelt. Rund 16 Prozent der Nachtflüge erfolgten über Schweizer Gebiet und 9 Prozent westlich des EAP. Die Gesamtzahl der Flüge während der Sperrzeit zwischen 24.00 und 05.00 Uhr (inkl. Post- und Rettungsflüge) ging weiter zurück (372 statt 433 im Vorjahr). Die Direktstart-Vereinbarung, welche die Jet-Direktstarts über die Agglomeration Basel auf im Jahresdurchschnitt maximal 8 pro Tag beschränkt, wurde mit einem Wert von 3,9 weiterhin sehr deutlich eingehalten (0,9 im Vorjahr).
Die Lärmmessungen des EuroAirports ergaben die höchsten Tageswerte wiederum in Allschwil, das mit Bartenheim (nördlich des EAP) auch die durchschnittlich höchsten Nachtwerte aufweist. Insgesamt sind die Lärmwerte jedoch entsprechend der Verkehrsabnahme zurückgegangen.
Aufgrund des Berichts der Fluglärmkommission (FLK) stellen die beiden Regierungen fest, dass im Jahr 2003 die Fluglärmsituation am EuroAirport unproblematisch gewesen ist. Weil auch die vom Flughafen in den letzten Jahren in Kraft gesetzten Lärmschutzregelungen ihre Wirkung entfalten, kommen sie zum Schluss, dass die Fluglärmsituation am EuroAirport gegenwärtig keinen besonderen Handlungsbedarf auslöst. Ebenso wie die FLK nehmen die Regierungen positiv zur Kenntnis, dass die Veränderungen bei der SWISS zur einer Ausmusterung der in der Vergangenheit immer wieder beklagten lauten Flugzeuge vom Typ MD 80/83 geführt hat. Ebenfalls positiv erachten die beiden Regierungen, dass die Anzahl der gewährten Ausnahmebewilligungen sowie der Flüge kurz vor Ende der Sperrzeit stabil auf einem tiefen Stand geblieben ist.
Höher als im Jahr 2002 lag der relative Anteil der Südstarts. Dies zum einen, weil mit dem Rückzug der SWISS am EAP weniger kleine Flugzeugtypen eingesetzt wurden und damit weniger Starts auf der Ost-West-Piste erfolgen konnten. Zum anderen kam es im Jahr 2003 zu einer stärkeren Nutzung des Direktstarts als Folge der teilweisen Rückverlagerung der sogenannten ELBEG-Abflüge (Abflug über den Ost-Sektor des Flughafens) auf direkt nach Süden führenden Routen. Gegenüber der zuständigen französischen Flugsicherung haben die Regierungen klar zum Ausdruck gebracht, dass sicherzustellen ist, dass mit dieser Änderung lärmmässig keine schlechtere Situation eintritt als vor Mai 2000, dem Zeitpunkt der Einführung der Abflüge via den Punkt ELBEG. Ausserdem wurde die französische Flugsicherung aufgefordert, zusammen mit den am Flughafen operierenden Fluggesellschaften Möglichkeiten zu suchen, um die Weststart-Quote wieder zu erhöhen.
Im Zusammenhang mit dem vorgesehenen Instrumentenlandesystem auf der Piste 34 für Landungen von Süden (ILS 34) werden sich die beiden Regierungen weiterhin dafür einsetzen, dass die Einführung des ILS 34 unter der Voraussetzung erfolgt, dass es allein zum Ersatz der heutigen Sichtanflüge auf die Piste 34 dient und ausserdem ein öffentliches Auflageverfahren durchgeführt wird.
Hinweise
Bericht der Fluglärmkommission über das Jahr 2003: www.regierungsrat.bs.ch/fluglaermbelastung-2003.pdf