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Bettagsmandat 2014

Medienmitteilung

Regierungsrat

Kriegerische Auseinandersetzungen in der Ukraine, in Syrien, im Irak, in Gaza und leider an vielen anderen Orten unserer Welt. Flüchtlingsdramen als Folgen solcher Kriegshandlungen oder als Konsequenz der Unfähigkeit oder des fehlenden Willens der Politik in vielen Ländern, den Menschen ein sicheres und würdiges Leben zu ermöglichen.

Diese Gegebenheiten kennen wir hier in Basel, Riehen und Bettingen aus den Medien, aus Berichten, die uns von den Schauplätzen der dramatischen Ereignisse in die Stube gesendet werden. Zum Teil sind wir auch direkter mit den Folgen konfrontiert; dann nämlich, wenn bei uns Flüchtlinge aus Syrien oder aus Nordafrika aufgenommen werden oder über ihre Unterbringung diskutiert wird.

Wir sind gut informiert über das traurige Schicksal von Millionen Menschen, aber all die Not und das Elend scheinen weit weg zu sein, obwohl es auch bei uns Menschen gibt, denen es nicht gut geht.

Hier ist es friedlich. Wir haben eine Wohnung, genug zu essen, leben in Sicherheit, verfügen über ein sehr gutes Gesundheitswesen, über Ausbildungsmöglichkeiten für alle, eine zuverlässige Verwaltung und haben die Möglichkeit, bei politischen Entscheiden mitzubestimmen. Den meisten von uns hier in unserem Kanton geht es gut.

Vor diesem Hintergrund kommen Gefühle der Dankbarkeit auf. Auch in unserer Zeit, in der viele Annehmlichkeiten und Entfaltungsmöglichkeiten als selbstverständlich betrachtet werden, sind solche Gefühle der Dankbarkeit angebracht. Wir sollten uns immer wieder vergegenwärtigen, dass die Lebensqualität hier im Kanton Basel-Stadt nicht einfach als selbstverständlich hinzunehmen ist. Führt man solche Gedanken weiter, kommt man irgendwann zu Gefühlen der Dankbarkeit. Die Dankbarkeit, die hier angesprochen wird, stellt nicht nur erfreut den Unterschied der Lebensumstände weniger privilegierter Menschen zu unserer Lebensqualität fest und belässt es dabei. Dankbarkeit muss weiter gehen. Wie kann ich, wie kann meine Familie, unsere Gesellschaft, wie kann meine Gemeinde, mein Kanton, mein Land dazu beitragen, die Lebensumstände anderer Menschen hier und in der weiten Welt zu verbessern? Aus solcher Dankbarkeit resultiert Verpflichtung zum Handeln. Der Dank für privilegierte Lebensumstände, den wir gegenüber dem Schicksal oder einer höheren Macht empfinden, soll nicht am Ende dieser Gedanken stehen, sondern einen Anfang bedeuten für unsere Unterstützung und Solidarität anderen gegenüber.

Der Eidgenössische Buss-, Dank- und Bettag kann so auch Anlass sein, die Probleme, die uns beschäftigen zu relativieren. Wir können die Skala der Dinge und Geschehnisse, die uns Mühe machen, neu einstellen. Schön, dass es einen Eidgenössischen Feiertag gibt, der uns Gelegenheit gibt, ja daran mahnt, dankbar zu sein!

Hinweise

Das Bettagsmandat wird am Samstag, 20. September 2014, am Vesper im Münster (16:30 Uhr) von Regierungsrat Dr. Christoph Eymann verlesen.