Keine Basler Beteiligung am Nationalen Tochtertag 2005 – neues Projekt geplant
MedienmitteilungRegierungsrat
Basel-Stadt wird dieses Jahr nicht mehr am Nationalen Tochtertag teilnehmen. Der Grundgedanke dieses Tages ist in den vergangenen Jahren immer mehr verloren gegangen. Für das Jahr 2006 ist hingegen an den Schulen ein Projekt vorgesehen das die geschlechtertypische Berufswahl thematisieren wird.
Kaum ein anderes Gleichstellungsprojekt hat sich in den letzten Jahren grösserer Aufmerksamkeit und Beliebtheit erfreut als der Tochtertag. Dies hat aber dazu geführt, dass sich das Projekt vom Ursprungsgedanken der Chancengleichheit entfernt hat. Zahlreiche Betriebe haben den Tochtertag für Söhne geöffnet und zum "Kids-Day" bzw. zum allgemeinen Berufsschnuppertag umfunktioniert.
Auf der Strecke blieb aber in dieser Umgestaltung des Tochtertags die gleichstellungspolitische Idee, die dem nationalen Projekt zugrunde liegt. Dabei ging es darum, die Mädchen für eine breitere Berufswahl zu sensibilisieren und so der starken Trennung nach Geschlecht in vielen Berufsgruppen entgegenzuwirken. Denn noch immer entscheiden sich junge Frauen vorwiegend für sogenannt typische "Frauenberufe" im Dienstleistungssektor, welche durch kurze Ausbildungszeiten, weniger Laufbahnperspektiven und schlechtere Entlöhnung geprägt sind.
Unter den gegebenen Umständen wird die Möglichkeit für geringfügig eingeschätzt, den Tochtertag unter gleichstellungspolitischen Zielsetzungen weiterzuführen. Der Regierungsrat hat sich deshalb dazu entschlossen, wie einige andere Kantone auch, künftig auf die Durchführung des Tochtertages zu verzichten. Um die offene Berufswahl für Mädchen und Jungen zu unterstützen, ist jedoch für nächstes Jahr an der Orientierungsschule ein Projekt zu Geschlechterrollen und geschlechts-atypischer Berufswahl in Planung.