Der Basler Kulturpreis 2006 geht an die Galerie Stampa
MedienmitteilungRegierungsrat
Der Kulturpreis des Kantons Basel-Stadt 2006 wird an Diego und Gilli Stampa von der Galerie Stampa vergeben. Das Basler Galeristenpaar wird damit für seine Verdienste um die Förderung der zeitgenössischen Kunst und um die Schaffung eines prägenden Ort des kulturellen Dialogs in Basel ausgezeichnet.
Seit 1967 leben Diego und Gilli Stampa mit Heimatort Stampa/Graubünden in Basel und bezogen 1968 ein Haus am Spalenberg 2 in der Absicht, einen lebendigen Ort zu schaffen, der sich mit Kunst, Design und Architektur auseinandersetzt. Seit 1969 konzipiert die Galerie Stampa Ausstellungen mit zeitgenössischen Schweizer und internationalen Kunstschaffenden. Daneben organisieren Diego und Gilli Stampa regelmässig Veranstaltungen wie Buchpräsentationen oder Performances und betreiben eine Buchhandlung mit einem spezialisierten, für die Schweiz einzigartigen Angebot auf den Gebieten Kunst, Video, Design und Künstlerbüchern.
Die Wirkung ihrer Aktivitäten verlangte von Gilli und Diego Stampa schon früh eine vertiefte kulturelle und politische Auseinandersetzung mit Basel. So waren sie beteiligt an diversen wegweisenden kulturpolitischen Initiativen (Kulturrat, Schlotterbeck Initiative, Kulturinitiative, Domain Spalenberg, Vorstand Schweizer und Basler Galerienverband u.a.). Zudem nahmen sie an der ersten Art Basel 1970 teil und waren mehrere Jahre verantwortlich für das Video-, Film- und Performanceprogramm der Kunstmesse. Es folgten erste Einzelausstellungen heute international bedeutender Künstlerinnen und Künstler wie zum Beispiel Jacques Herzog, Pipilotti Rist, Rosemarie Trockel, Miriam Cahn, Roman Signer, Steiner/Lenzlinger, Erik Steinbrecher oder Zilla Leutenegger. Daneben führte die Galerie Stampa Seminare und Workshops für Kunstschaffende durch, organisierte die Performance- und Videotage Basel und bot Kunstkonzepte mit Vermittlung an. Die Galerie Stampa ist damit seit fast 30 Jahren ein Ort des kulturellen Austausches für Künstlerinnen, Sammler, Besucherinnen in Basel mit weltweiter Vernetzung. Die Galerie Stampe agiert dabei nicht lediglich als kommerzielle Galerie, sondern ist eine Art Institution, einer der wichtigsten Treffpunkte der Kunstszene Basels, und nimmt im Kreis der Galerien einen speziellen Platz ein. Stampas Neugierde und Aufgeschlossenheit gegenüber allen neuen Aktivitäten im Bereich der Bildenden Kunst, ihr Interesse an einer kulturell profilierten Stadt und ihr über drei Jahrzehnte kompromissloses Engagement für die zeitgenössische Kunst werden mit dem Kulturpreis 2006 gewürdigt.
Mit dem Entscheid der Jury, erstmals eine Galerie mit dem Kulturpreis auszuzeichnen, ist auch die Absicht verbunden, auf die verantwortungsvolle und oft pionierhafte Vermittlungsfunktion der Galerien im Kunstbetrieb aufmerksam zu machen.
Der Kulturpreis der Stadt Basel wird dieses Jahr zum 34. Mal vergeben; er ist mit 20'000 Franken dotiert. In der Jury sind Rolf d’Aujourd’hui, Heidi Fischer, Philipp Kaiser, Michael Koechlin, Friederike Kretzen, Cathy Sharp, Alicia Soiron und Jeannette Voirol. Die Preisverleihung durch den Regierungsrat findet am 7. November 2006 um 18.15 Uhr im Rathaus statt (Einladung an die Medien folgt).