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IWB sind gut gerüstet für die Strommarktöffnung

Medienmitteilung

Regierungsrat

Zur Vorbereitung auf die bevorstehende Öffnung des Strommarktes werden die IWB zum 1.Januar 2007 eine Tarifrevision durchführen. Der Regierungsrat hat dem entsprechenden Antrag der IWB-Werkkommission zugestimmt. Die Tarifrevision führt zu einer Aufteilung der heutigen Stromtarife in Tarife für die Netznutzung und Tarife für die Energielieferung. Gleichzeitig werden die IWB zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt die Strom- und Wassertarife anheben. Mit einem erweiterten Angebot an Ökostrom wollen die IWB ausserdem den Absatz von ökologisch produzierter Elektrizität steigern. Die Lenkungsabgabe wird den neuen Stromtarifen angepasst.

Mit der Tarifrevision setzen die IWB eine der künftigen Grundanforderungen für die Marktöffnung um. Die bisherigen Stromtarife werden ab 1. Januar 2007 in einen Teil für die Netznutzung und einen Teil für den Energiebezug aufgeteilt. Die Tarife für den Energiebezug sind künftig für alle Kunden identisch. Die Tarife für die Netznutzung hingegen sind abhängig von der Netzebene, an der die Kunden angeschlossen sind. Je stärker der Strom transformiert werden muss und je umfangreicher das Verteilnetz ist, desto aufwendiger ist die Stromversorgung und entsprechend höher sind die Kosten für die Netznutzung. Dem Branchenstandard entsprechend sind alle Privathaushalte an der Netzebene 7 (400-V-Versorgung) angeschlossen. Gewerbe und Industrie mit wesentlich grösserem Energiebedarf als Privathaushalte sind an die Netzebene 3, 5, 6 oder 7 angeschlossen. Diese Zuordnung wird ab 1. Januar 2007 auf jeder Abrechnung vermerkt.

Die Tarifrevision bringt damit mehr Transparenz in die Stromrechnung. Ausserdem ist sie die Grundlage dafür, dass nach erfolgter Marktöffnung andere Energielieferanten ihre Stromprodukte in Basel anbieten können.

Anpassung der Stromtarife und der Lenkungsabgabe
Die zukunftsorientierte und nachhaltige Energiepolitik, die gute Netzinfrastruktur und die Beteiligungen der IWB an acht Wasserkraftwerken sind einige der Gründe dafür, dass die Stromtarife in Basel seit 12 Jahren praktisch konstant gehalten werden konnten. Wegen des kontinuierlich steigenden Strombedarfs müssen die IWB die Eigenproduktion jedoch durch immer grössere Zukäufe an den Strommärkten ergänzen. Diese zusätzlichen Beschaffungskosten sind allein in den letzten zwei Jahren um etwa 13% gestiegen.

Zum 1. Januar 2007 werden die IWB deshalb die Stromtarife anheben, gleichzeitig wird auch die kantonale Lenkungsabgabe angeglichen. Für Privatkunden ergibt sich im Einfachtarif eine Kostenerhöhung von rund 1%. Mit dem Doppeltarif liegt die Änderung im Durchschnitt zwischen minus 2% und plus 5%, abhängig vom Verbrauchsverhalten. Denn hier wird der Nachtstrom teurer, der Tagstrom hingegen etwas billiger.

Mit dem Wegfall des bisherigen Gewerbetarifs ergibt sich für Gewerbebetriebe, die auf der selben Netzebene wie Privatkunden Strom beziehen, eine generelle Erhöhung der Strompreise. Um Betriebe mit höherem Verbrauch nicht zu sehr zu belasten, wird der Netznutzungstarif in der Netzebene 7 im Einfachtarif ab 7500 kWh und im Doppeltarif ab je 4500 kWh günstiger. Ausserdem dämpft die vom Regierungsrat gleichzeitig beschlossene und ebenfalls auf den 1. Januar 2007 wirksam werdende Reduktion der Lenkungsabgabe den Anstieg der Kosten. Durch die Lenkungsabgabe wird zwar die Energie verteuert, sie reduziert aber die Lohnnebenkosten, da sie über den Stromsparfonds wieder an die Betriebe und die Haushalte ausgeschüttet wird. Im Internet haben die IWB einen Tarifrechner aufgeschaltet, mit dem die individuellen Stromkosten für Haushalte und Gewerbe berechnet und mit den bisher gültigen Tarifen verglichen werden können.

Einführung neuer Ökostromprodukte
Um den Anteil ökologisch erzeugter Elektrizität an der Stromproduktion zu steigern, erweitern die IWB ihr Angebot an Ökostrom . Zusätzlich zum bereits bekannten Solarstrom gibt es nun auch einen ökologischen Strommix, der in regionalen, zertifizierten Kleinkraftwerken aus Wasserkraft, Wind- und Sonnenenergie produziert wird. Als Alternative zur bisherigen Versorgung bieten die IWB zusätzlich eine garantiert atomstromfreie Versorgung aus erneuerbaren Energiequellen an.

Anhebung des Trinkwassertarifs
Ebenfalls zum 1. Januar 2007 muss, zum ersten Mal seit 13 Jahren, auch der Wassertarif erhöht werden. Der Preis für einen Kubikmeter (1000 Liter) Trinkwasser steigt um 13 Rappen auf 1.40 Franken, die Grundgebühr wird von jährlich 30 auf 40 Franken pro (m3/h) Zählerleistung erhöht. Dies führt im Durchschnitt zu monatlichen Mehrkosten von etwa 1.80 Franken pro Einwohner. Für eine Einzimmerwohnung mit einem Wasserverbrauch von 70 m3 pro Jahr beträgt der Mehraufwand beispielsweise 1.33 Franken pro Monat, in einer Dreizimmerwohnung mit 110 m3 Wasserverbrauch 1.92 Franken pro Monat. Für eine dreiköpfige Familie in einem 5-Zimmer-Einfamilienhaus mit einem Wasserverbrauch von 174 m3 im Jahr betragen die Mehrkosten rund 4.42 Franken pro Monat. Die individuellen Mehrkosten können mit einem Tarifrechner auf der Webseite der IWB berechnet werden.

Die Tarifanpassung wurde notwendig, weil der Erlös der Wasserabgabe nicht mehr ausreicht, um die Kosten der Wasserversorgung zu decken. Obwohl die IWB in der Vergangenheit einige Kosteneinsparungsmassnahmen eingeleitet haben, sind die Fixkosten für den Betrieb und Unterhalt der Netze angestiegen. Die Ursache dafür ist einerseits die allgemeine Teuerung, andererseits der gestiegene Bedarf an Unterhalts- und Erneuerungsmassnahmen der Netzinfrastruktur. Die Preisanpassung berücksichtigt diese Entwicklung sowie die Teuerung der letzten 13 Jahre mit einer entsprechenden Anhebung von Wassertarif und Grundgebühr.

Weitere Auskünfte

Eduard Schumacher, Telefon +41 (0)61 275 51 15 Vorsitzender der Geschäftsleitung IWB medien@iwb.ch speziell zur Lenkungsabgabe Marcus Diacon, Telefon +41 (0)61 225 97 34 Amt für Umwelt und Energie