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Je 158 Millionen Franken von Baselland und Basel-Stadt für den Neubau des Biozentrums

Medienmitteilung

Die Regierungen der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft beantragen den beiden Kantonsparlamenten die Gewährung eines Darlehens an die Universität Basel in der Höhe von je 158.2 Millionen Franken für den Neubau des Biozentrums auf dem Areal der ehemaligen Strafanstalt Schällemätteli in Basel. Vom Bund werden Beiträge von ca. CHF 34.3 Mio. pro Trägerkanton erwartet, die dem gewährten Darlehen gutgeschrieben werden. Die Bauarbeiten sollen im Sommer 2013 starten, und der Betrieb im Neubau wird voraussichtlich im September 2017 mit dem universitären Semesterbeginn aufgenommen.

Baulicher Meilenstein für die Life Sciences der Universität Basel
Der Neubau für das Biozentrum wird einen ersten baulichen Meilenstein der beiden Trägerkantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt für die Life Sciences der Universität bilden. Im neuen Gebäude soll in erster Line Platz für das Biozentrum geschaffen werden, das mit der bedarfsgerechten Infrastruktur in Stand versetzt wird, den internationalen Spitzenplatz in der Forschung zu halten. Im Weiteren sind im Neubau das Rechenzentrum der Universität, Hörsäle und Seminarräume sowie eine öffentlich zugängliche Cafeteria vorgesehen. Der Neubau soll auf dem Baufeld der ehemaligen Strafanstalt Schällemätteli errichtet werden, in Nachbarschaft zum Neubau des Universitäts-Kinderspitals beider Basel und zu den bestehenden Bauten des Bio- und Pharmazentrums.

Kosten und Finanzierung
Der gesamte Finanzierungsbedarf für den Neubau Biozentrum beträgt CHF 327.6 Mio. Neben den Gebäudekosten (CHF 259.4 Mio.) und den Ausstattungskosten (CHF 49.0 Mio.) sind darin auch die Umzugskosten (CHF 4.6 Mio.), die Baurechtszinsen während der Bauphase (CHF 3.5 Mio.) und die geschätzten Finanzierungskosten der gesamten Projektphase (CHF 11.1 Mio.) enthalten.

Um die Baukosten während der Erstellung des Neubaus begleichen zu können, sollen die beiden Trägerkantone der Universität je ein Bruttodarlehen von CHF 158.2 Mio. (die Hälfte der Gesamtkosten abzüglich Finanzierungskosten) gewähren. Diese Darlehen werden sich nach der Überweisung der erwarteten Bundessubventionen von ca. CHF 34.3 Mio. und der Belastung mit den geschätzten Finanzierungskosten von CHF 5.6 Mio. pro Trägerkanton auf je ca. CHF 129.5 Mio. netto reduzieren. Die Darlehen an die Universität werden von dieser amortisiert und verzinst.

Projektierungskredite 2009
Für die Projektierungsphase (inkl. Projektwettbewerb) des Neubaus Biozentrum wurden im 2009 vom Grossen Rat Basel-Stadt und vom Landrat Basel-Landschaft je ein Verpflichtungskredit in der Höhe von CHF 11 Mio. gewährt. Diese Verpflichtungskredite für die Projektierung werden nach der Gewährung der Darlehen an die Universität durch Darlehensverträge mit der Universität Basel abgelöst.

Baubeschrieb und Termine
Der 73 m hohe Neubau weist 16 Obergeschosse und 3 Untergeschosse auf. Er wird städtebaulich von den umgebenden Strassenräumen und Parzellengrenzen abgerückt und im Zentrum eines quadratischen Platzes positioniert. Dadurch entsteht ein allseitiger Freiraum, der als städtischer Platz für den gesamten zukünftigen universitären Campus dient. Das Hochhaus wirkt über das Geviert hinaus als sichtbare Landmarke für die Universität und die Life Sciences auf dem Campus Schällemätteli. Der Neubau ist für ca. 550 Mitarbeitende und ca. 800 Studierende ausgelegt.

Der komplexe, multifunktionale Betrieb stellt aufgrund des hohen Bedarfs an Prozessenergie höchste Anforderungen an die Gebäudetechnik. Demzufolge soll eine hohe Energieeffizienz und Flexibilität der Systeme mit möglichst geringen Betriebskosten erreicht werden. Auf eine Zertifizierung des Projekts nach Minergie (-P / -eco) wird verzichtet, da es keine Klassifizierung für Laborbauten mit vergleichbarem Standard gibt. Das Bauvorhaben wird aber gemäss den Primäranforderungen an die Gebäudehülle nach Minergie-P und grundsätzlich nach den Richtlinien des eco-Labels geplant und realisiert.

Ab dem Zeitpunkt der parlamentarischen Zustimmung in den beiden Trägerkantonen wird die Realisierung des Bauprojekts voraussichtlich drei Jahre in Anspruch nehmen. Unter der Annahme, dass die Darlehen der beiden Kantone an die Universität im März 2013 bewilligt werden, ist der Baubeginn per 1. Juli 2013 geplant. Der Betriebsbeginn ist auf September 2017 terminiert.

Partnerschaftliche Regelung
Mit dem Staatsvertrag über die gemeinsame Trägerschaft der Universität Basel vom 27.06.2006 haben sich die beiden Kantone zur Bereitstellung einer modernen, leistungsfähigen Infrastruktur verpflichtet. Rechte und Pflichten der Trägerkantone und der Universität sind im Staatsvertrag auf partnerschaftlicher Grundlage geregelt. Bezüglich Bauinvestitionen für die Universität sieht der Staatsvertrag eine je hälftige Übernahme der Kosten vor, die im üblichen Verfahren den Parlamenten zur Genehmigung vorzulegen sind. Die beiden Regierungen haben sich auf ein Eigentum der Bauten durch die Universität geeinigt, verbunden mit einem Baurechtsvertrag. Die gemeinsame Bauherrschaft wird im Rahmen einer bikantonalen Projektorganisation ausgeübt, der Vertreter beider Kantone und der Universität angehören.

Bedeutung der Life Sciences
Der Bereich Life Sciences bildet einen gewichtigen Schwerpunkt der Universität und trägt massgeblich zu deren internationalen Ausstrahlung bei. Dies erfordert einerseits erstklassige Infrastrukturen und andererseits die Zusammenführung der Stärken des Wissensstandorts. Der Life Sciences Bereich umfasst in erster Linie die Medizinische Fakultät sowie weite Teile der Philosophisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Diese sollen gemäss Raumstrategie der Universität auf dem Campus Schällemätteli in unmittelbarer Nachbarschaft des Universitätsspitals Basel und des Universitäts-Kinderspitals beider Basel zusammengezogen werden. Auf diesem Areal wird auch das ETH-Departement für Biosysteme (D-BSSE) domiziliert, um eine optimale Integration in diesem universitären Kompetenzzentrum zu erreichen.

Weitere Auskünfte

Regierungsrat Dr. Hans-Peter Wessels Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt, Telefon 061 267 91 58 Regierungsrätin Sabine Pegoraro Bau- und Umweltschutzdirektion des Kantons Basel-Landschaft, Telefon 061 552 54 03 Regierungsrat Dr. Christoph Eymann Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt, Telefon 061 267 84 41 Regierungsrat Urs Wüthrich-Pelloli Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion des Kantons Basel-Landschaft, Telefon 061 552 50 60