Markthalle Basel: Immobilienfirma Allreal als favorisierter Investor
MedienmitteilungRegierungsrat
Der Regierungsrat favorisiert auf Antrag einer interdepartementalen Findungskommission das Projekt des Investors Allreal zur künftigen Nutzung der Markthalle. Dieses beinhaltet ein wirtschaftlich und inhaltlich überzeugendes Konzept zur Aufwertung der Markthalle. Der Entscheid zugunsten des Projekts von Allreal wurde gestern im Rahmen des vierten Basler Investorengesprächs bekannt gegeben.
Das Konzept von Allreal sieht für die Markthalle eine Aufwertung des urbanen Angebots durch Marktaktivitäten sowie saisonale Sport- und Kulturevents im Kuppelbereich vor. Dieses wird ergänzt durch kommerzielle Nutzungen in den angrenzenden Flachbauten. Das Projekt von Allreal wurde dem Regierungsrat von einer Findungskommission bestehend aus Vertretern des Finanzdepartements, des Baudepartements, der Stadtbildkommission, der Denkmalpflege sowie Nutzungs- und Entwicklungsexperten vorgeschlagen.
Die Firma Allreal ist eine börsenkotierte Immobilienfirma mit einem Portfolio von ca. CHF 1.8 Mia an Liegenschaften in der Schweiz. Sie hat ihr Konzept mit einem Basler Büro erarbeitet und liess sich vom Gewerbeverband Basel-Stadt beraten.
In der Markthalle entsteht ein urbaner Begegnungsort modernster Prägung: Unter der Kuppel entsteht dereinst ein städtischer, gedeckter Platz für Events unterschiedlichster Ausrichtung, umgeben von höherwertigen Verkaufsgeschäften und ergänzender Trendgastronomie, welche das City-Angebot erweitern. Im Untergeschoss runden Non Food- und Food-Verkaufsflächen, Bars, Clubs sowie Discos das öffentliche Tages- und Nachtangebot ab. In einem neuen, turmähnlichen Baukörper werden zeitgemässe Wohnformen konzipiert.
In einem Offertverfahren setzte sich das Nutzungskonzept des Investors Allreal gegenüber den weiteren Angeboten durch. Von ursprünglich 14 interessierten Investorenteams des Briefings im November 2005 reichten im Februar 2006 neun in- und ausländische Investorenteams Nutzungskonzepte und Kaufangebote ein. Eine breit abgestützte Findungskommission evaluierte über ein dreistufiges Verfahren das Projekt der Allreal.
Nachdem die ursprüngliche Nutzung der Markthalle, die Versorgung der Bevölkerung mit Obst und Gemüse im Laufe der Jahrzehnte zunehmend von den Grossverteilern übernommen und dadurch obsolet wurde, kann das Baudenkmal einer neuen Nutzung zugeführt werden. Gemäss den Zielen des Kantons wird die Aufwertung des städtischen Angebotes, eine publikumsorientierte Nutzung mit hoher Wertschöpfung und ein marktgerechter Verkaufspreis angestrebt.
Die Markthalle mit ihrem einzigartigen Kuppelbau aus dem Jahr 1928 wird als Baudenkmal unter Schutz gestellt. Vorgesehen ist, dass das um 1970 erstellte Kopfgebäude über dem Haupttor an der Viaduktstrasse rückgebaut wird. Dadurch wird die ursprüngliche Eingangssituation mit der Einsehbarkeit der prägenden Kuppel wieder hergestellt. Gegen das Heuwaageviadukt entsteht ein turmförmiger 13-geschossiger Baukörper, der einem urbanen Publikum zeitgemässen Wohnraum bietet.
Herzstück der Markthalle aber wird der raumgreifende Kuppelbereich mit seinen 60m Durchmesser und 27m Höhe sein. Im Maximum stehen für öffentliche Eventveranstaltungen gegen 2'600 m2 Fläche zur Verfügung. Nach der umfangreichen Instandstellung der Kuppelhülle können unter diesem Dach tagsüber die Retail-Geschäfte oder die Gastrobetriebe die Fläche bespielen. In den Abendstunden werden saisonal abgestimmt beispielsweise Sport- Musik- oder Kulturevents stattfinden. Spezielle Schallschutzmassnahmen können bei Bedarf installiert werden.
Die an den Kuppelbereich angrenzenden Verkaufsgeschäfte werden das innenstädtische Angebot ergänzen. Das Verkaufs- und Detailhandelsangebot umfasst u.a. Sortimente für das Wohnen, Mode, Bücher, Musik sowie Lebens- oder Genussmittel. Die nachhaltigen, qualitativ hochwertigen Produkte werden durch ein gleichwertiges Gastronomiekonzept ergänzt. Einzelne, im Eingangsbereich in die Halle ragende Verkaufsflächen sind mit Galerien ausgestattet, von welchen aus das aktive Leben in der Halle erlebt werden kann. Der Kuppelbereich wird von den Fussgängern über die Viaduktstrasse wie auch den Steinentorberg mittels einer ausladenden Treppenanlage erreicht.
Im Untergeschoss entstehen grossflächige Mieteinheiten für grossformatige Raumelemente, Wohnlandschaften sowie den Bereichen Freizeit, Gastronomie und ein Frischmarkt. Ebenfalls steht ein multifunktionaler Kleinkunst- und Versammlungsraum zur Verfügung. Ein vom Steinentorberg erschliessbarer Bereich ist für Bars, Lounges oder einen Nachtklub reserviert. Für den Individualverkehr stehen bis auf einige Autoabstellplätze für die Mieter der Markthalle die angrenzenden Parkhäuser zur Verfügung.
Die umliegenden Randbauten werden weiterhin für Büronutzung zur Verfügung gestellt. Das Kaufangebot des Investors beläuft sich auf rund CHF 19 Mio. Die Investitionskosten belaufen sich auf zusätzliche ca. CHF 60 Mio., d.h. insgesamt werden Investitionen von bis zu CHF 80 Mio. ausgelöst.
Am gestern durchgeführten vierten Basler Investorengespräch wurde das Projekt als Erfolgsgeschichte gewertet. Die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher institutioneller Anleger nahmen zur Kenntnis, dass die Stadtentwicklung Basel rasch voranschreitet. Auch Basels Süden ist in Bewegung: Architekt Jacques Herzog, die Regierungsrätinnen Eva Herzog und Barbara Schneider sowie Regierungsrat Ralph Lewin legten das enorme Potential des Dreispitzareals dar. Die Regierungsvertreter gaben zudem ihrer Befriedigung darüber Ausdruck, dass die zweite Halbzeit des Wohnbauförderprogramms Logis Bâle unter guten Vorzeichen in Angriff genommen wird: Grosse Vorhaben wie die Erlenmatt, Pro Volta oder Südpark haben interessierte Investoren gefunden und sind teils bereits baubewilligt.