Hochspezialisierte Medizin – die Netzwerk-Strategie der Schweizerischen Gesundheits-direktorenkonferenz ist das Modell der Zukunft
MedienmitteilungRegierungsrat
Die Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) und die Gesundheits- und Erziehungsdirektionen der Universitätskantone Basel-Stadt Basel-Landschaft Bern Genf und Waadt halten fünf kooperierende sich auf ihre Stärken spezialisierende Kompetenzzentren und die damit verbundene Netzwerk-Strategie für die eindeutig bessere Lösung als die Zwei-Standort-Variante wie sie der Regierungsrat des Kantons Zürich vorschlägt. Dieser hat am 22. September mitgeteilt dass er an der Konzentration der hochspezialisierten Medizin an zwei Standorten festhalten will. Damit ist die Interkantonale Vereinbarung über die Koordination und Konzentration der Hochspezialisierten Medizin (IVKKM) und der mit Zürich gemeinsam erarbeitete Verteilungsvorschlag zur Transplantationsmedizin vorerst gescheitert. An einer gemeinsamen Podiumsveranstaltung der Gesundheits- und Erziehungsdirektionen der Kantone Basel-Stadt Basel-Landschaft Bern Genf und Waadt vom 27. September in Bern zum Thema Hochspezialisierte Medizin wurde diese Haltung bestätigt und mögliche Optionen für die Zukunft vorgestellt.
Am Dienstag, 27. September 2005, haben die Gesundheits- und Erziehungsdirektionen der Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Bern, Genf und Waadt an einer Podiumsveranstaltung in Bern über ihre Haltung zur hochspezialisierten Medizin informiert. Die beteiligten Kantone wollen den von der GDK eingeschlagenen Weg im Bereich der hochspezialisierten Medizin weiterführen. Sie streben fünf kooperierende, sich auf ihre Stärken spezialisierende Kompetenzzentren an. Dies im Gegensatz zur Absicht des Kantons Zürich, sich künftig nur noch auf zwei Universitätsspitäler zu beschränken.
Im Juli dieses Jahres hat der Regierungsrat des Kantons Zürich mitgeteilt, dass er die IVKKM dem Kantonsparlament nicht zur Ratifizierung unterbreiten werde und – entgegen allen bisher erreichten Verhandlungsergebnissen – die Konzentration der hochspezialisierten Medizin an zwei Zentren in Zürich und der Romandie als einzig mögliche Lösung sehe. Dem gegenüber hat der Vorstand der GDK an seiner Sitzung vom 25. August 2005 seinem Willen Ausdruck gegeben, die interkantonale Planung der hochspezialisierten Medizin weiterzuführen. Der Vorstand hat dabei die Haltung Zürichs zur Kenntnis genommen und wäre gewillt gewesen, diese zu prüfen. Er lehnte jedoch die zentrale Forderung Zürichs nach einer Beschränkung auf zwei Universitätsspitäler ab und verfolgt stattdessen nach wie vor eine Netzwerk-Strategie. Trotzdem hat er die Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren der Standortkantone der Universitätsspitäler beauftragt, Lösungsvorschläge bis zur Plenarversammlung der GDK vom 24. November 2005 auszuarbeiten. Dieser Auftrag ist mit dem Entscheid des Zürcher Regierungsrates vom 22. September 2005, auf der Konzentration der "Spitzenmedizin" an zwei Zentren zu beharren, vorerst hinfällig geworden.
Die Gesundheits- und Erziehungsdirektoren der Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Bern, Genf und Waadt unterstützen die von der GDK verfolgte Netzwerk-Strategie und halten sie nach wie vor für die in jeder Hinsicht bessere Lösung. Die Forderung des Kantons Zürich, sich in der "Spitzenmedizin" auf zwei Zentren zu konzentrieren, sei bis jetzt weder durch qualitative noch durch ökonomische Argumente untermauert worden. Zwar werde von allen beteiligten Kantonen anerkannt, dass Zürich der grösste spitzenmedizinische Standort der Schweiz sei. Diese Anerkennung bedeute aber keineswegs, dass Zürich auch der einzige spitzenmedizinische Standort der Deutschschweiz sei oder sein werde. Insbesondere die medizinische Versorgung, aber auch die Ausbildung würden mit der Reduktion auf zwei Standorte – ohne erheblichen zusätzlichen Mitteleinsatz an den verbleibenden Standorten – kaum in der heutigen Qualität zu erhalten sein. Der bisher eingeschlagene Weg im Bereich der "Spitzenmedizin" mit einer Vernetzung von fünf kooperierenden, sich auf ihre Stärken spezialisierenden Kompetenzzentren sei deshalb der richtige Weg. Mögliche Optionen für die Zukunft seien entweder eine von der GDK erarbeitete, neue IVKKM ohne Vetorecht der Universitätskantone oder aber eine gemeinsame Lösungssuche der GDK und/oder der Universitätskantone mit dem Bund.