Mehrfamilienhaus Holeestrasse 131 133 135 unter Denkmalschutz
MedienmitteilungRegierungsrat
Der Regierungsrat hat die Eintragung des 1932 erbauten Mehrfamilienhauses Holeestrasse 131 133 135 in das Denkmalverzeichnis des Kantons Basel-Stadt beschlossen.
Die drei Mehrfamilienhäuser an der Holeestrasse sind zu einem freistehenden, viergeschossigen Gebäude zusammengefasst, das sich durch seine Formensprache deutlich von seiner Umgebung abhebt. Das Flachdach, die vertikalen Fensterschlitze der Treppenhäuser und die bei den äusseren Häusern bis ans Trottoir reichenden Vordächer geben ihm ein eigenes Gepräge.
Der Architekt Ernst Rehm hat das Grundstück 1931 erworben und realisierte den Bau 1932 in eigener Verantwortung, um ihn noch während der Entstehung weiterzuverkaufen. Die Projektierung überliess er dabei seinem erst 21-jährigen, soeben von einer dreijährigen Ausbildung am Bauhaus in Dessau zurückgekehrten Mitarbeiter Giovanni Panozzo. Die Käufer der Liegenschaften waren der Vater Panozzos, sowie zwei weitere Architekten – ein vierter zog als Mieter ein. Es handelte sich um einen besonders modernen Bau – das erste Mehrfamilienhaus mit Flachdach in Basel und ganz vom Geist des "Neuen Bauens" geprägt. Diese zukunftsweisende Architektur hatte sich hier bis anhin in wenigen Einfamilien- und Reihenhäusern manifestiert und blieb noch während weiteren zwanzig Jahren vereinzelt.
Der neue Stil kommt an diesem Haus besonders deutlich an der Gartenseite mit den horizontalen Öffnungsbändern und den expressionistischen, halbrund vorspringenden Eckrisaliten zum Ausdruck. In allen Details ist der Bau auf die sorgfältig durchgestalteten, funktionellen Details reduziert und bietet lichtdurchflutete Räume, die auch heute noch modern wirken. Trotz diverser Renovationsmassnahmen hat sich die originale Ausstattung in vielen Details erhalten. Das Haus ist damit ein Zeugnis der Anfänge jener Architektur, die auch im Bauen der Gegenwart noch fortwirkt.
Giovanni Panozzo hat später mit dem Neubadschulhaus (1949-51), dem Holbeinschulhaus (1957-59) und der Sporthalle St. Jakob (1970-77) bedeutende Leistungen stets im Sinne neuester Entwicklung vollbracht. Sein Erstlingswerk an der Holeestrasse bleibt dabei eine Pionierleistung.
Die Eigentümerschaften haben die Unterschutzstellung selbst beantragt bzw. sich während des Verfahrens damit einverstanden erklärt.