Bericht zur Fluglärmbelastung 2006
MedienmitteilungDie Regierungen der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft haben den Fluglärmbericht 2006 zu Handen der Kantonsparlamente verabschiedet. Im Jahr 2006 blieb die Zahl der Flugbewegungen praktisch konstant. Der Anteil des Sektors Süd (Schweiz) nahm leicht zu (42 Prozent aller Starts und Landungen). Im vergangenen Jahr war bemerkenswert dass der markante Anstieg bei den Passagierzahlen (+20%) nicht zu einem Anwachsen der Bewegungen führte.
Im Jahr 2006 verzeichnete der EuroAirport mit über 4 Millionen Passagieren das bisher grösste Fluggastaufkommen in seiner Geschichte. Das Passagieraufkommen stieg damit um über 20% an (im Vorjahr 3,3 Millionen). Aus Umweltsicht betrachtet ist positiv, dass die Flugbewegungen gar leicht zurückgingen. Grund hierfür ist, dass weiterhin grössere Maschinen eingesetzt werden und gleichzeitig die Auslastung der Flugzeuge gestiegen ist.
Die Fluglärmimmissionen betreffen weiterhin primär die Gebiete im Norden (53% aller Bewegungen) und den Süden (42% aller Bewegungen) des Flughafens. Entgegen dem generellen Trend haben die Nachtflugbewegungen zugenommen (14% gegenüber dem Vorjahr). Wie schon im vergangenen Jahr zeigt die verstärkte Bedienung der Tagesrandstunden Auswirkungen. Der Anteil der Bewegungen in der Kern-Sperrzeit (24 - 05 Uhr) nahm jedoch um 4% ab.
Der Anteil der Südlandungen reduzierte sich im letzten Jahr auf 3.6%. Dies entspricht durchschnittlich rund 3 Südlandungen pro Tag. Diese Entwicklung bestätigt die Aussagen, die im Rahmen des Projekts ILS 34 gemacht wurden: Im langjährigen Vergleich schwankt der Südlandeanteil zwischen rund 2% und 8,5% und hängt in erster Linie von den unterschiedlichen Wetterbedingungen ab.
Der Weststart-Anteil liegt etwas höher als im Vorjahr bei 7,8% (Vorjahr 5,9%). Damit wurde die im Zusammenhang mit dem Beschluss zur Verlängerung der Ost-West-Piste vorgesehene Quote wiederum nicht erreicht. Für die beiden Regierungen ist diese Entwicklung nicht befriedigend, wenngleich ihnen bewusst ist, dass die Hauptursache die Veränderung der Flottenmixes ist (die vermehrt eingesetzten grösseren Flugzeuge können die kurze Ost-West-Piste nicht oder nur unter bestimmten Bedingungen benutzen). Die Regierungen fordern daher weiterhin, dass die Bemühungen für die verbesserte Benutzung der Ost-West-Piste fortgesetzt werden müssen.
Positiv ist für die beiden Regierungen, dass die Direktstartvereinbarung weiterhin eingehalten wird (4,4 Abflüge von Strahlflugzeugen im Tagedurchschnitt; die Höchstgrenze liegt bei 8 Abflügen).
Aufgrund des Berichts der Fluglärmkommission stellen die beiden Regierungen fest, dass die Fluglärmsituation am EuroAirport gegenwärtig keinen besonderen Handlungsbedarf auslöst. Den Regierungen ist es aber ein wichtiges Anliegen, dass der Flughafen mit seinen Möglichkeiten weiter darauf hinwirkt, dass in den sensiblen Nachtstunden ein bestmöglicher Schutz der Flughafenanwohnerschaft erreicht wird.