Neues Institut für Hausarztmedizin an der Universität Basel
MedienmitteilungGemeinsame Medienmitteilung des Sanitätsdepartements Basel-Stadt der Volkswirtschafts- und Sanitätsdirektion Basel-Landschaft und der Universität Basel -- Um dem Mangel an Hausärztinnen und Hausärzten zu begegnen und der Hausarztmedizin in Lehre und Forschung das nötige Gewicht zu verleihen wurde an der Medizinischen Fakultät der Universität Basel das erste schweizerische Institut für Hausarztmedizin gegründet. Die neue universitäre Einrichtung wurde an einer gemeinsamen Medienkonferenz von den Sanitätsdirektoren beider Basel Carlo Conti und Erich Straumann vom Rektor der Universität Basel Ulrich Gäbler und weiteren Vertretern der Universität und der Medges Basel vorgestellt.
Die Hausarztmedizin, eine akademische und wissenschaftliche Disziplin mit eigenen Lehrinhalten und eigener Forschung, ist für die qualitativ hochstehende medizinische Grundversorgung der Bevölkerung von grosser Bedeutung. Auch bei hoher Ärztedichte herrscht in der Schweiz ein grundsätzlicher Mangel an Hausärztinnen und Hausärzten. Trotz Zulassungstopp für Praxisbewilligungen haben etwa aus dem beruf ausscheidende Hausärztinnen und Hausärzte Mühe, Nachfolger für ihre Praxen zu finden. Gründe dafür mögen sein, dass sich junge Ärztinnen und Ärzte vermehrt statt dem Fach "Grundversorgung" lukrativeren oder auch prestigeträchtigeren Spezialgebieten zuwenden. Gründe sind aber auch im derzeitigen Mangel an Weiterbildungsprogrammen und entspechender Laufbahnberatung für junge Mediziner und Medizinerinnen zu suchen. Denn dass bei ihnen ein grundsätzliches Interesse am Fach vorhanden ist, zeigt die sehr erfolgreiche und weitherum einzigartige Einrichtung der Einzeltutoriate an der medizinischen Fakultät Basel, in der Medizinstudentinnen und -studenten über einen bestimmten Zeitraum praktizierende Ärztinnen und Ärzte in ihrer täglichen Arbeit begleiten.
Das neue Institut, Nachfolger des FIHAM, Forum für interdisziplinäre Hausarztmedizin der Medizinischen Fakultät Basel, hat zum Ziel, die Ausbildung der Ärztinnen und Ärzte zu Allgemein- und Hausarztmedizinern zu fördern und Anreize für eine vermehrte Ergreifung dieser Fachrichtung zu schaffen. Ein attraktiverer Beruf Hausarzt/ Hausärztin hätte, auch das wurde an der Medieninformation betont, eine direkte Senkung der Gesundheitskosten zur Folge. Durch ihre Steuerungs- und Filterfunktion, die sogenannte Triage, bewahren Hausärztinnen und Hausärzte nicht zuletzt ihre Patientinnen und Patienten vor Fehl-, Unter- oder Überversorgung.