Bericht zur Fluglärmbelastung 2007
MedienmitteilungDie Regierungen der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft haben den Fluglärmbericht 2007 zu Handen der Kantonsparlamente verabschiedet. Im Jahr 2007 blieb die Zahl der Flugbewegungen praktisch konstant obwohl die Passagierzahlen um 6 Prozent zunahmen. Der Anteil des Sektors Süd (Schweiz) veränderte sich nicht (42 Prozent aller Starts und Landungen). Die Regierungen haben auch die Stellungnahme der Fluglärmkommission beider Basel zum ILS 34 zur Kenntnis genommen. Die Fluglärmkommission hält fest dass die Vereinbarung zur Pistenbenutzung wie bisher ausnahmslos eingehalten werden muss. Zugleich hält sie aber eine Rückkehr zum alten Südlanderegime für unrealistisch.
Im Jahr 2007 verzeichnete der EuroAirport mit 4.27 Millionen Passagieren einen neuen historischen Höchststand. Aus Umweltsicht betrachtet ist positiv, dass die Flugbewegungen aber nur leicht zunahmen. Grund hierfür ist, dass weiterhin grössere Maschinen eingesetzt werden und gleichzeitig die Auslastung der Flugzeuge gestiegen ist.
Die Fluglärmimmissionen betreffen weiterhin primär die Gebiete im Norden (54% aller Bewegungen) und den Süden (42% aller Bewegungen) des Flughafens. Mit Blick auf das Ende 2007 eingeführte Instrumenten-Landesystem auf Piste 34 (ILS 34) ist der Anteil der Südlandungen von besonderen Interesse: Dieser Anteil erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr auf total 6%. Im vergangenen Jahr fanden pro Tag durchschnittlich 6 Südlandungen statt. Im langjährigen Vergleich schwankt der Südlandeanteil zwischen rund 2% und 8.5% und hängt in erster Linie von den unterschiedlichen Wetterbedingungen ab.
Die Nachtflugbewegungen haben in Übereinstimmung mit den Gesamtbewegungen leicht zugenommen. Klar positiv zu beurteilen ist die Abnahme und damit eine Trendumkehr bei den Bewegungen in der ersten Nachtstunde zwischen 22 und 23 Uhr.
Ebenfalls zu begrüssen ist, dass mit 3.7 Jet-Direktstarts im Jahresdurchschnitt die Direktstartvereinbarung eingehalten wurde. Die Direktstartvereinbarung legt einen Maximalwert von 8 Jet-Direktstarts fest.
Die Weststartquote liegt tiefer als im Vorjahr bei 6.4% (Vorjahr 7.8%) Damit wurde die im Zusammenhang mit dem Beschluss zur Verlängerung der Ost-West-Piste vorgesehene Quote wiederum nicht erreicht, wenngleich die 2007-Quote infolge einer zweimonatigen Pistensperrung der Ost-West-Piste wegen Unterhaltsarbeiten zu relativieren ist. Für die beiden Regierungen ist diese Entwicklung trotzdem nicht befriedigend, wenngleich ihnen bewusst ist, dass die Hauptursache die Veränderung der Flottenmixes ist (die vermehrt eingesetzten grösseren Flugzeuge können die kurze Ost-West-Piste nicht oder nur unter bestimmten Bedingungen benutzen). Die Regierungen fordern daher weiterhin, dass die Bemühungen für die verbesserte Benutzung der Ost-West-Piste fortgesetzt werden müssen.
Den Regierungen ist es ein wichtiges Anliegen, dass der Flughafen mit seinen Möglichkeiten weiter darauf hinwirkt, dass in den sensiblen Nachtstunden ein bestmöglicher Schutz der Flughafenanwohnerschaft erreicht wird.
Die Regierungen nehmen zudem Kenntnis von der Stellungnahme der Fluglärmkommission beider Basel (FLK) zur Benutzung des ILS 34. Die FLK stellt befriedigt fest, dass die partnerschaftlich vereinbarten Benutzungsbedingungen Wirkung zeigen. Sie betrachtet es als selbstverständlich, dass diese Vereinbarung auch künftig ausnahmslos eingehalten wird. Die FLK hat Verständnis dafür, dass diejenigen, welche bisher vom Fluglärm verschont waren, sich eine Rückkehr zum alten Südlanderegime wünschen. Eine solche Rückkehr zum alten Regime hält sie aber für unrealistisch.
Die Regierungen nehmen die Anliegen und die Kritik aus der Bevölkerung zum ILS 34 ernst. Sie bestehen selbstverständlich auf einer lückenlosen und strikten Einhaltung der Benutzungsbedingungen. Gleichzeitig setzen sich die Regierungen für verschiedene Massnahmen ein, um die Lärmimmissionen insbesondere in den Randstunden zu beschränken (insb. die Überprüfung der Betriebszeiten und die Verstärkung der Lenkungswirkung der Flughafen-Gebühren). Zudem achten sie kontinuierlich darauf, dass die bereits bestehenden Massnahmen zum Schutz der Anwohnerinnen und Anwohner des Flughafens weiter umgesetzt werden.