Gleiserneuerung im Bereich SteinenbergTheaterstrasse: Vorlage geht an den Grossen Rat
MedienmitteilungRegierungsrat
Die Tramgeleise im Steinenberg und in der Theaterstrasse müssen im Jahre 2006 dringend erneuert werden. Die Erneuerung wird zum Anlass genommen durch eine optimierte Gleisgeometrie und eine elastische Lagerung der Schienen die Schall- und Erschütterungseinwirkungen auf den Musiksaal des Stadtcasinos massgeblich zu reduzieren. Der Regierungsrat beantragt dem Grossen Rat dafür einen Kredit in der Höhe von 118 Millionen Franken. Die Arbeiten erfolgen schwergewichtig im Sommer 2006 in Form einer Expressbaustelle (3-Schichtbetrieb) und sind auf das geplante Projekt des "Neuen Stadt-Casino Basel" abgestimmt.
Der Steinenberg gehört zu den meist befahrenen Tramstrecken der Innenstadt. Um die Betriebssicherheit nach wie vor aufrecht zu erhalten, müssen spätestens im Jahr 2006 die Tramgeleise im Steinenberg und in der Theaterstrasse ersetzt werden. Die abgefahrenen Profile weisen nur noch eine geringe Lebensdauer auf und sind sehr anfällig auf Schienenbrüche. Mit der Gleiserneuerung wird gleichzeitig das Thema der störenden Schall- und Erschütterungseinwirkungen auf den in seiner Akustik einzigartigen Musiksaal des Stadtcasinos aufgegriffen.
Für die Gleiserneuerung Steinenberg/Theaterstrasse, die Umgestaltung der Theaterstrasse und die elastische Gleislagerung Steinenberg/Theaterstrasse beantragt der Regierungsrat dem Grossen Rat einen Kredit von 11,8 Millionen Franken. Dazu kommen Gebundene Ausgaben in der Höhe von 8 Millionen Franken. Eine sich in Gründung befindende private Stiftung ist bereit, sich mit 3 Millionen Franken an den Kosten für die Reduktion der Schall- und Erschütterungseinwirkungen auf den Musiksaal des Stadtcasinos zu beteiligen.
In Zusammenarbeit mit international renommierten Experten ist ein System entwickelt worden, das den Tramlärm im Musiksaal um beträchtliche 20 – 25 dB reduzieren soll. Erster Bestandteil des Systems ist eine optimierte Gleisgeometrie mit grösseren Radien. Dies ermöglicht die Elimination von Hoch- /Tiefrillenübergängen bei den Tramschienen, welche jeweils für deutlich wahrnehmbare Erschütterungen verantwortlich sind. Als Hauptmassnahme wird aber die ganze Schienenkonstruktion grossflächig auf eine Betonplatte gelegt, die ihrerseits auf rund 600 Stahlfedern ruht. Dieses sogenannte schwere Masse-Federsystem reduziert die störenden Beeinträchtigungen um ein weiteres, erhebliches Mass. Die äusserst komplexen Untergrundstrukturen mit dem Birsigtunnel, den ehemaligen Elementen der Stadtmauern, den Werkleitungen, etc. verlangen eine grossflächige Massnahme. Messungen im Musiksaal haben nämlich gezeigt, dass über unterirdische Schallbrücken Erschütterungen auch aus grösserer Distanz bis in den Musiksaal geleitet werden.
Die neue Gleisgeometrie im Einmündungsbereich der Theaterstrasse bietet auch die Gelegenheit, den Strassenraum neu zu gestalten. Durch das Verschieben der Haltestelle der in Richtung Barfüsserplatz / Bankenplatz fahrenden Trams Richtung Heuwaage kann der Strassenraum so umgestaltet werden, dass einerseits der motorisierte Gegenverkehr in der Theaterstrasse eingeführt werden kann und andererseits die wichtige Fussgängerachse Barfüsserplatz – Theater optisch aufgewertet wird. Die Ausfahrt aus dem Theaterparking bleibt aus Sicherheitsgründen wie heute nur in Richtung Steinenberg möglich.
Die Projekterarbeitung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Casino-Gesellschaft. Das internationale Beurteilungsgremium, in dem auch die Behörden vertreten sind, wählt nun im Rahmen des Studienauftrages für die Um- und Neugestaltung des Stadtcasino-Komplexes das Projekt aus, das zur Weiterbearbeitung empfohlen wird. Die Bauarbeiten für dieses Projekt beginnen voraussichtlich im Jahr 2007. Ein Jahr zuvor soll die Gleissanierung durchgeführt werden. Damit können auch allfällig noch verbleibende Rest-Immissionen während einer Konzertsaison in der Praxis festgestellt und beim Neu- und Umbau entsprechende Massnahmen ergriffen werden.
Solch umfassende Gleisarbeiten können nur mit einer Expressbaustelle während einer Totalsperrung abgewickelt werden. Es ist vorgesehen, die Hauptarbeiten in den sechswöchigen Sommerferien 2006 zu realisieren. Um das umfangreiche Vorhaben in dieser Zeit umzusetzen, muss jeweils 7 Tage pro Woche im 3-Schichtbetrieb gearbeitet werden.