Nachhaltigkeitsbericht 2013: Fortschritt nur durch ganzheitliche Lösungsansätze
MedienmitteilungRegierungsrat
Der Regierungsrat beurteilt in regelmässigen Abständen auf Basis festgelegter Kennzahlen den Stand der nachhaltigen Entwicklung im Kanton Basel-Stadt. Diese Standortbestimmung dient neu auch als Grundlage für die Legislaturplanung 2013-2017. Nachhaltigkeit erfordert eine langfristige und ganzheitliche Betrachtungsweise der drei Dimensionen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt.
Der Nachhaltigkeitsbericht 2013 des Regierungsrats des Kantons Basel-Stadt liegt vor. Darin beurteilt er die nachhaltige Entwicklung hinsichtlich der von ihm 2001 formulierten langfristigen Nachhaltigkeitsziele zum dritten Mal nach 2005 und 2010. Der Bericht dient dem Regierungsrat einerseits als Grundlage für einen Rückblick und andererseits als Basis für die Erstellung des Legislaturplans 2013-2017. Somit ist gewährleistet, dass sich die kurz- und mittelfristigen Ziele der Regierungstätigkeit unter anderem an den langfristigen Zielen der nachhaltigen Entwicklung orientieren.
Der Regierungsrat führt die drei klassischen Nachhaltigkeitsdimensionen so zusammen, dass er eine vernetzte und ganzheitliche Betrachtung über den Stand der nachhaltigen Entwicklung vornehmen kann. Mit dieser verbesserten Koordination zwischen den Politikbereichen, kann die Umsetzung optimiert werden.
Die Analyse des Regierungsrats erfolgt wie bislang auf Basis von je sieben Indikatoren aus den Bereichen Gesellschaft (Altersquotient, Existenzsicherung, Gesundheitszustand, Integration, Lohngleichstellung, Gewaltstraftaten, Zufriedenheit); Wirtschaft (Wirtschaftskraft, Erwerbstätigenquote, Beschäftigungsentwicklung, Arbeitslosenquote, Firmengründungen, Nettoschuldenquote, Steuereinnahmen) und Umwelt (Luft- und Wasserqualität, Wasserverbrauch, Lärmbelastung, CO2-Emissionen, Abfall, Bodenversiegelung). Das Statistische Amt hat im Rahmen der Aktualisierung des Kennzahlensets bei den Indikatoren Arbeitslosenquote, Steuereinnahmen, Bodenversiegelung, Gesundheitszustand und Zufriedenheit gezielt Hilfskennzahlen ergänzt. Die meisten Indikatoren entwickelten sich entweder positiv, d.h. im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung, oder neutral, d.h. sie erfuhren keine wesentliche Veränderung seit der letzten Aktualisierung. Der Regierungsrat sieht sich daher in seinen strategischen Überlegungen und seiner Planung grundsätzlich bestätigt, auch wenn er weiterhin Handlungsbedarf ortet. Die massiven Investitionen, die in den 90er Jahren in die nachhaltige Entwicklung getätigt wurden, haben sich ausgezahlt. Im Moment kann aber eine leichte Stagnation festgestellt werden. Die Regierung ist nun gefordert, neue Efforts auf dem Gebiet der nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Themen die in Zukunft genau zu beobachten sind, sind beispielsweise Abfall, Sicherheit und Mobilität.
Ziel der nachhaltigen Entwicklung ist es, den Umwelt- und Ressourcenverbrauch auf ein dauerhaft tragbares Niveau zu senken und gleichzeitig die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und den sozialen Zusammenhalt zu wahren. Dies erfordert einen langfristigen und ganzheitlichen Strukturwandel in unserem Wirtschafts- und Gesellschaftssystem. Der zunehmenden sozialen Ungleichheit soll unter anderem entgegengewirkt werden, indem die Integration und Chancengleichheit aller Kinder und Jugendlichen gefördert werden. Durch eine Kultur der Vielfalt, der Lebendigkeit und der Offenheit wird eine städtische Lebensqualität gefördert, die letztlich sowohl für die Qualität des Lebens- als auch des Wirtschaftsraumes bedeutend ist. Ein nachhaltiger Umgang mit Energie deckt die Bedürfnisse von Wirtschaft und Gesellschaft dank rationeller Energienutzung mit reduziertem Ressourceneinsatz und soweit möglich durch Nutzung erneuerbarer Quellen. Aus Sicht einer stadtgerechten Mobilität sind vor allem kurze Wege im beruflichen und privaten Alltag zu fördern. Damit werden die negativen Auswirkungen des motorisierten Verkehrs wie Lärm- und Luftschadstoffbelastung reduziert und die Attraktivität des Wohnumfelds verbessert. Da dem Stadtkanton selber nur begrenzte Möglichkeiten zur Siedlungsentwicklung offenstehen, muss er dem Bedarf an Wohn- und Gewerberaum hauptsächlich durch bauliche Verdichtung gerecht werden.
Hinweise
Der Nachhaltigkeitsbericht 2013 kann als PDF aufwww.entwicklung.bs.ch/themen-und projekte-stadtentwicklung/nachhaltigkeitsbericht_2013.htm heruntergeladen werden. Die nächste Standortbestimmung des Regierungsrates ist für Ende 2016 vorgesehen. Die Nachhaltigkeitsindikatoren werden in der Zwischenzeit laufend aktualisiert und sind überwww.statistik-bs.ch/publikationen/kennzahlen/nachhaltigkeit abrufbar.